Fußball, Kreisliga B: Eigentlich wollte Pascal Bisinger im vergangenen Sommer ein Sabbat-Jahr einlegen – obwohl der 29-Jährige noch im besten Fußballer-Alter ist. Schließlich hat Bisinger schon viel erlebt. Im Alter von fünf Jahren begann er mit dem Fußball, seit der D-Jugend als Keeper.

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In der Jugend stand er für seinen Heimatverein TSV Geislingen sowie für die TSG Balingen, den VfB Stuttgart und den SSV Reutlingen zwischen den Pfosten. Zuletzt war er viele Jahre Torhüter in der Verbands- und Landesliga beim FC 03 Radolfzell und SC Konstanz-Wollmatingen. „Ich habe diese Entscheidung damals bewusst getroffen“, sagt Bisinger. Zum einen fehlte ihm irgendwann der Reiz. Zudem war klar, dass er sich eher in der Trainer-Rolle sieht, weshalb er sich zu diesem Schritt entschied.

Seit 2016 in Konstanz

So ganz ohne Fußball geht es aber ja dann doch nicht. Zumal Bisinger nach der letzten Spielzeit mitbekommen hat, dass der langjährige Coach bei der SG Reichenau/R.-Waldsiedlung II, Robin Penkert, aufhören wollte. Die beiden sind miteinander befreundet.

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„Da entstand dann die Idee, dass wir das ein Jahr lang gemeinsam als Duo machen“, erzählt Bisinger, der seit 2016 in Konstanz lebt. Mit dem klaren Ziel: Wiederaufstieg! Und es sieht gut aus: Vor dem Duell am Freitagabend (19 Uhr) gegen die Reserve des SV Allensbach hat die Elf von Bisinger und Penkert fünf Punkte Vorsprung auf die Verfolger BSV Nordstern Radolfzell und SV Konstanz.

„Wir wollen Meister werden und den Schwung dann in die kommende Saison mitnehmen“, sagt Bisinger, der ergänzt: „Unsere Mannschaft hat in den vergangenen Jahren in der Kreisliga A viel auf den Deckel bekommen. Es tut uns gut, dass wir gerade eine Liga weiter unten spielen, da konnten wir uns jetzt mit Erfolgserlebnissen spielerisch weiterentwickeln.“

„Eine coole Umstellung“

Das Engagement in der Kreisliga B sei nach Stationen in der Jugend-Oberliga oder der Herren-Verbandsliga schon eine Umstellung gewesen. Doch Pascal Bisinger betont: „Eine coole Umstellung. Die Spieler investieren auch hier sehr viel, und die mannschaftliche Geschlossenheit gefällt mir. Der Zusammenhalt ist top.“

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Daher will Bisinger gar nicht ausschließen, dass er auch über den Sommer hinaus bei der SG an der Seitenlinie stehen wird. Zumal er in einem Jahr auch in die Waldsiedlung ziehen wird – gemeinsam mit seiner Frau Lea, die dort aufgewachsen ist. Außerdem fühlt er sich im Club pudelwohl, Bisinger schätzt die Zusammenarbeit mit der 1. Mannschaft, die in der Bezirksliga spielt.

A-Lizenz und vier Jahre Stützpunkt

Mittelfristig sei es dann aber schon das Ziel, größere Herausforderungen anzunehmen. Bisinger war zwischen 2017 und 2021 als Stützpunkt-Trainer im Hegau im Einsatz, zudem ist der 29-Jährige A-Lizenz-Inhaber. „Ich bin gespannt, was kommen wird, ich will da nichts ausschließen“, sagt er.

Ob im Jugendbereich oder bei einer aktiven Mannschaft, ob als Spielertrainer oder Coach, der „nur“ am Seitenrand steht: „Für mich ist wichtig, dass es leistungsbezogen ist, dass es ein Ziel gibt“, sagt Bisinger, der auch das Geschehen bei seinen ehemaligen Clubs nach wie vor intensiv verfolgt.

„In Radolfzell und bei Konstanz-Wollmatingen sind Freundschaften entstanden, die nach wie vor halten“, erzählt er. Wenn es zeitlich geht, schaut er also auch gerne mal noch bei seinen Ex-Heimspielstätten vorbei. So ein richtiges Fußball-Sabbat-Jahr wird es bei Pascal Bisinger also wahrscheinlich nie geben.