Volleyball, Bundesliga, viertes Finalspiel: Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen 3:1 (28:26, 25:21, 15:25, 25:21). – Der VfB hat das vierte Serien-Duell mit dem Titelverteidiger verloren. Die Mannschaft von Trainer Vital Heynen hielt dem Berliner Druck nicht stand und unterlag vor 8553 Zuschauern in der Max-Schmeling-Arena mit 26:28, 21:25, 25:15 und 21:25. Die 14. Meisterfeier ist damit verschoben, bis Sonntag 14.30 Uhr in der ZF-Arena. Die blau-weißen Fans müssen wieder zittern. Vergangene Saison hatten sie schon Berlin beim Feiern zuschauen müssen.

VfB startet nervös in die Partie

„Wir sind so nah dran“, sagte Heynen vor der Partie, die seine letzte für den VfB werden sollte. In die starteten Raphael Redwitz (Z), Daniel Malescha (D), David Sossenheimer, Athanasios Protopsaltis (beide AA), Philipp Collin, Andreas Takvam (beide MB) und Libero Markus Steuerwald – Jakub Janouch (Z) und Bartlomiej Boladz (D) mit Kurzeinsätzen – nervös. Aber bald nahm das Duell Fahrt auf. Vor allem in der Annahme und Abwehr war Berlin besser, der VfB hatte im Sideout Probleme (8:7, 13:16), wehrte sich (19:19, 22:22). Aber Berlin mit einem unglaublichen Sergej Grankin in der Schaltzentrale blieb bis zum vierten Satzball (28:26) cool.

Grankin mach den Unterschied

Der Olympiasieger und Weltmeister machte auch nach dem Wechsel den Unterschied. Der Russe (zum Spieler des Spiels gewählt) wusste zuverlässige Angreifer am Ende seiner manchmal super riskanten, super präzisen Pässe. Raphael Redwitz nicht (5:8). Ratloses Gesicht bei Vital Heynen in der Auszeit, in der nächsten ein mächtig saures (9:12). „Keep going!“, schleudert er seinen Mannen entgegen. Half nichts (11:16). Der VfB brachte kaum einen Angriff durch, auch nicht mit Janouch für Redwitz. Berlin aber gelang fast alles (24:20), machte den zweiten Satzball, den ersten hatte der Schiedsrichter fälschlicherweise wegen Netzberührung abgepfiffen.

Ersten Satzball der Partie verwandelt

Gelingt Berlin der klare Sieg? Es sah nach dem zweiten Durchgang ganz danach aus. Friedrichshafen war bisher in allen Belangen dem noch Meister unterlegen, musste sich mächtig steigern, wollte trotz des 0:2 in den Sätzen an der Spree den Titel feiern. Mit Redwitz und Malescha ging der VfB die unmöglich scheinende Aufgabe an. Der Druck lag jetzt beim Gast vom Bodensee. Der startete vielversprechend (5:1, 8:3), machte so weiter (16:10) und verwandelte seinen ersten Satzball der Partie humorlos zum 25:15 und 1:2 in den Sätzen.

Noch ein Spiel als VfB-Coach für Vital Heynen

Ohne den verletzten Collin, dafür mit Jakob Günthör ging der VfB in den vierten Durchgang. Den begann er gut (3:1), verlor den Fokus (7:10, 12:16). Boladz kam, machte ein Ass (15:18). Aber es blieb bis zum Ende bei den drei Punkten Rückstand, weil Grankin Weltklasse-Volleyball zeigte. Der Russe leitete mit einem Ass die Friedrichshafener Niederlage (24:21) ein und setzte mit seinem nächsten Aufschlag die VfB-Annahme so unter Druck, dass sie nur einen Dankeball übers Netz brachte. Benjamin Patch ließ sich die Chance nicht entgehen. Und so gibt es für Vital Heynen noch ein Spiel als VfB-Coach.