Volleyball, Bundesliga
VfB Friedrichshafen
Recycling Volleys Berlin
3:1
Der VfB (22:25, 27:25, 25:23, 25:22) bleibt das 33. Spiel hintereinander ungeschlagen. In einer Partie, bei der sich beide Trainer vor dem Rückspiel in der Champions League am Donnerstag, 20 Uhr, nicht in die Karten schauen ließen, war der VfB vor 3382 Zuschauern vor allem im Block überlegen. Vital Heynen kürte BRV-Libero Luke Perry zum besten Spieler. Stelian Moculescu Thilo Späth-Westerholt, eigentlich Libero, war als Außenangreifer mit 15 Punkten (drei im Block) Topscorer des VfB.
Mit gleich vier Neuen begann VfB-Trainer Vital Heynen. Scott Kevorken, Bartlomiej Boladz und Markus Steuerwald waren vergangenen Mittwoch in der Berliner Max-Schmeling-Arena auf dem Feld. Andreas Takvam, Thilo Späth-Westerholt, Martin Atanasov und Tomas Kocian kamen gestern dazu. Nur vier vom Mittwochsspiel ließ Stelian Moculescu auflaufen. Paul Carroll war in Berlin geblieben. Beim VfB fehlte der grippekranke Philipp Collin.
Berlin erwischte den besseren Start, weil es sicher und druckvoll aufschlug und die neu formierte VfB-Annahmeriegel seine Schwierigkeiten hatte (7:9, 8:12). Kyle Russell servierte eine Serie (15:9), Berlin war enteilt. Heynen wies seine Spieler an, mehr Risiko zu gehen. Atanasov blockte Kromm (11:17), Takvam pflückte Russell und Späth-Westerholt setzte seinen Angriff die Linie entlang (18:22). Als Kocian Kromm blockte, Atanasov Pujols Finger im Angriff fand, war der Vorsprung auf zwei Punkte (22:24) geschrumpft. Kromm kam dann doch durch und holte den ersten Satz (25:22) für Berlin.
Nach dem Wechsel war erneut Berlin am Drücker. Vor allem Kyle Russell schlug auf wie ein Uhrwerk und bekam von Pujol viele Bälle, die er verwandelte (4:2, 8:6). Heynen brachte erst David Sossenheimer für Atanasov und später Daniel Malescha für Boladz. Ein Ass von Okolic musste der VfB noch schlucken (9:12). Bis auf fünf Punkte war Berlin schon weg (10:15), ehe Steuerwald zu alter Abwehrstärke fand, Späth-Westerholt Russell im Block alt aussehen ließ und Kocian ein Ass zum 16:17 servierte. Jetzt war Stimmung in der Arena, die Adam White beendete. Drei starke Aufschläge später war der alte Abstand wieder hergestellt (21:17). Beim 24:22 hatte Berlin zwei Satzbälle, als der eingewechselte Jakob Günthör Vigrass pflückte und Kühner einen Angriff zum 24:24 abgepfiffen bekam. Der sonst als Libero eingesetzte Späth-Westerholt zog dann seinen Angriff am 2,05 Meter großen Russell vorbei und stellte Russel im Block zum 27:25.
Moculescu verzichtete auf Kromm und Pujol, brachte mit Bogachev und Weber den Nachwuchs im dritten Satz. Heynen setzte weiter auf seine Satzgewinner. Die hielten das Spiel offen, waren nun besser in der Annahme. Berlin machte Fehler, auch der für Kromm eingewechselte Bogachev (5:6, 11:11). Bis zum 20:19 war Berlin in Front, dann punktete Späth-Westerholt, servierte einen Netzroller und Kocian räumte Bogachev ab (22:21). Friedrichshafen führte und holte sich den ersten Satzball, den Berlin verteidigte. Kevorken in der Mitte eines starken Dreierblocks hatte dann genug: Der Ball tropfte von seinen Händen ins BRV-Feld zum 25:23.
17 Blockpunkte hatte der VfB bis dahin, die Berliner erst drei. Auch deshalb war Friedrichshafener jetzt am Drücker. Zum ersten Mal übernahm es mit Malescha und Späth-Westerholt von Beginn an die Zügel (9:7, 11:8). Sebastian Kühner, der weiter Regie führte, versuchte es mit Überraschungsmomenten, die selten ihr Ziel trafen. Friedrichshafen verteidigte und griff clever an (16:12), Berlin machte zu viele Fehler, der VfB spielte das Duell clever zu Ende. Ein zu kurzer Ball von Kühner – Bogachev sorgte für drei Matchbälle (21:24) und Sossenheimers Angriff wehrte Bogachev nur ins Aus ab (25:22).
„Ich habe Thilo gesagt, dass er spielen soll und er hat seine Sache sehr gut gemacht“, sagt ein erleichterter Vital Heynen. „Ich hätte es akzeptiert, wenn wir verloren hätten und dafür am Donnerstag in guter Verfassung gewesen wären. Umso besser ist es, dass wir uns gefangen haben und vor diesem tollen Publikum das Spiel drehten.“