Volleyball, Finale um die Deutsche Meisterschaft: VfB Friedrichshafen – Berlin RV (heute, 18 Uhr, Zeppelin Cat Halle A1). – Im Grunde hat sich nichts geändert, trotz der beiden Niederlagen: „Du musst immer noch drei Spiele gewinnen, um Meister zu werden“, sagt Matthias Liebhardt, Teammanager und Pressesprecher, des VfB Friedrichshafen. Und das klang nicht nach dem sprichwörtlichen Pfeifen im Walde. Dabei hätte der Gastgeber Grund, Angst zu haben vor diesem Gang. Eine dritte Niederlage („best of five“) kann er sich nicht erlauben, soll der Traum vom 14. Meistertitel am Leben erhalten bleiben. Keine gute Ausgangslage angesichts der „verflucht guten Leistung“ (Liebhardt) des Titelverteidigers.
Berlin ist dazu in der Lage
Und weil die Mannschaft von Trainer Cédric Enard eindrucksvoll bewiesen hat, auf welch hohem Niveau sie über mehr als nur einen Satz oder ein Spiel hinweg auftreten kann, darf und wird der VfB nicht darauf hoffen, dass das ausgerechnet im Duell heute Abend nicht der Fall sein wird. Das wäre naiv. Die Berliner sind in der Lage, noch ein drittes Play-off-Spiel auf diesem Niveau herauszuhauen.
Friedrichshafen darf dennoch hoffen
Die Lage ist dennoch nicht hoffnungslos. Die Friedrichshafener haben es selbst in der Hand, sie können den BRV auch schlagen, wenn der auf diesem großartigen Finalniveau spielt. Die ersten beiden Sätze im ersten Duell und der erste und letzte Durchgang beim Rückspiel am Sonntag in Berlin haben gezeigt, dass der VfB dazu in der Lage ist, einem wie entfesselt auftretenden Berlin Paroli zu bieten. Trainer Michael Warm hat also in den vergangenen Tagen wohl eher als Psychologe mit Einzelgesprächen mit den Spielern als als Volleyballtrainer gearbeitet. Wobei das in der Sportart immer mehr oder weniger ausgeprägt Hand in Hand geht.
Nicht wirklich weh getan
„Berlin hat das gut gemacht am Sonntag“, weiß Trainer Michael Warm. „Mit starken Aufschlägen und sicherer Annahme. „Wir dagegen haben es nicht geschafft, ihnen mit unserem Service wirklich wehzutun. Das hat das Spiel entschieden.“ Es zeigt aber auch, dass noch längst nicht alles verloren ist.
VfB mit genügend Ideen und Energie
Der VfB Friedrichshafen hat trotz der ernüchternden Ausgangslage, er steht ja mit dem Rücken an der Wand, noch genügend Energie und Ideen. Nach drei Spielen soll die Meisterschaft auf gar keinen Fall schon entschieden sein. „Ich bin immer wieder beeindruckt“, sagt Warm, „was an Potenzial in den Spielern steckt.“
Berlin zum Nachdenken bringen
Berlin zum Nachdenken bringen wollen sie. Und Michael Warm sieht sich auch bestärkt darin, dass das gelingen kann: Der VfB Friedrichshafen hat im Verlauf der Finalserie um die Deutsche Volleyballmeisterschaft ja bewiesen, dass er das kann. „Jetzt schauen wir mal, wie weit wir damit kommen.“