Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – ATSV Mutschelbach (Samstag 15.30 Uhr). Mit dem Heimspiel gegen den ATSV Mutschelbach geht für den FC 08 Villingen eine turbulente Oberliga-Saison zu Ende. „Die hielt einige Tiefen, aber auch ein paar Höhen für uns parat“, fasst Chef-Coach Reiner Scheu zusammen. Querelen, Abstiegsängste, Trainerwechsel und Verletzungssorgen – um die negativen zu nennen. Auf der anderen Seite starke sportliche Auftritte, wie den Sieg in Bissingen, gegen Vizemeister Großaspach, oder eben im Hinspiel in Mutschelbach. Zugleich ist die letzte Oberliga-Partie der Saison 2022/23 für die Villinger die Generalprobe für das südbadische Pokalfinale eine Woche später in Emmendingen gegen den SV Oberachern.
„Für mich war es anfangs überraschend, dass sie sich als Aufsteiger fast schon permanent so weit oben in der Tabelle befinden“, muss Scheu zugeben. Doch nachdem er sich eingehender mit dem Gegner beschäftigt hat, wich dieses Erstaunen einer Erkenntnis: „Sie haben gewachsene Strukturen, bauen seit Jahren die Mannschaft kontinuierlich auf, zahlreiche Akteure in ihren Reihen sind sehr erfahren und mit Dietmar Blicker hat ein sehr guter Trainer das Sagen.“
Nichtsdestotrotz wollen er und die Seinen vor eigenem Publikum für einen versöhnlichen Abschluss der Runde sorgen. Raum für große personelle Experimente gibt es auf Villinger Seite dabei ohnehin nicht, würde eine Woche vor dem Saisonhöhepunkt auch keinen Sinn ergeben. „Abgesehen von den Spielern der U21, die bereits am Vortag gegen Singen antritt, stehen alle Akteure zur Verfügung“, so Scheu.
Mit Ausnahme der etatmäßigen Nummer eins. Wie vereinbart, wird Kevin Ehmann das Tor hüten. Nicht zuletzt deshalb, weil Dennis Klose an diesem Wochenende mit der Badenliga-Tennisspielerin von Blau Weiss Villingen, Steffi Vorih, den Bund der Ehe eingeht. Darüber hinaus wird wohl Leon Albrecht nach seiner Verletzungspause in den Kader zurückkehren. „Er hat darum gebeten, dass er beginnen kann“, berichtet Scheu.
So ist davon auszugehen, dass die Startelf gegen den starken Neuling bereits ein Fingerzeig auf das Endspiel in Emmendingen ist. „Acht bis neun Positionen sind eigentlich fix“, sagt er im Hinblick auf beide Begegnungen. Immer vorausgesetzt natürlich, dass nichts Gravierendes mehr passiert und es weitere Ausfälle zu beklagen gibt.
Während Villingen und Mutschelbach frei von jeglichen Abstiegssorgen dieses Spiel völlig entspannt angehen können, herrscht andernorts nach wie vor der große Bammel. Freiburg und Neckarsulm sind weg, zu einem brisanten Duell kommt es in Backnang. Dort erwartet die Mannschaft des ehemaligen Nullachters Mario Klotz den 1. FC Rielasingen-Arlen. Gibt es einen Sieger, ist der gerettet. Für den Verlierer hingegen geht das Zittern weiter, er muss auf den Aufstieg von Großaspach durch die Hintertür, sprich die Relegation, hoffen. Mehr Endspiel geht nicht. Was diese Partie betrifft, will sich Scheu diplomatisch ausdrücken. „Grundsätzlich ist es gut, wenn so viele Vereine wie möglich aus Südbaden in der Oberliga spielen. Da Klotz mein Spieler war, er mich als Trainer jederzeit mit Informationen über die Gegner gefüttert hat, drücke ich ihm etwas mehr die Daumen“, sagt der Villinger Coach.
Neben der Freibier-Aktion (der SÜDKURIER berichtete), hält der FC 08 für seine Anhänger im Anschluss an die Partie ein weiteres „Schmankerl“ parat. Insgesamt acht eigens neu produzierte Trikots von Spielern werden versteigert, der Erlös kommt dem Nachwuchs der Schwarz-Weißen zugute.
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