Fußball-Bezirksliga: – Manchmal taugt diese Erklärung dann doch als Ausrede: „Wir mussten sieben Stammspieler ersetzen“, blickte Daniel Pietzke nach dem Schlusspfiff emotionslos in die Ferne: „Ich kann keinem Spieler einen Vorwurf machen.“ Gekämpft hatten die Recken des SV Buch bei der 1:3-Heimpleite durchaus, erspielten sich sogar die eine oder andere Torchance. Doch am Ende setzte sich die Routine und die besser bestückte Ersatzbank des VfR Bad Bellingen durch.
Der Kader des SV Buch erinnerte fast an „alte Zeiten“. Simon Eckert, eigentlich Torwarttrainer, zog mal wieder die Handschuhe an, denn Jannik Strittmatter war beruflich verhindert. Thorsten Gerspach verteidigte rechts. Mario Winkler besorgte sich einen Babysitter und feierte schon im dritten Spiel nach seinem Rückzug sein Comeback.
Und nach einer halben Stunde ließ sich Jürgen Eckert für den angeschlagenen Jonas Albiez einwechseln: „Seit ich hier bin, hat Jürgen noch nie bei mir trainiert. Ich bin aber dankbar, dass er sich bereit erklärt hat, uns zu helfen“, so Pietzke.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Von einer Rumpf-Elf zu sprechen, angesichts der Ausfälle von Jan Körner, Dawid Armanowski, Jannik Strittmatter, Fabian Malzner, Gianluca Delfino, Jannik Hackenberger, Patrick Vögele und Brooklyn Lehmann, wäre allerdings ungerecht. Es gab noch genügend Spieler, die den Ansprüchen der Liga gerecht werden können.
Diese Maßgabe erfüllte der SV Buch dann auch im Rahmen seiner Möglichkeiten, ließ sich auch durch den frühen Rückstand nicht beirren. Die Abwehr bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Timo Krumm nutzte die Chance zum 0:1.
„Dass wir sie spielen lassen, war klar. Aber wir wollten Nadelstiche setzen“, erklärte Daniel Pietzke die Strategie. Die hätte sogar aufgehen können, wären die Bucher in der Offensive etwas abgeklärter gewesen.
So musste Oguz Ozan vor der Pause nur beim Schuss (14.) von André Holzapfel sein Können unter Beweis stellen. Als Tim Birkenheier – verfolgt von Karim Billich – allein auf ihn zustürmte, hatte der Bad Bellinger Schlussmann einfach nur Glück, dass der Bucher Stürmer zu überhastet abschloss: „Solche Bälle muss man eben rein machen“, übte sich Birkenheier in Selbstkritik.
Denn kurz nach dem Seitenwechsel tauchte er wieder frei vor dem Gästetor auf und verpasste erneut den Ausgleich. Besser machte es fast unmittelbar danach André Holzapfel, der ein Zuspiel Birkenheiers zum 1:1 verwertete.
Damit schien der SV Buch seinem Minimalziel einen Schritt näher gekommen zu sein. Schließlich taten sich die Gäste trotz deutlicher Ballbesitzquote sehr schwer: „Wir hatten in einigen Phasen wirklich Glück, denn sie lauerten ja nur auf unsere Fehler und wir haben ihnen den Gefallen getan, diese Fehler zu produzieren“, atmete Co-Trainer Sven Strauch nach dem Schlusspfiff tief durch.
Kaum hatte Manuel Werner nämlich die Hitzeschlacht abgepfiffen, klingelte schon Strauchs Telefon: „Peter Johann wollte wissen, wie es lief“, war der Co-Trainer froh, dass er dem Cheftrainer einen 3:1-Sieg melden konnte.
VfR Bad Bellingen scheitert an Simon Eckert
Bis dieser allerdings in trockenen Tüchern war, flatterte so manches Nervenkostüm beim Gäste-Tross. Laurenz Hiller und Tim Schillinger vergaben mehrere gute Chancen, scheiterten entweder an Simon Eckert oder verfehlten einfach das Bucher Tor.
So bedurfte es einen „Abstauber“ von Jakob Hugenschmidt in der 79. Minute – Eckert hatte einmal mehr gegen Schillinger pariert, aber dieses Mal den Ball prallen lassen – zur erneuten Gästeführung.
Der Jubel schien erlösend, doch der SV Buch gab nicht auf. Johannes Lauber stürmte in der 90. Minute über rechts, wurde noch vor dem Strafraum von Samuel Spreter gefoult. Den Freistoß von Mario Winkler lenkte Oguz Ozan mit einem tollen Reflex an die Lattenunterkante.
Erst in der Nachspielzeit sorgte der Gast dann für klare Verhältnisse. Der erst nach einer Stunde von Jan Linder eingewechselte Tim Siegin nahm an der Mittellinie ein Zuspiel von Tim Schillinger mit.
Der Bad Bellinger Torjäger nutzte den Platz, Manuel Berger kam zu spät und flach flitzte der Ball an Simon Eckert vorbei ins lange Eck.
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