Volleyball, DVV-Pokal, Achtelfinale
TSV Mimmenhausen
WWK Volleys Herrsching
0:3
Für Zweitligist Mimmenhausen war wie erwartet das Achtelfinale Endstation im nationalen Pokal. Die Mannschaft von Spielertrainer Christian Pampel unterlag dem Bundesligisten und haushohen Favoriten mit 13:25, 11:25 und 17:25. Ein standesgemäßes Resultat, sollte man meinen, dessen sich die Amateurvolleyballer vom Bodensee gewiss nicht zu schämen brauchen. Allerdings, Christian Pampel war nur teilweise zufrieden mit der Vorstellung seiner Mannschaft.
Ihn störte an den ersten beiden Durchgängen die viel zu zögerliche Annahme, vor allem im zweiten Satz. „Herrsching hat nicht sonderlich stark aufgeschlagen“, kritisierte der Diagonalangreifer "und wir stehen nur da.“ Umgekehrt blieben viele der Mimmenhausener Servicebälle im Netz hängen. „Im Training schlagen wir besser auf“, monierte Pampel.
Nicht verwunderlich deshalb, dass die Herrschinger viel zu selten unter Druck gesetzt wurden. Für Trainer Maximilian Hauser und seine Mannschaft lief das nach Pampels Geschmack viel zu glatt. „Denen gelang alles“, musste Mimmenhausen schon früh in den Durchgängen, außer im dritten, da führte der TSV anfangs, einem immer größer werdenden Rückstand hinterherrennen. Herrsching durfte sein Spiel durchziehen, meist unbehelligt von den Gastgebern. „Das war eine taktische Meisterleistung von uns“, freute sich Mittelblocker Lukas Bauer, der auch schon beim VfB Friedrichshafen gespielt hatte, darüber, dass sein Team „konkurrenzlos und souverän“ ins Viertelfinale eingezogen war.
Dabei wären für den TSV Mimmenhausen gut und gerne „fünf bis sechs Punkte pro Satz“ (Pampel) mehr drin gewesen. Hätte er das gezeigt, was er kann. Es gelang ihm aber nicht, „Steine ins Herrschinger Getriebe zu bringen“ (Pampel). Dabei wollten er und seine Kollegen in den 65 Minuten „so gerne zeigen, was wir können“. Und nicht nur ab und zu. Ob es dann für einen Satzgewinn gereicht hätte? Eine Frage, die auch Simon Tischer nicht mit einem eindeutigen Ja beantworten konnte. Der ehemalige Nationalzuspieler, der vergangene Saison seine Karriere beim VfB Friedrichshafen beendete, war wie weitere Häfler Volleyballfans ins Bildungszentrum gekommen.
Sie und die mehr als 1000 Zuschauer fanden aber immer wieder Gelegenheiten, ihr „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ anzustimmen. Die Satzergebnisse spiegelten nicht ganz die Partie wieder, urteilte Tischer, der TSV hat sich „ein wenig unter Wert verkauft“ (Abteilungsleiter Klaus Diwersy). Jedenfalls auf dem Spielfeld. Drumherum auf gar keinen Fall. „Das war laut, emotional und da war mega viel Spaß“, war Lukas Bauer beeindruckt von der Kulisse. „Ich muss dahin“, sagte er noch – und schwupps verschwand er in der Spielertraube, die mit allen Fans lauthals „Wir sind der geilste Klub der Welt“ schmetterten. Glücklich die einen, weil sie sich achtbar aus der Affäre zogen, die anderen, weil sie ihrer Favoritenrolle überzeugend gerecht wurden. Und Christian Pampel? Auch der hat sich wohl mit dem Resultat angefreundet, obwohl der TSV das Minimalziel 15 Punkte pro Satz nur einmal überbot, die 20 Punkte („damit wäre ich zufrieden gewesen“) verfehlte. Denn, abgesehen von Aufschlag und Annahme, „alles andere war bei meinem Team okay“.