Fußball-Bezirksliga: – Die Kabine ist für die Medien tabu. Trotzdem gab Philip Brandl nach dem Schlusspfiff von Richard Schwarz einen kurzen Einblick ins Heiligtum der SG Mettingen/Krenkingen: „Die sitzen alle da, starren ins Leere und jeder schüttelt immer wieder mal mit dem Kopf“, beschreibt der Trainer die Szenerie nach dem 1:3 gegen die SF Schliengen: „Keiner kann es sich erklären, weshalb wir dieses Spiel verloren haben.“

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Da konnte David Held fast nachfühlen: „Ja, da ist etwas dran, dass wir heute einen glücklichen Sieg mitnehmen“, sagte der angeschlagene Co-Trainer, der erst Sekunden vor Spielende für Yannick Klucker auf den Platz kam – um Zeit von der Uhr zu nehmen.

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Wie sich das „Glück“ der Sportfreunde aus dem Rebland definierte, machte David Held in seiner Replik mehrmals deutlich: „Nach drei Minuten müsste es eigentlich schon 1:0 für die Gastgeber stehen – aber...“ Dieses „Aber“ ließ Philip Brandl an höhere Mächte glauben: „Es war die erste vor sicher vier Hundertprozentigen, die Julian Bächle hatte. Er zog ab, gegen die Laufrichtung des Torwarts. Wir hatten draußen alle schon zum Torjubel angesetzt – und dann steht da plötzlich einer auf der Linie und klärt den Ball. Den muss da irgendwer hingezaubert haben.“

Tino Lehmann im Abseits Video: Ralf Schäuble

Diese Zauberei von Tom Wihler schien fortan die SG Mettingen/Krenkingen verhext zu haben. „Eine Chance nach der anderen haben wir versiebt und dann steht es plötzlich 0:1“, war Philip Brandl fassungslos. Tatenlos musste er mit ansehen, wie Lukas Amann mit seinem zweiten Saisontreffer den Gast in Führung brachte. Ein Treffer, der nicht alltäglich gewesen sei, so David Held – das Wort „magisch“ benutzte er indessen nicht. Aber es sei schon toll mit anzusehen gewesen, wie der Schliengener die Kugel „aus gut 30 Metern von halbrechts mit dem Außenrist in den Winkel schlenzt.“

Steffen Huber mit einer Chance Video: Ralf Schäuble

Renkert trifft mit dem ersten Ballkontakt

Machte Amann ein Tor, wie es nicht alle Tage fällt, so bewies Trainer Alexander Schöpflin beim Blick auf die Reservebank, die zwar gut gefüllt war, aber doch aufzeigte, wie eng die Personaldecke ist, den richtigen Durchblick: „Zehn Mann aus dem Kader fehlten aus den verschiedensten Gründen“, so Held. Denn just nach dem längst fälligen und überfälligen Ausgleich durch Samuel Gantert, der den Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie bugsierte, schnappte sich Alexander Schöpflin den 21-jährigen Tobias Renkert: „Einer der Spieler aus der Zweiten, die uns ausgeholfen haben“, so David Held über den 21-Jährigen, der zuletzt vor über einem Jahr in der „Dritten“ beim 3:1-Erfolg in der Kreisliga C bei der Isteiner „Zweiten“ als Torschütze aufgefallen war.

Jannik Kaiser scheitert Video: Ralf Schäuble

Und eben diesen Renkert schickte Schöpflin für Neuzugang Samuel Wairimu auf Feld. Keine zwei Minuten war er dabei und riss schon jubelnd die Arme nach oben. Der „Joker“ hatte prompt gestochen und ließ weitere sieben Minuten später die Gastgeber und seine Mitspieler staunend zurück. Renkert erhöhte sogar auf 3:1 – die Partie war entschieden.

David Held: „Wurden an die Wand gespielt“

„Da hatte Alex wirklich ein glückliches Händchen“, schmunzelte David Held, denn die Fahrt ins Steinatal hätte in der Tat anders enden können: „Jeweils zu Beginn der Halbzeiten haben sie einen enormen Druck entfaltet“, gab er zu: „Im zweiten Abschnitt wurden wir eine Viertelstunde lang an die Wand gespielt.“

Samuel Gantert mit einer Chance Video: Ralf Schäuble

Aber eben nur so lang, bis Tobias Renkert kam – und die Hausherren nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage ratlos zurück ließ: „70 Prozent Ballbesitz und ein gefühltes Chancenverhältnis von 15 zu fünf – und dann verlierst du“, konnte es Philip Brandl immer noch nicht fassen.

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