FC Pfaffenweiler – FC Neustadt (Sonntag, 15.15 Uhr). Im Schwarzwald-Derby treffen sich zwei Mannschaften, die seit Jahrzehnten nicht mehr gegeneinander um Punkte gespielt haben, da Neustadt immer höherklassiger aktiv war. Jetzt ist ein Treffen auf Augenhöhe, wobei die Gastgeber als Aufsteiger bisher mit drei Siegen in drei Spielen für Furore sorgen.
Trotz der bisher blütenweiße Weste will Patrick Anders, Trainer in Pfaffenweiler, nichts von einer Favoritenrolle seines Teams hören: „Für uns gibt es in der Liga keine einfachen Spiele und Favorit sind wir schon dreimal nicht. Neustadt spielt seit Jahren in der Liga und hat uns viel an Erfahrung voraus. Ich habe mich gut über den Gegner informiert, so dass wir gut vorbereitet in die Partie gehen werden.“
Drei Spieler fehlen im Kader des Aufsteigers, auf die Anders ungern verzichtet. Neuzugang Luca Pantel ist verletzt, möglicherweise ist es ein Muskelfaserriss. Fehlen wird auch Luca Beraldi, muss nach der roten Karte in der Auftaktpartie in Königsfeld noch ein Spiel pausieren. Zudem hat sich Marc Rohrer in den Urlaub verabschiedet. Wie in den bisherigen Auftritten soll eine kompakte Defensivleistung wieder der Schlüssel zum Erfolg sein. Pfaffenweiler blieb in zwei der bisherigen drei Punktspiele ohne Gegentreffer.
Neustadt hat nach dem Sieg in Stockach (1:0) zuletzt einen kleinen Rückschlag beim 0:1 gegen Möhringen einstecken müssen. Nun soll es wieder voran gehen. „Ich habe Pfaffenweiler bereits beobachtet und eine eingeschworene Mannschaft gesehen, die sich auch von Rückständen nicht aus der Bahn werfen lässt. Die Elf glaubt an sich, auch wenn es phasenweise einmal nicht nach Wunsch läuft. Sie schalten gut um und verteidigen exzellent. Die neun Punkte haben sie nicht zufällig geholt“, warnt FCN-Trainer Sascha Waldvogel seine Spieler.
Für den Neustädter Trainer ist klar, dass seine Elf gegenüber dem jüngsten Heimspiel eine Steigerung benötigt, um in die Nähe von Punkten zu kommen. Personell könnte es wegen der Urlaubszeit kleinere Veränderungen geben, was laut Waldvogel nicht optimal sei, er jedoch akzeptieren müsse. Wichtig ist ihm dabei, auf der Ersatzbank Spieler zu haben, die bei einem möglichen Einsatz neue Impulse setzen können.
Beide Trainer auf Beobachtungstour
FV Möhringen – DJK Donaueschingen (Sonntag, 15 Uhr). Beide Konkurrenten dürfen mit breiter Brust in die Partie gehen. Möhringen gelang am vergangenen Spieltag in Neustadt (1:0) der erste Landesliga-Sieg überhaupt, während die Allmendshofener beim 4:0 gegen Stockach bereits den zweiten Erfolg nacheinander feierten.
Möhringens Trainer Sheriff Bah hat sich die DJK am vergangenen Sonntag persönlich angeschaut und viele Erkenntnisse mitgenommen. „Es heißt immer, die neu formierte Mannschaft der DJK besitze noch wenig Erfahrung. Dieses Manko gleichen sie mit einem großen Willen und kämpferischen Einsatz aus. Ich habe eine kompakte Elf gesehen, die nun schon 180 Minuten ohne Gegentor ist und in der Zeit sieben Tore erzielte. Wir sind gewarnt“, sagt Bah.
Auch bei Möhringen sollte es an Selbstvertrauen nicht mangeln. Bah wird weitgehend mit der Elf vom Spiel in Neustadt beginnen, muss jedoch den gesperrten Andreas Komforth ersetzen. „Ich weiß, wer für ihn spielen wird, behalte es jedoch für mich“, gibt sich Bah zugeknöpft. Er wird auch taktisch nicht viel verändern. „Wir sind immer für einen Treffer gut. Umso wichtiger wird es sein, defensiv stabil wie in Neustadt aufzutreten, schließlich kann bei der engen Liga irgendwann auch das Torverhältnis noch sehr wichtig werden“, ergänzt Bah. Nach der Eichhörnchenmethode gelte es weiterhin fleißig Punkte einzusammeln.
Auch DJK-Trainer Benjamin Gallmann nutzte am Samstag die Chance, sich die Möhringer beim Gastspiel in Neustadt anzuschauen. „Möhringen ist ein starker Aufsteiger mit viel Qualität. Der Sieg wird zusätzliches Selbstvertrauen schaffen. Ich rechne mit einem ausgeglichenem Spiel, in dem einmal mehr eine stabile Defensivleistung bei uns die Basis sein muss“, sagt Gallmann. An Selbstvertrauen sollte es jedoch auch den Grün-Weißen nach den vergangene zwei Erfolgen nicht mangeln. „Die Stimmung in den Trainingseinheiten war wieder sehr gut. Wir haben konzentriert gearbeitet“, ergänzt Gallmann.
