Fußball-Landesliga: Am fünften Spieltag war die Ausbeute der sieben Schwarzwälder Landesligisten mit einem Sieg und einem Unentschieden schon recht bescheiden ausgefallen. Noch enttäuschender verlief der sechste Spieltag, an dem es überhaupt keinen Dreier gab. Vier der sechs im Einsatz befindlichen Teams holten zumindest einen Zähler.

Nach einem beeindruckenden Saisonstart mit vier Siegen in Folge musste sich der FC Löffingen in Stockach (1:2) erstmals geschlagen geben. „Die Niederlage wirft uns nicht um, ist aber dennoch ärgerlich. Zweimal lassen wir Stockachs Torjäger Henkel frei vor dem Tor zum Abschluss kommen und werden zweimal bestraft. Ansonsten war der Gegner nicht besser und wenn uns der Ausgleich gelingt, gewinnen wir die Partie auch noch“, bilanziert Löffingens Trainer Jörg Klausmann. Ihn ärgerte, dass seine Elf einen aus seiner Sicht klaren Handelfmeter nicht bekam, der die Chance zum 2:2 eröffnet hätte. Personell reiste Löffingen fast mit dem letzten Aufgebot an. Lars Sulzmann und Daniel Fuß fehlten, Benjamin Gaudig spielte nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Klausmann will das nicht als Ausrede gelten lassen. „Ich kann weiterhin gut schlafen, doch die Möglichkeit, die Serie an Siegen zu verlängern, war da. Daher tut die Niederlage etwas weh, zumal sie unnötig war.“

Gegen Überlingen kassierte der FC Neustadt die erste Heimniederlage (2:3). „Wir haben gegen eine starke Überlinger Elf durch drei individuelle Fehler bei den Gegentreffern kräftig mitgeholfen. Das habe ich in den bisherigen fünf Partien bei uns noch nicht gesehen. Vor allem haben wir Überlingens Spieler Ramos nie in den Griff bekommen. So einen Mann sollte man bereits bei der Ballannahme stören und ihm den Spielaufbau nicht gestatten“, analysiert Neustadts Trainer Zeljko Cosic. Seine Elf habe trotz eines bis dahin guten Spiels plötzlich einen 1:3-Rückstand verkraften müssen. Cosic versuchte, mit personellen Wechseln Schwung in die eigenen Reihen zu bekommen, was allerdings nur der sehr agile Fehti Köycü umsetzte. Neustadt schnürte in den letzten 20 Minuten den Gast in dessen Hälfte ein, doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen.

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Der FC Gutmadingen wollte nach der 1:4-Niederlage in Gottmadingen Wiedergutmachung betreiben und im Derby gegen Furtwangen drei Zähler holen. Daraus wurde nichts. „Das 1:1 ist leistungsgerecht. Wir haben 20, 25 Minuten richtig gut in die Partie gefunden, dann aber unsere Spielphilosophie völlig zur Seite gelegt. Ich weiß heute nicht, warum wir nur noch auf lange Bälle gesetzt haben. So ist das Spiel ein Stück weit auch gekippt“, bilanziert Trainer Steffen Breinlinger. Zwar gelang seiner Elf die 1:0-Führung, doch die Chancen, den Vorsprung auszubauen, nutzten die Gutmadinger nicht. „Das hat mich etwas geärgert, denn so fand Furtwangen besser in die Partie. Wir haben im Training einiges zu analysieren“, kündigt Breinlinger an, dessen Elf am kommenden Wochenende spielfrei ist. Breinlinger sieht in der Pause keinen Nachteil. „Wir werden die Zeit nutzen, um einiges nachzujustieren und gestärkt aus der Pause herauskommen.

