Fußball-Landesliga: Aus Sicht der sieben Schwarzwälder Landesligisten war die Ausbeute am vierten Spieltag leicht positiv. Vier Teams holen drei Punkte, drei gingen leer aus. Zwei der Niederlagen setzte es in Derbys.

Mit drei Siegen hat der FC Löffingen einen tollen Start hingelegt und als einziges Team, bei einem Spiel Rückstand, noch eine blütenweiße Weste. Alle drei Siege gelangen auswärts. Am Sonntag gab es einen 2:1-Erfolg beim FC Schonach. „Vielleicht sollten wir einen Antrag stellen und immer auswärts spielen. Letztlich war es in Schonach ein dreckiger Sieg, nach dem in zwei Wochen keiner mehr fragt. Fußballerisch haben wir schon deutlich bessere Partien absolviert“, bilanziert Trainer Jörg Klausmann. So sei oft der letzte Pass nicht angekommen und einige Aktionen waren zu überhastet. Geärgert hat sich Klausmann über die gelbrote Karte für Marco Kopp. „Er und Simon Weißenberger waren gelb vorbelastet. Ich habe Simon vom Platz genommen, andersrum wäre besser gewesen. So wird Marco das erste Heimspiel verpassen“, ergänzt der Coach. Nach neun Punkten sei die Elf nun heiß, auch vor eigenem Publikum nachzulegen. Am Sonntag kommt der ebenfalls noch ungeschlagene Hegauer FV nach Löffingen.

Für Alex Fischinger, Trainer des FC Schonach, zeigte seine Elf gegen Löffingen die bisher beste Saisonleistung. „Ich lasse jetzt keine Kritik an die Mannschaft heran und fungiere gern als Blitzableiter. Wir haben aufopferungsvoll gekämpft und gut gespielt. Es gibt absolut kein Haar in der Suppe zu suchen. Ich werde die Mannschaft schützen. Dass wir zwei Elfmeter vergeben, kann passieren. Die Leistung über 90 Minuten war in Ordnung“, betont Fischinger. Auch nach der dritten Saisonniederlage und nunmehr 3:10 Toren gelte es ruhig weiterzuarbeiten. Deshalb will Fischinger keine Unruhe aufkommen lassen. „Wir haben uns nicht belohnt und das tut weh. Ansonsten gibt es nichts zu hadern. Wir erarbeiten uns Torabschlüsse und das ist wichtig.“ Zuversichtlich stimmt Fischinger außerdem die Tatsache, dass es personell wieder deutlich besser aussieht.

Immer besser kommt der FC Gutmadingen in Fahrt. Das 4:1 gegen den bisherigen Tabellenführer Überlingen war bereits der zweite Sieg in Folge. „Die 2:0-Führung nach acht Minuten hat uns viel Rückenwind gegeben. Wir waren entschlossen und sehr willig. Mit dem 3:0 war die Partie entschieden, zumal wir Überlingen davor und danach wenig Torchancen gestattet haben“, freut sich Trainer Steffen Breinlinger. Der Übungsleiter hatte erneut einige Umstellungen in der Start-Elf vorgenommen, da die Leistungsdichte innerhalb des Kaders sehr groß ist. Breinlinger: „Als Trainer die Qual der Wahl zu haben, ist perfekt. Wir harmonieren gegenwärtig auch bei einzelnen Umstellungen. Die Mannschaft agiert mit viel Schwung.“ Allerdings sah der Trainer auch einige Dinge, die ihm nicht gefallen haben. „Das werden wir jedoch intern klären.“

