Volleyball, Bundesliga
Berlin RV
VfB Friedrichshafen
1:3
Der VfB Friedrichshafen hat das Topspiel der Volleyball-Bundesliga bei den Berlin Recycling Volleys mit 3:1 (26:24, 22:25, 25:17, 31:29) gewonnen. Die durch einen Infekt geschwächten Gäste spielten konstanter als Berlin und riefen in einer hochklassigen Partie vor allem in den knappen Momenten ihren besten Volleyball ab. Beste Spieler wurden bei Berlin Paul Carroll und bei Friedrichshafen Abwehrchef Markus Steuerwald.
Tomas Kocian und Jakob Günthör konnten gar nicht erst mit nach Berlin reisen. Daniel Malescha und Simon Tischer hatte ebenfalls der Magen-Darm-Virus erwischt. Sie waren nach einer harten Woche allerdings fit genug für das Spiel gegen die Recycling Volleys. Trainer Vital Heynen schickte also Scott Kevorken, Philipp Collin, David Sossenheimer, Athanasios Protopsaltis, Bartlomiej Boladz, Simon Tischer und Markus Steuerwald aufs Feld und hatte damit die richtige Wahl getroffen. Die Gäste standen sofort konzentriert in der Annahme und der Verteidigung und nutzten nahezu jede Chance im Angriff (3:1, 8:3, 16:9).
Berlins Trainer Luke Reynolds spielte in der Auszeit die Klaviatur der englischen Schimpfwörter und schien sein Team zu erreichen. Vigrass setzte die Häfler mit Aufschlägen unter Druck und plötzlich war auch die Berliner Verteidigung da (17:14, 19:17). Beim 23:23 war das Momentum auf Berliner Seite, Sossenheimer störte das allerdings nicht. Mit dem Pipe besorgte er den Satzball, der an Dramatik nicht zu überbieten war. Mehrmals ging es hin und her und beide Teams verteidigten auf hohem Niveau – bis Robert Kromms Angriff weit ins Aus segelte – zum 26:24.
Berlin stand nun stabil in der Annahme und kam vor allem mit schnellen Bällen durch die Mitte zum Erfolg. Der VfB hingegen hatte Probleme mit den Aufschlägen der Volleys (6:8, 11:16). Heynen wechselte Andreas Takvam für Protopsaltis, Daniel Malescha für Boladz und nahm die Auszeit. Es wurde noch einmal eng (18:22, 22:24), doch Sossenheimers Risiko beim Service wurde nicht belohnt (22:25).
Ausgeglichen in den Sätzen ging es auch ausgeglichen in den dritten Satz (7:8, 10:10). Tischer suchte jetzt neue Wege, seine Angreifer erfolgreich zu bedienen. Sein Berliner Pendant Pujol sah seine Kollegen Angriffsfehler machen. Friedrichshafen schlich sich weg (16:12, 19:14). Sossenheimer blockte Klein, Kevorken pflückte Marshall und der VfB lief davon (23:15). Mit dem Hinterfeldangriff machte Protopsaltis das 25:17.
Nach fünf gespielten Punkten in Satz vier hatte Vital Heynen schon seine beiden Auszeiten verbraucht. Sein Team hatte den Start verschlafen (0:5, 3:8). Steven Marshall setzte dann einen Ball in Tischers Block und einen ins Aus. Protopsaltis verteidigte stark und machte drei Punkte in Folge. Die Häfler waren dran (12:12, 16:16). Robert Kromm holte mit einem starken Aufschlag das nächste Minibreak für Berlin, das der eingewechselte Takvam mit einem Block egalisierte (16:18, 18:18). Kopf an Kopf ging es jetzt durchs Spiel, ehe Protopsaltis stark verteidigte, um Boladz die Chance zur ersten Führung zu verschaffen (21:20). Bis zum ersten Matchball blieb diese Führung, doch Berlin gab nicht auf. Beide Teams boten nun Spitzenvolleyball mit sicheren Punkten. Sieben Matchbälle erkämpfte sich Friedrichshafen so. Dann schaute Philipp Collin sich Kromm aus und setzte den Block. Mit 31:29 stand Friedrichshafen als Sieger fest.
„Ich bin sehr beeindruckt von meiner Mannschaft, dass wir heute so ein Topspiel abgeliefert und hier gewonnen haben“, sagte Friedrichshafens Coach Vital Heynen. „Wir haben jetzt 21 Spiele in Folge gewonnen. Das habe ich als Trainer auch noch nicht erlebt.“ (gek)