Fußball-Kreisliga A, Staffel 1: Die Defensive auf Spitzenniveau, die Offensive abstiegsverdächtig – macht im Schnitt einen Platz im Mittelfeld. Genau so liest sich die Hinrundenbilanz des SC Konstanz-Wollmatingen II. Die Bezirksliga-Reserve tritt unspektakulär, aber enorm effizient auf – nicht immer zur Freude des Trainers.
Mit 20 Punkten aus 13 Spielen spielt die Mannschaft von Coach Hamid Durandish bislang eine solide Saison. Auf Platz sieben stehend, ist sowohl Richtung Aufstiegsplätze als auch zur Abstiegszone ein großer Abstand, sodass es in der Rückrunde wohl nur noch um die Platzierungen geht. So weit, so unspektakulär. Wie die Ergebnisse der Konstanzer allerdings zustande kommen, ist dagegen weitaus kurioser. Mit einer Tordifferenz von 16:13 verkörpern sie dabei quasi das Anti-Spektakel. 3,9 Tore fallen im Schnitt in Staffel 1 pro Partie, bei Spielen mit Wollmatinger Beteiligung sind es allerdings nur 2,2. Ergebnisse wie 0:0, 1:0 oder 1:1 sind der Standard, selten finden Schützenfeste wie das 5:0 gegen den BSV Nordstern Radolfzell statt.
Somit liegt das Problem der Konstanzer bereits auf der Hand: Sie schießen zu wenige Tore. Die beiden besten Torjäger Mentor Azajaj und Philipp Föhrenbach haben gerade einmal je drei Treffer erzielt. Liggeringens Silvio Lorenzi, der beste Torjäger der Staffel, hat mit 16 genauso viele wie der SC insgesamt. „Uns fehlt ein richtiger Torjäger, der im Strafraum mit dem Ball etwas anfangen kann“, sagt Trainer Durandish. Eigentlich gibt es diesen im Kader, doch Giovanni Ciancio ist bereits länger verletzt.
Durandish sieht in der sehr effizienten Spielweise seiner Mannschaft jedoch das Positive. Dass die Konstanzer trotz der Sturmflaute bereits 20 Punkte auf dem Konto haben, ist in erster Linie der enorm stabilen Defensive zu verdanken. Kein Team kassierte so wenige Gegentreffer und spielt so oft zu null wie „KoWo“.
Der Trainer schreibt dies seiner sehr vorsichtigen taktischen Ausrichtung zu. „Mein wichtigster Grundsatz ist es, dass wir als gesamte Mannschaft sehr stabil stehen, die Räume eng machen und keine Tore bekommen“, erzählt der Trainer. Exemplarisch dafür führt er sogar die 0:4-Niederlage seiner Mannschaft gegen den Tabellenführer Südstern Singen ins Feld. „Wir haben es dem Gegner 60 Minuten lang extrem schwer gemacht und keine Chancen zugelassen. So viel musste Singen in dieser Saison wahrscheinlich noch nie arbeiten wie gegen uns.“
Für die Rückrunde prognostiziert der Coach bessere Leistungen seiner Mannschaft. Ein zusätzlicher Stürmer soll kommen, dann soll es in der Vorstellung von Hamid Durandish in der Tabelle noch zwei, drei Plätze nach oben gehen. „Dann wäre ich sehr zufrieden.“