Herr Wildgruber, war die Freistellung von Trainer Enrique Blanco eine einstimmige Entscheidung der Vereinsführung und nach sieben sieglosen Spielen alternativlos?
Wir haben am Mittwochabend in der Pressemitteilung zum Ausdruck gebracht, dass sich die Verantwortlichen des FC Bad Dürrheim zu der Entscheidung verständigt haben. Wir haben uns innerhalb des Vorstands zu diesem Schritt entschlossen, um so neue Impulse in der Mannschaft zu setzen. Damit ist alles gesagt. Alle weiteren Dinge bleiben intern.
Massimo Verratti übernimmt aktuell das Training und die Vorbereitung auf die Partie in Königsfeld. Eine Übergangs- oder Dauerlösung?
Es ist eine Übergangslösung.
Trainer Blanco hat in den zwei vergangenen Sommer-Wechselperioden viele Spieler aus Spanien geholt. Wie haben diese Spieler und die Mannschaft die Entscheidung aufgenommen?
Die Spieler waren bis auf eine Ausnahme, einer ist krank, alle bei der Sitzung anwesend. Jeder durfte seine Meinung sagen. Danach sind alle zum Training auf den Platz gegangen und haben gute Leistungen gezeigt. Natürlich ist allen klar, dass so ein Wechsel für keinen schön ist. Es geht jetzt jedoch um den Verein FC Bad Dürrheim, und da wurde die Entscheidung gut aufgenommen.
Befürchten Sie in der Winterwechselperiode einen großen personellen Aderlass bei den Spielern?
Dazu kann ich jetzt nichts sagen. Wir müssen abwarten, wie es weitergeht. Nach der guten Trainingseinheit am Mittwoch habe ich nicht den Eindruck, dass einige gedanklich nicht mehr beim FC Bad Dürrheim sind. Wir haben am Sonntag eine schwere Aufgabe in Königsfeld vor der Brust, und da gilt es alle Konzentration auf diese Partie zu legen.
Wie haben Sie die ersten sieben sieglosen Spiele der Mannschaft in der Landesliga wahrgenommen?
Meine Analysen decken sich mit denen des Trainers. Wir haben viele Gegentreffer nach der 85. Minute kassiert. Da sind wir in einen negativen Ruf gekommen und haben wichtige Punkte verspielt. Wir hoffen mit der Entscheidung auf einen neuen Impuls. Ich betone nochmals: Die erste Trainingseinheit mit Massimo hat gezeigt, dass die Spieler hinter der Entscheidung stehen.
Wie schnell wollen Sie einen neuen Cheftrainer präsentieren?
Wir sondieren den Markt. Einen Schnellschuss wird es nicht geben. Ein neuer Trainer muss zur Mannschaft, aber auch zum FC Bad Dürrheim passen.
Oft heißt es nach einem Trainerwechsel: Jetzt ist die Mannschaft in der Pflicht. Sehen Sie es auch so?
Ich war selbst Profi und habe auch solche Situationen erlebt. Da musstest du dich schnell mit der neuen Situation arrangieren. Das war im Profibereich. Wir dürfen von unserer Mannschaft jetzt keine Wunderdinge erwarten, das wäre auch nicht fair gegenüber Enrique Blanco, der dreieinhalb Jahre ausgezeichnete Arbeit geleistet hat und neben seinem Trainerjob sich aktiv ins Vereinsleben beim FC Bad Dürrheim eingebracht hat.
Fragen: Dietmar Zschäbitz
