Handball, Testspiel: HSG Konstanz – Pfadi Winterthur 28:29 (14:15) Einen rassigen Schlagabtausch mit enormem Tempo lieferten sich Handball-Zweitligist HSG Konstanz und der Schweizer Vizemeister Pfadi Winterthur. Der letzte Angriff der HSG wollte nicht mehr ins Tor, sodass der Europapokalteilnehmer mit 29:28 (15:14) knapp die Oberhand behielt.
„Das war von uns bis jetzt die beste Performance in der Vorbereitung“, lobte HSG-Coach Jörg Lützelberger seine junge Mannschaft. Die hatte es im Vergleich mit einem richtig guten Gegner richtig krachen lassen. Aus gut funktionierenden Deckungssystemen resultierte in der ersten Halbzeit eine starke Leistung von Torwart Janis Boieck. Der Neuzugang fischte neun Würfe weg – darunter ein Siebenmeter – und traf selbst einmal über das ganze Spielfeld in das Pfadi-Tor. Aber auch seine Vorderleute traten couragiert und mit hohem Tempo an.
Bei enormer Hitze waren viele Gelegenheiten da – doch Konstanz scheiterte einige Male am ebenfalls prächtig reagierenden Schlussmann der Eidgenossen. Oder sich selbst. Vor allem die leichten Ballverluste ohne große Bedrängnis wurmten den Konstanzer Coach. Winterthur nutzte diese mit voller Konsequenz eiskalt aus. Abschütteln ließen sich die Gelb-Blauen allerdings nicht. Immer wieder kämpften und kombinierten sie sich sehenswert zurück. Peter Schramm legte gegen seinen Ex-Verein vor der Pause einige Male schön raus auf seine Linksaußen Samuel Wendel und Aron Czako, die so schon in den ersten 30 Minuten auf sechs Treffer kamen, und netzte zweimal selbst ein. Oder aber Michel Stotz wurde am Kreis schön freigespielt.
Mehr Druck ausgeübt
„Wir sind offensiv besser in die Räume, in die Abstände reingekommen“, so Lützelberger. „Wir haben mehr Druck ausgeübt und hatten bessere Anläufe. Diese Abwehr hat uns vor einem Jahr viel mehr Probleme bereitet. Heute war eher das Problem, die entscheidenden Bälle reinzuballern.“ Denn immer, wenn der HSG nach dem 14:15-Halbzeitstand der Anschluss oder Ausgleich (17:17/23:23) gelang und gar noch mehr möglich gewesen wäre, ließen die Gastgeber klare Chancen aus. „Ein paar Schnitzer“ waren, so beschrieb es der 37-Jährige, auch noch dabei, die bei einer Niederlage mit nur einem Tor am Ende wehtun. Dennoch war der ehrgeizige Trainer trotz der knappen Niederlage „zufrieden. Wir sind ins Laufen gekommen, waren schnell und haben gut verteidigt.“ Lars Michelberger etwa verdiente sich gute Noten für seine Abwehrarbeit, und Christos Erifopoulos kommt immer besser ins Rollen.
Schwer erwischt hat es hingegen David Knezevic, der sehr unsanft aus der Luft geholt wurde und mit Rücken und Kopf hart auf dem Hallenboden aufschlug, sowie Sebastian Hutecek nach einem harten Gesichtstreffer. Nach ein paar harten Kontakten hoffen die Verantwortlichen, dass es zu keinen Ausfällen kommen wird. Lützelberger: „Die Fehler, die wir gemacht haben, wollen wir nächste Woche nicht mehr machen. Da wollen wir neue Fehler, bessere Fehler machen.“ Mit einem Schmunzeln im Gesicht war damit gemeint, voran zu kommen und besser zu werden im Hinblick auf die nahende Zweitliga-Spielzeit. Positiv stimmt den Wahl-Lindauer zudem die Reaktion seiner Mannschaft nach der unnötigen Niederlage in Hard. „Da war unsere Konzentration nicht am oberen Limit“, erklärte er. Aber auch dieses Jahr wolle man es sich zu seiner „Kultur machen, dass wir darauf immer eine Reaktion zeigen. “
HSG Konstanz: Ebert, Grabenstein, Boieck (1) (Tor); Stotz (5), Czako (3), Foege, Michelberger, Thomann (2), Erifopoulos (2), Mauch (1), Knipp, Beckmann (5), Wendel (5), Schramm (2), Ingenpaß, Köder (2), Knezevic, Hutecek.