SV Herten muss jetzt noch etwas enger zusammenrücken
Fußball-Bezirksliga vor der Rückrunde (9): Trainer Bülent Güzel blickt auf eine durchwachsene Vorbereitung. Von der optimalen Viererkette ist nach dem Abschied Yannik Böhler jetzt nur noch Ciro Di Feo übrig
Trainer Bülent Güzel (SV Herten): „Wir brauchen für die Rückserie einen guten Plan und müssen uns ein wenig durchwursteln.“
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Fußball-Bezirksliga Der Schein trügt etwas. Obwohl unlängst auf dem Kunstrasenplatz des SV Herten ein Teil des Flutlichts den Geist aufgegeben hat, weißt Trainer Bülent Güzel den sofort geäußerten „Verdacht“ weit zurück: „Nein, nein – das hat keinen Symbolcharakter. Bei uns gehen die Lichter sicher nicht aus“, sagt der Trainer des Tabellenzehnten, hebt aber dennoch mahnend den Zeigefinger: „Damit wir unser Saisonziel erreichen, müssen wir alle noch enger zusammenrücken.“
Die Zeiten könnten besser sein für den 50-Jährigen aus Grenzach, der im zweiten Jahr beim SV Herten an der Seitenlinie steht: „Personell sind wir nach wie vor knapp bestückt.“ Das liege nicht nur am Weggang von Yannick Böhler, der sich zwischen den beiden Halbserien zum Spitzenreiter FC Wittlingen verabschiedet hat: „Unsere Verletztenliste ist ein großes Problem“, so Güzel.
Yannik Böhler hinterlässt Lücke
Böhler reiße eine weitere Lücke in die geplante Viererkette. Diese Lücken seien nur schwer und ohnehin nur intern zu füllen: „Allerdings stand mir im Herbst die optimale Version meiner Abwehr kaum zur Verfügung“, blickt Bülent Güzel auf die Verletzung von Marco Romano.
So sehen wir das
Der hat sich im August beim Auftaktsieg in Zell so schwer verletzte, dass er seither nie mehr zum Einsatz gekommen ist. Da auch Jens Murawski seit Spätsommer ausfalle und es noch keine Perspektive gebe, wann er wieder schmerzfrei trainieren und spielen könne, habe nur letztlich nur Ciro Di Feo die ihm zugedachte Aufgabe – zur höchsten Zufriedenheit des Trainers – erfüllen können.
Stützpfeiler in der Defensive: Von der optimalen Viererkette des SV Herten bleibt nach Verletzungen und Abgängen derzeit nur noch Ciro Di Feo übrig.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
„Unser Abwehrproblem schlägt sich natürlich in der Zahl der Gegentore nieder“, schaut Bülent Güzel mit Sorge auf die Tabelle: „Die 43 kassierten Tore sollten eigentlich für eine komplette Saison genügend sein.“ Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.
Durchwachsene Vorbereitung
Die Distanz zur Abstiegszone möchte Güzel in den kommenden Wochen schleunigst ausbauen. Dazu seien allerdings viele Faktoren wichtig: „Der Trainingsbesuch in der Vorbereitung war durchwachsen. Mit elf Mann kannst du nicht viel einüben.“ Die Absenzen seien aber nicht nur den Verletzungen sondern auch einer Grippewelle und beruflich bedingten Unabkömmlichkeiten einiger Akteure geschuldet gewesen.
Termine der Rückrunde
Sehr bedauert hat der Trainer, dass die offenen Stellen intern nicht stärker besetzt werden können: „Akteure, die das Zeug hätten, fühlen sich in der 2. Mannschaft leider wohler. Aus den A-Junioren ist niemand da, der nachrücken hätte können.“
Nun gelte es, das Beste aus der Situation zu machen: „Euphorie tatsächlich etwas anderes als das, was derzeit bei uns die Runde macht“, gibt sich Güzel dennoch kämpferisch: „Wir brauchen für die Rückserie einen guten Plan und müssen uns einfach ein wenig durchwursteln, um diese Saison halbwegs anständig über die Bühne zu bringen.“