Platzwahl beim VfB Waldshut Video: Tommy Buschle

Fußball-Bezirksliga: – Trainer Danijel Kovacevic war die Freude über den deutlichen 7:3-Sieg des VfB Waldshut über Aufsteiger SF Schliengen schnell vergangen: „Die sollen kicken lernen und nicht die Fehler bei anderen suchen. Wir haben in Unterzahl vier Tore gegen sie geschossen. Ich habe es langsam satt. Immer geht es gegen uns, wenn wir ein Spiel gewinnen.“

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Ursache des Wutausbruchs war eine Anmerkung von Jean Rossetti, dem Teammanager des Neulings: „Wir schlafen jetzt erstmal eine Nacht über die Sache und dann überlegen wir uns, ob und wie wir reagieren.“

Überlegt noch: Teammanager Jean Rossetti von den SF Schliengen ist noch unschlüssig, wie er damit umgeht, dass der Unparteiische bei der ...
Überlegt noch: Teammanager Jean Rossetti von den SF Schliengen ist noch unschlüssig, wie er damit umgeht, dass der Unparteiische bei der 3:7-Niederlage in Waldshut einen möglichen Wechselfehler verhindert hat. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Für Rossetti war es nämlich nicht mit rechten Dingen zugegangen, als die Waldshuter in der Schlussphase John Nyffenegger einwechseln wollten: „Dann hat sie der Schiedsrichter drauf hingewiesen, dass sie schon vier Mal gewechselt haben. Das ist doch nicht seine Aufgabe, das zu überwachen.“

Marjan Jelec gleicht zum 1:1 aus Video: Tommy Buschle

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

Franjo Bicvic erzielt das 2:1 Video: Tommy Buschle

Es klinge kurios, aber so habe der Unparteiische letztlich einen Regelverstoß verhindert, der es wiederum den Gästen ermöglicht hätte, Einspruch gegen die Spielwertung einzulegen.

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Ob die SF Schliengen sich nun gegen die Probst‘sche Intervention wehren, ließ Rossetti offen: „Es gab ja nun mal keinen Regelverstoß und wir wollen auch nicht als schlechte Verlierer dastehen. Aber ganz in Ordnung ist das eben auch nicht. Und der Schiedsrichter hat ja sogar zugegeben, dass er bei den Waldshutern interveniert hat.“

Luka Bartolovic legt das 3:1 nach Video: Tommy Buschle

„Hatte Torwartwechsel nicht auf dem Schirm“

Aus Sicht von Danijel Kovacevic gibt es einfache Erklärung: „Nach 63 Minuten hatte unser Torwart Cihan Ceylan die Gelb-Rote Karte kassiert. Um Ersatztorwart Beytullah Köroglu einwechseln zu können, hatte ich Marjan Jelec vom Platz genommen.“ Zuvor hatten die Waldshuter schon Yigit Özata und Nexhdet Gusturanaj eingewechselt, gut zehn Minuten nach dem Platzverweis kam noch Stjepan Kovacevic für Ibni Jusufi ins Spiel.

Nexhdet Gusturanaj trifft zum 4:1 Video: Tommy Buschle

Damit war das Waldshuter Wechselkontingent erschöpft, doch Danijel Kovacevic wollte nun auch noch John Nyffenegger einwechseln: „Das war keine böse Absicht. Ich hatte einfach den Torwartwechsel nicht mehr auf dem Schirm.“

Nexhdet Gusturanaj per Strafstoß zum 5:1 Video: Tommy Buschle

Als er um den Wechsel bat, habe Kapitän Franjo Bicvic den Vorgang gestoppt: „Weil ihm der Schiri gesagt hatte, dass wir schon vier Mal gewechselt hatten“, so Kovacevic, der kein Verständnis dafür aufbringen wollte, dass dem VfB Waldshut wegen dieser Sache erneut Ärger drohen könnte: „Sie finden immer ein neues Thema, um uns zu schaden. Langsam habe ich genug.“

Nexhdet Gusturanaj erhöht auf 6:3 Video: Tommy Buschle

„Joker“ Gusturanaj trifft vier Mal in 38 Minuten

Fußball wurde übrigens auch gespielt, gespickt mit zehn Toren. Deren vier erzielte allein Nexhdet Gusturanaj, der noch immer durch seine Adduktorenverletzung gehemmt ist: „Ich muss ihn schonen und habe ihn gebracht, als der Gegner müde war“, so Kovacevic.