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Mit nur 14 Spielern reiste der FC Furtwangen in Gutmadingen an und verkaufte sich nicht nur wegen der Punkteteilung ordentlich. „Über 90 Minuten betrachtet geht das Unentschieden in Ordnung. Für mich war es ein 50:50-Spiel. Das Endergebnis entspricht den gezeigten Leistungen“, resümiert Furtwangens Trainer Uwe Müller. Seine junge Elf habe über weite Strecken die Erwartungen erfüllt, mit Ausnahme jener zehn Minuten nach der Gutmadinger Führung. „Da sind wir etwas geschwommen und traten nervös auf. Daraus müssen wir lernen“, wünscht sich Müller. Einmal mehr traten die Bregtäler mit nur einem Schlussmann an. Hinter Christoph Wehrle ist kein zweiter Torhüter da. Noch lässt sich das kompensieren, doch auf Dauer ist es ein Vabanque-Spiel. Müller: „Natürlich versuchen wir, etwas zu machen. Es kann aber auch sein, dass wir mit dieser Lösung bis in die Winterpause gehen müssen.“

So nah vor dem ersten Sieg in der Landesliga stand der FV Marbach noch nie. In Minute 90+1 traf der Neuling gegen Bad Dürrheim zur 2:1-Führung, doch weitere drei Minuten später kassierte die Elf von Trainer Patrick Fleig den 2:2-Ausgleich. „Dieser Treffer war für mich, die Spieler sowie für jeden Zuschauer, der es mit dem FV Marbach hält, wie ein Schlag ins Gesicht. Eine Kette von mehreren Fehlern führte zu diesem Treffer. Ich bin mir dennoch sicher, dass wir diesen Nackenschlag wegstecken werden und daran wachsen“, bilanziert Fleig. Er sei stolz auf seine Mannschaft, dass sie einen so gestandenen Landesligisten am Rande der Niederlage hatte. Nach der späten Führung schwebte die Fleig-Elf emotional auf Wolke sieben, belohnte sich aber nicht und krachte auf den Boden der Realität zurück. Mit nunmehr vier Punkten aus sechs Spielen sieht Fleig seine Elf auf einem guten Weg, weiß aber auch: „Wir sollten auch mal ein Spiel gewinnen.“

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Personell schon arg gebeutelt, musste der FC Bad Dürrheim in Marbach zwei weitere Hiobsbotschaften verkraften. Einerseits fiel Abwehrspieler Stefanio Campisciano kurzfristig vor der Partie aus; andererseits verletzte sich Abwehrchef Jonas Schwer nach rund einer Stunde so schwer an der Schulter, dass Trainer Enrique Blanco einen längeren Ausfall befürchtet. „Im schlimmsten Fall spielt Jonas in diesem Kalenderjahr überhaupt nicht mehr.“ Für Blanco war der späte 2:2-Ausgleich ein Lohn der gezeigten Moral. „Ich vermittle im Training den Spielern immer wieder, bis zum Schlusspfiff zu kämpfen. Das haben wir gezeigt und uns belohnt.“ Teenager Mike Tabler, bisher noch keine Minute in der Landesliga im Einsatz, brauchte nach seiner Einwechslung rund 15 Minuten, um zu treffen. Kritisch äußert sich Blanco indes über die Leistung der Unparteiischen. „Uns wurde dreimal eine Eins-zu-eins-Stituation wegen einer Abseitsstellung abgepfiffen. Zumindest zweimal war es, wie alle Zuschauer gesehen haben, keine. Alles passierte binnen zehn Minuten.“ Es ehrt Blanco, dass er das Resultat in Marbach als gerecht einschätzt. „Marbach hat sich den Zähler redlich verdient.“

Der FC Schonach wurde am Sonntag durch einen Corona-Verdachtsfall bei einem Spieler ausgebremst. Die Partie beim Hegauer FV fiel aus. Der betroffene Fußballer ließ sich am Montag testen. Das Training wird zunächst komplett ausgesetzt. Die Schonacher hoffen, bis Mitte der Woche ein Ergebnis vorliegen zu haben. Dann wird entschieden, ob der Trainingsbetrieb weitergeht oder nicht.