Fußball-Kreisliga A, West: – Vor gut fünf Monaten, nach dem Abstieg aus der Bezirksliga herrschte Tristesse in der Frankenmatt. Als Vorletzter mit 23 Punkten und nur 41 Toren stieg der FC Wehr ab – zum zweiten Mal nach 2012 ging es in die Niederungen der Kreisliga. Damals brauchte der Traditionsverein, der 2005 noch in der Verbandsliga, sogar zwei Anläufe zur Rückkehr.

Trainer Uwe Krähling (FC Wehr): „Es gibt keinen Grund zur Euphorie. Wir sehen aktuell an den Aufsteigern, wie gewaltig der ...
Trainer Uwe Krähling (FC Wehr): „Es gibt keinen Grund zur Euphorie. Wir sehen aktuell an den Aufsteigern, wie gewaltig der Unterschied zwischen Kreis- und Bezirksliga ist.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Dieses Mal sieht es fast so aus, dass die Abstinenz des FC Wehr bereits im Sommer erledigt sein könnte. Die Elf aus dem Wehratal führt mit 31 Punkten und 41:18 Toren bei nur einer Niederlage die Tabelle an. Die beiden Flecken in der Weste holte sich die Elf zum Saisonstart mit dem 2:2 beim FV Degerfelden und vor gut vier Wochen beim Verfolger FC Steinen-Höllstein mit 1:4 ab. Die restlichen zehn Spiele wurden mehr oder minder deutlich gewonnen.

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Für den im Sommer neu zum FC Wehr gekommenen Trainer Uwe Krähling ist die Zwischenbilanz allerdings kein Grund, in Euphorie zu verfallen: „Diese Ausbeute ist das Produkt harter Arbeit. Die Mannschaft zieht hervorragend mit. Der Trainingsbesuch ist mit 17, 18 Spielern sehr gut.“ Über Meisterschaft und Aufstieg will Krähling indessen nicht reden: „Wir sind immer noch mitten drin in der Entwicklung.“

Dabei verweist Krähling auf die nachhaltige Zusammensetzung des Kaders: „Das passt mit den jungen und älteren Spielern.“ So lasse der aus Brennet gekommene Carlos Santos auf dem Platz seine 38 Jahre vergessen: „Er ist eine wichtige Säule im Team“, so Krähling, der stolz ist, dass vier A-Junioren regelmäßig mit der „Ersten“ trainieren und „hin und wieder zum Einsatz kommen – auch wenn die Priorität bei den A-Junioren liegt.“ Diesen jungen Spielern sind die Vorbilder durch Krähling bereits gesetzt. So habe sich der Youngster Tobias Ramsteiner einen Stammplatz in der homogenen Mannschaft erspielt.

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Die Basis bilden Akteure, die seit Jahren zum Kader zählen. Francesco Vardi blüht als treffsicherer Stürmer mit bereits sieben Saisontoren auf. In der Abwehr hat sich Neuzugang Marco Buscemi etabliert, bildet mit dem Trio Manuel Pinke, Alex Rebis und USA-Rückkehrer Patrick Bäumle einen Wall, an dem kaum jemand vorbei kommt.

Und wenn, dann steht da immer noch ein Hüne namens Markus Deiss, der sich – quasi im Nebenjob – als Torwarttrainer profiliert: „Er trainiert Lukas Eckert, unseren zweiten Schlussmann – und macht das super“, lobt Krähling.

Demnach alles klar für die Bezirksliga? „Einspruch“, sagt Krähling bestimmt: „Wir sehen aktuell an den Aufsteigern, wie gewaltig der Unterschied zwischen Kreis- und Bezirksliga ist.“ Deshalb sei es vermessen, zu glauben, dass der Aufstieg ein Selbstläufer werde: „Wir wollen natürlich immer das Optimale. Aber trotz allem halten wir den Ball flach.“