Hungrig auf Tore: Nexhdet Gusturanaj – hier ein Archivbild – wurde beim VfB Waldshut erst nach 57 Minuten eingewechselt. Das ...
Hungrig auf Tore: Nexhdet Gusturanaj – hier ein Archivbild – wurde beim VfB Waldshut erst nach 57 Minuten eingewechselt. Das reichte ihm für vier Tore beim 7:3-Erfolg gegen die SF Schliengen. | Bild: Ralf Schäuble

Dem Torjäger reichten 38 Spielminuten für den Vierer-Pack, mit dem er sein Konto auf 33 Saisontore aufstockte. Zwei Mal traf er dabei vom Elfmeterpunkt, nachdem er zunächst von Timo Albiez und dann von Jakob Bolsinger gefoult worden war.

Nexhdet Gusturanaj zum Spiel Video: Tommy Buschle

Vorsperre für Bora Kalyon

Die SF Schliengen hingegen wurden kalt erwischt, obwohl sie sich nach den jüngsten Waldshuter Ergebnissen (1:4 gegen SG Mettingen/Krenkingen und 3:3 beim SV Jestetten) durchaus etwas ausgerechnet. Zudem fehlte den Hausherren Ex-Profi Bora Kalyon, der vom Sportgericht mit einer so genannten „Vor-Sperre“ belegt wurde.

Nachspiel: Bora Kalyon (links) hatte nach seiner Gelb-Roten Karte in der Partie vor Wochenfrist gegen die SG Mettingen/Krenkingen noch ...
Nachspiel: Bora Kalyon (links) hatte nach seiner Gelb-Roten Karte in der Partie vor Wochenfrist gegen die SG Mettingen/Krenkingen noch auf dem Platz – allerdings vergeblich – das Gespräch mit Schiedsrichter Riccardo Lombardo gesucht. Nach Spielende soll er einen erneuten Versuch gestartet haben, mit dem Ergebnis, vorläufig gesperrt zu sein. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Sein „Gelb-Rot“ aus dem Spiel gegen die SG Mettingen/Krenkingen hat er im Nachholspiel in Jestetten abgesessen. Doch im Bericht über Vorkommnisse nach Spielende wird Kalyon offensichtlich vom Schiedsrichter jenes Spiels belastet, so dass er bis zu einem endgültigen Urteil gesperrt bleibt.

Erstes Saisontor von Franjo Bicvic

Der Neuling ging sogar durch Tim Merstetter in Führung, doch die Freude währte nur kurz. Marjan Jelec glich schon zwei Minuten später aus und Franjo Bicvic sorgte noch vor der Pause mit seinem ersten Saisontor für die Führung.

Nexhdet Gusturanaj setzt den 7:3-Schlusspunkt Video: Tommy Buschle

Nach dem Wechsel legte Luka Bartolovic das 3:1 nach, die Partie schien gelaufen zu sein: „Wir müssen erwachsener werden“, so Jean Rossetti zum, Auftritt seiner Elf: „Da sind einige leider noch etwas grün hinter den Ohren.“ Wenn man eine spielstarke Elf wie den VfB Waldshut machen lasse, dürfe man sich nicht über Gegentore wundern: „Phasenweise haben wir uns vorführen lassen.“

Danijel Kovacevic zum Spiel Video: Tommy Buschle

Ein gutes Spiel hatte auch Danijel Kovacevic nicht gesehen, schließlich war seine Elf nach den letzten Ergebnissen unter Druck: „Wir wollten den Anschluss nicht verlieren.“ Zwar gelang der anvisierte Sieg, doch so richtig rund laufe es nicht: „Wir spielen zu verkrampft. Aber wichtig ist, dass die Mannschaft zusammenhält“, strich Kovacevc heraus, dass von einem negativen Trend nicht die Rede sein könne.

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