Zum zweiten Mal in der noch jungen Saison musste der FC Furtwangen auswärts antreten und zum zweiten Mal brachten die Bregtäler drei Punkte mit. Nach dem 2:0-Erfolg in Schonach folgte nun ein 3:2-Sieg in Stockach. „Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert und können schon nach 20 Minuten mit 2:0 führen. Kämpferisch, läuferisch und spielerisch war das sehr gut“, resümiert Trainer Uwe Müller, der sich allerdings über den Gegentreffer zum zwischenzeitlichen 2:2 ärgerte. „Mindestens zwei Meter stand der Torschütze im Abseits. Das haben mir sogar die Stockacher bestätigt.“ Müller musste kurzfristig die Absage von Jan Meier akzeptieren und ging voll ins Risiko. Mit Marcel Wetzig, Lukas Schmitz, Markus Ringwald und Tim Geiger kamen Spieler zum Einsatz, die alle Blessuren hatten und nicht hundertprozentig fit waren. Das Risiko wurde belohnt, wobei Florian Kaltenbach mit drei Treffern seinen Wert für die Bregtäler unter Beweis stellte.

Trotz des 1:0-Erfolg seines FC Neustadt gegen Bad Dürrheim hat Zeljko Cosic, Trainer der Hochschwarzwälder, die Partie nicht so richtig mitgerissen. “Es war kein schönes Spiel. Beide Teams haben die Bälle nur hoch und weit geschlagen. Das ist nicht unser Anspruch. Wir wollten die Kugel flach halten und schnell spielen. Davon habe ich im besten Fall Ansätze gesehen“, bilanziert Cosic. Zuletzt sei seine Elf auswärts dem eigenen Anspruch nah gekommen, aber nicht vor eigenen Zuschauern. Immerhin hatte Cosic ein goldenes Händchen, denn er wechselte den Siegtorschützen Nikola Kosic in der 70. Minute ein. „Alle Spieler, die im Verlauf der Partie bei uns gekommen sind, haben mich überzeugt. Vielleicht muss sich doch einmal die Anfangsformation ändern. Wir haben 23, 24 Akteure, die sich anbieten.“ Immerhin hat Neustadt aus den vergangenen drei Partien sieben von neun möglichen Punkten geholt.

Für den FC Bad Dürrheim war das 0:1 in Neustadt die zweite Niederlage in Folge. Trainer Enrique Blanco musste seine Elf nach den Abgängen von Mustafa Akgün und Isa Saboncuo sowie Marco Lenti (krank) auf mehreren Positionen umbauen. „Wir haben mit drei 19-Jährigen und drei 20-Jährigen begonnen. Für einige von ihnen ist es eine ganz neue Welt, in der Landesliga und vor größeren Zuschauerkulissen zu spielen. Ihnen hilft jede Minute in der Entwicklung. Wir werden von Woche zu Woche stärker“, erkannte Blanco. Er lobte auch Abwehrspieler Jonas Schwer, der Neustadts Torjäger Sam Samma über 90 Minuten fest an der Leine hielt und den Gastgebern viel Offensivkraft nahm. „Uns wurde ein klarer Elfmeter verwehrt. Mit unserem möglichen Führungstreffer wäre Neustadt vielleicht nicht zurückgekommen“, ergänzt Blanco.

Nach drei Punkteteilungen kassierte Aufsteiger FV Marbach mit dem 0:2 gegen den TSV Konstanz die erste Saisonniederlage. Trainer Patrick Fleig gefielen die ersten 45 Minuten seiner Elf überhaupt nicht. „Wir waren immer einen Schritt zu spät und auch mental nicht richtig auf dem Platz. Es gibt solche Tage, an denen du als Trainer machtlos bist.“ Immerhin zeigte Fleigs Halbzeitansprache des Übungsleiters Wirkung. Der Coach zählte danach sechs, sieben ausgezeichnete Tormöglichkeiten, die aber nicht genutzt wurden. Und so müssen die Marbacher Anhänger auch nach 270 Minuten weiter auf den ersten Heimtreffer ihrer Elf warten. Dass es diesmal nicht klappte, lag auch am großartigen Fabio Rescigno im Konstanzer Tor. Rescigno, einst auch für den FC 08 Villingen im Einsatz, brachte die Marbacher schier zur Verzweiflung. „Wir müssen geduldig bleiben. Der Knoten wird platzen“, ist sich Fleig sicher.