Bei Urs Keser und Sascha Dreher löste der Schlusspfiff von Schiedsrichter Manuel Werner aus Untermettingen ein Wechselbad der Gefühle aus. Einerseits freute sich das Trainer-Duo der SG FC Wehr/Brennet nach vier Niederlagen in Serie und dem bitteren Pokal-Aus gegen den FC Tiengen 08 über den ersten Punkt seit dem 1:0 über den TuS Efringen-Kirchen am 29. August.
„Andererseits müssen wir dieses Spiel hier eigentlich gewinnen“, haderte Keser: „Schon vor der Pause haben wir etliche Chancen, um die Weichen zu stellen.“ Und nach der Pause sei das Kräfteverhältnis nicht anders gewesen: „Wir konnten unsere Leistungen weiter steigern“, so Keser, der seiner Elf auch beim 0:1 gegen den FC Hochrhein und dem 1:2 im Rothaus-Bezirkspokal gegen den FC Tiengen 08 kein schlechtes Zeugnis ausstellte.
Fußball-Bezirksliga
Vielleicht war es doch entscheidend, dass Fabian Schmidt nicht an Bord gewesen ist. Der Kapitän hatte sich vor Wochenfrist in seinen Urlaub verabschiedet und hinterließ im Mittelfeld eine nicht zu schließende Lücke: „Die Steilpässe von ihm kommen halt direkt in den Lauf“, schwärmte Keser von Schmidts Präzision.
Von Präzision konnte im Spiel der Gastgeber auf dem Rasenplatz keine Rede sein: „Wir waren müde und schläfrig, kamen nie ins Spiel“, schimpfte Trainer Danijel Kovacevic: „Das war von der ersten bis zur letzten Minute nichts.“ Vielleicht, so der VfB-Übungsleiter, habe seiner Elf das schwere Pokalspiel gegen den FC Zell (5:2) noch in den Knochen gesteckt.
Der Kräfteverschleiß machte sich nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf der Bank bemerkbar. Neben dem Trainer saßen dort nur Ibni Jusufi und Ivo Bajusic sowie Ersatz-Torwart Viktor Kargados, der tatsächlich in den letzten zehn Minuten als Feldspieler für Sandro D‘Accurso auf den Platz musste: „Joel Dakouri und Miguel Lopes Pica sind ebenso verletzt wie Torwart Cihan Ceylan, der sich im Pokalspiel eine Sehe am Daumen abgerissen hat. Zudem ist Stjepan Kovacevic noch gesperrt.“
Am Ende war Danijel Kovacevic erleichtert, dass es zumindest noch zu einem Punkt gereicht hat: „Schon zur Pause können wir deutlich zurück liegen.“ Sein Torjäger Sandro D‘Accurso traf nach Vorarbeit von Bora Kalyon sogar zur äußerst schmeichelhaften Führung.
Den Ausgleich für die Gäste besorgte dann kurz vor Schluss der eingewechselte Semih Kilic mit seinem zweiten „Joker-Tor“. Einer verrutschten Flanke von Lukas Kessler gab Kilic mit dem Hinterkopf die entscheidende Richtungsänderung mit auf den Weg ins Tor.
Für Urs Keser war der Ausgleichstreffer mehr wie gerecht: „Wir haben nach dem Rückstand viel Moral gezeigt, haben diesen Ausgleich richtiggehend erzwungen. Am Ende hätten wir sogar noch das Siegtor erzielen können – und müssen.“
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