Der DJK-Coach muss im Vergleich zum Spiel gegen Stockach zwei Veränderungen vornehmen. Maximilian Richter hat sich in einen Kurzurlaub verabschiedet, dafür kehrt mit Tugay Öztürk ein erfahrener Akteur zurück, die die Position übernehmen kann. Geplant ist hingegen der Wechsel im Tor. Da wird Robin Karcher für Fabian Pfeiffer spielen. Eventuell gibt es in der Startformation noch eine Änderung, die Gallmann jedoch im Vorfeld für sich behält. „Es gibt Spieler, die sich im Training aufgedrängt haben und die ich dafür belohnen möchte“, lässt der Trainer durchblicken. Für Gallmann waren die jüngsten zwei Siege enorm wichtig, um der jungen neu formierten Mannschaft noch mehr Impulse zu geben. Aber: „Die Ergebnisse zuletzt waren deutlich als die Spielverläufe.“
Schweres Auswärtsspiel für Königsfeld
FC Radolfzell – FC Königsfeld (Samstag, 14.30 Uhr). Beide Mannschaften eröffnen am Samstag mit dem vorgezogenen Anstoßtermin den vierten Spieltag. Während die Schwarzwälder mit bisher vier Punkten im Gepäck anreisen, stehen die Gastgeber mit erst einem Zähler nach 270 gespielten Minuten schon deutlich stärker unter Zugzwang. Wie Überlingen, gegen die die Königsfelder zuletzt mit 1:0 gewannen, gehört auch Radolfzell nicht zu den Lieblingsgegnern der Schwarzwälder. In der vergangen Saison gab es zwei Niederlagen (2:3/0:3).
„Ich kann auch nicht erklären, warum Radolfzell noch ohne Sieg ist. Aber das sollte uns auch nicht interessieren. Wir sind gut beraten, auf uns zu schauen. Wir werden wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf dem Platz schicken, in der es personelle Veränderungen geben wird, da es weiterhin ein Kommen und Gehen in und aus dem Urlaub gibt“, macht FCK-Trainer Patrick Fossé deutlich. Immerhin hat Trainer-Duo Fossé/Mike Seidel diesmal mit Jonas Melinat wieder einen zweiten, gelernten Schlussmann an Bord, nachdem zuletzt nur Daniele Fiormarino zur Verfügung stand, der indes für seine Leistungen großartige Kritiken erhielt und ein wahrer Rückhalt war.
Fossé möchte in Radolfzell „gerne etwas Zählbares holen“, um die Distanz zu den zweistelligen Tabellenplätze auszubauen. Zuletzt zeigte die Elf ordentlichen Leistungen, die Hoffnung machen. „Wir wissen jedoch auch, dass wir einen optimalen Tage brauchen“, so Fossé. Seine Elf könne ohne Druck aufspielen und hat zuletzt in Salem (3:3) gezeigt, dass sie auch auswärts die Mittel hat, um einen Gastgeber in Schwierigkeiten zu bringen.
Gutmadingen hat Personalsorgen
FC Überlingen – FC Gutmadingen (Sonntag, 15 Uhr). Zwei mit jeweils vier Punkten gestartete Tabellennachbarn treffen sich am Sonntag in Überlingen. Gutmadingen hat an den Gegner allerbeste Erinnerungen, gelangen doch in der vergangenen Saison zwei 4:2-Erfolge. Dem gegenüber steht schon zu Beginn der neuen Saison ein großes Verletzungspech in der Elf von Trainer Andreas Holdermann. Vor allem zwischen den Pfosten plagen den Übungsleiter große Sorgen.
„Die Ergebnisse der vergangenen Saison sind schöne Erinnerungen, sind jedoch in der Spielvorbereitung kein Thema mehr. Die ersten drei Spieltage haben gezeigt, dass alle 16 Mannschaften sehr eng beieinander stehen, ja nahezu auf Augenhöhe sind. Da gilt es fleißig zu punkten. Wir müssen in Überlingen nicht die Sterne vom Himmel spielen, sondern ergebnisorientiert auftreten“, betont Holdermann. Er möchte keinesfalls mit leeren Händen die Heimreise antreten. Ein Teilerfolg sei das Minimalziel.
Noch ist es völlig offen, mit welcher Formation die Gutmadinger starten werden. Schon zuletzt gegen Salem saßen nur noch vier Spieler auf der Wechselbank. Der eigentlich große Kader schrumpft immer mehr, zumal sich nun auch Schlussmann Marcel Wetterer verletzt hat und eine Diagnose noch aussteht. Da mit Moritz Küssner schon ein Top-Torhüter fehlt, könnte die Stunde von Moritz Neidhart schlagen, doch hinter ihm klafft eine Lücke. Offen ist zudem noch, wie schwer sich Lukas Riedmüller verletzt hat. „Ich fürchte, es könnten noch zwei, drei Wochen vergehen, bis sich die Situation einigermaßen entschärft. Bis dahin müssen wir uns durchkämpfen – und vor allem weiter punkten“, so Holdermann.
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