Fußball-Bezirksliga: – Seine mutige Analyse „Heute hat die bessere Mannschaft verloren“ hatte Michael Hagmann fast exklusiv. Der Trainer des FC RW Weilheim war nach dem 0:3 beim SV Jestetten zwar felsenfest überzeugt, dass „ein Unentschieden dem Spielverlauf entsprochen hätte“. Dabei unterschlug er jedoch, dass der SV Jestetten eben die Tore machte und in den entscheidenden Situationen dieses Spiels den einen Tick cleverer und gedanklich schneller war.
Durchaus korrekt war Hagmanns Einlassung, dass seine Mannen vor allem die zweite Hälfte ungemein engagiert angegangen waren. Was aber fehlte, waren die zwingenden Torchancen. Die beste Möglichkeit nach der Pause vergab Florian Hiss, der den Ball nach einer Ecke aus kurzer Distanz neben den Pfosten bugsierte. Letztlich zu wenig, um aus dieser Partie einen oder gar drei Punkte mitzunehmen.
Die Weilheimer mühten sich redlich, die zahlreichen Ausfälle zu kompensieren. Was sie anstellten, sah phasenweise ordentlich aus, baute aber zu wenig Druck auf. Vor der Pause fehlte die ordnende Hand im Mittelfeld. Eine Aufgabe, die nach dem Seitenwechsel vom nach vorn beorderten Michael Emmerich übernommen wurde.
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In der Tat war der SV Jestetten keine drei Tore besser. Entscheidend war, dass die Elf von Michele Masi, der ebenfalls einige Stammkräfte ersetzen musste, dennoch Routiniers in ihren Reihen hatte, die bei Weilheimer Patzern zur Stelle waren – das machte den Unterschied.
So beim Strafstoß, den Martin Rangnau gegen Matthias Kaiser herausholte. Der Weilheimer Schlussmann ließ sich dazu verleiten, in den Zweikampf zu gehen, obwohl Rangnau vom Tor weg lief.
Am „Elfer“ von Raffaele Ponzo war Kaiser fast dran, hatte gegen den platzierten Schuss aber keine Chance.
Zwei Minuten später stand ihm der Pfosten assistierend zur Seite, als Marco Lohr freistehend das 2:0 auf dem Fuß hatte, aber zu überhastet abschloss.
Etwa 15 Minuten lang belagerten sie die Jestetter Defensive, kamen aber entweder selten zum Abschluss oder scheiterten an Torwart Yannic Frey. Dessen beste Tat war eine Fußabwehr beim Schuss (39.) von Marius Götte: „Mir ist es ein Rätsel, wie er diesen Ball noch geholt hat. Ich hab ihn schon drin gesehen“, kommentierte Hagmann diese Riesenchance, sah aber noch weitere Möglichkeiten zum 1:1, durch die Ex-Egginger Louis Schanz und Tobias Dörflinger.
„Wer vorn nicht trifft, wird hinten bestraft“ – besagt eine alte Fußball-Weisheit. Und so traf es auch den FC RW Weilheim: Kurz vor der Pause wurde eine Flanke zu kurz auf Raffaele Ponzo abgewehrt. Der Jestetter bewies ein gutes Auge, sah Stefano Fornino am Strafraum lauern. Mit einem kurzen Antritt war Michael Emmerich ausgespielt, Fornino lupfte den Ball lässig und gekonnt über Matthias Kaiser. Die Rettungsaktion von Patrick Merz kam zu spät.
Für Michele Masi war die Optik des Spiels zweitrangig: „Es wurde gekämpft und läuferisch die Leistung gebracht“, freute er sich, dass ein Fehlstart abgewendet ist: „Der Sieg und das zweite Spiel in Folge ohne Gegentor sind moralisch sehr wichtig für uns.“
Als gutes Beispiel für den Aufwärtstrend seiner Elf bezeichnete Masi das 3:0 von Francesco Arena, der einen „Stockfehler“ von Matthias Kaiser nutzte: „Diesen Patzer muss man erst einmal erzwingen.“
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