Fußball-Kreisliga A, Ost Der SV Unteralpfen ist die Mannschaft der Stunde. Das Team von Spielertrainer Christian Schnurr spielte seit der Winterpause fünf Siege und ein Remis ein. Zuletzt gab es ein 2:0 gegen den FC 08 Bad Säckingen, der selbst eine Serie von sechs Siegen vorzuweisen hatte. Einen wesentlichen Anteil, dass es so gut läuft, hat Jonas Albiez. Das Urgestein kehrte zu Rundenbeginn nach sieben Jahren vom Bezirksligisten SV Buch zu seinem Heimatverein zurück.
„Wir profitieren unheimlich von Jonas und seiner Erfahrung“, weiß Co-Trainer Michael Kuttruff. Für ihn und Spielertrainer Christian Schnurr spielt Jonas Albiez eine wichtige Rolle. „Er gibt unserem Spiel auf der „Sechs“ enorme Sicherheit und ist für die jüngeren Spieler ein Vorbild in jeder Hinsicht“, fügt Kuttruff hinzu: „Auf und neben dem Platz.“
Begonnen hat Jonas Albiez als sechsjähriger Knirps, durchlief beim SV Unteralpfen alle Altersklassen bis zu den B-Junioren: „Danach machte ich eine Pause, weil wir keine A-Jugend hatten“, erzählt Albiez: „Es bestand zwar die Möglichkeit zur SG Weilheim zu wechseln. Dafür war mir der Aufwand damals zu groß.“
Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen
Als 19-Jähriger kehrte er zurück auf den Platz, zunächst bei der Reserve und schon bald in der „Ersten“ des SV Unteralpfen: „Mit Trainer Rolf Isele stiegen wir 2016 als Meister in die Kreisliga A auf. Leider war es nur ein einjähriges Gastspiel“, erinnert sich der der 33-jährige Bürokaufmann, der nach dem Abstieg damals zum SV Buch in die Bezirksliga wechselte.

Unter Trainer Michael Hägele gehörte er auf Anhieb zum Stammkader des Bezirksliga-Teams: „Wir wurden in meinem ersten Jahr gleich Herbstmeister. Das war für den Verein und auch für mich ein sehr schöner Erfolg“, erinnert sich Jonas Albiez.
Für den Trainer war er der „Dirigent“
Im Sommer 2021 wurde Daniel Pietzke neuer Trainer des SV Buch. Der habe ihn als „Dirigent“ bezeichnet, lacht Albiez. „Wohl, weil ich während des Spiels und bei meiner Spielweise immer mit den Händen und Armen fuchtle.“ Eine Erklärung hat Jonas Albiez schnell: „Das liegt wohl in der Familie. Mein älterer Bruder Nico dirigiert den Musikverein Harmonie Unteralpfen. Mein jüngerer Bruder Frederik dirigiert die Abwehr der 1. Mannschaft.“
An die Zeit beim SV Buch denkt Albiez gern zurück: „Es waren sieben sehr schöne und vor allem eindrucksvolle Jahre. Ich habe mich fußballerisch weiter entwickelt und hatte in einem großartigen Verein viele zwischenmenschliche Begegnungen, die mich prägen.“
Besonders beeindruckt habe ihn die beim SV Buch herrschende Bescheidenheit: „Es sucht seinesgleichen, wie dieser kleine Verein seit vielen Jahren so erfolgreich ist und alle dabei auf dem Boden bleiben“, schwärmt Jonas Albiez: „Das fast immer ausnahmslos mit eigenen Spielern.“ Zu vielen Spielern und Funktionären hat Jonas Albiez noch immer Kontakt: „Da haben sich richtige Freundschaften entwickelt.“
Nahtlos schwenkt Jonas Albiez um auf den SV Unteralpfen. Hier sei die Situation derzeit ähnlich wie beim SV Buch: „Es herrscht ein harmonisches Umfeld, die Vereinsstruktur passt und wir haben sportlichen Erfolg.“ Stolz ist Jonas Albiez besonders auf den Umstand, dass beim SV Unteralpfen mit wenigen Mitteln fast das Optimale herausgeholt werde.

„Wir haben ausnahmslos Spieler aus Unteralpfen. Oberalpfener Fußballer spielen fast alle beim SV Waldhaus. Wir genießen den derzeitigen Erfolg und das Trainerteam passt auf, dass keiner abhebt“, erzählt Jonas Albiez mit Bescheidenheit, auf die er viel Wert legt: „Bescheidenheit ist für mich eine unabdingbare Grundtugend.“
Heimatforschung ist sein großes Hobby
Neben dem Fußball joggt Jonas Albiez, fährt Rad oder frönt zwischen dem Wintersport. „Beim Skifahren in Ischgl habe ich Markus Rufle vom FC 08 Bad Säckingen kennengelernt“, erzählt er von der ersten Begegnung mit dem Stürmer, der am Samstag in Unteralpfen den vermeintlichen Ausgleich erzielt hatte und auf Befragen durch den Schiedsrichter zugab, dass er zuvor mit der Hand am Ball gewesen sei: „Da muss man echt den Hut ziehen“, zeigt sich Albiez sichtlich beeindruckt: „Das macht nicht jeder.“

Neben dem Sport hat Jonas Albiez noch ein besonders interessantes Hobby: „Ich mache Heimat- und Ahnenforschung, habe dabei alte Häuser, altes Handwerk, sowie alte Haus- und Familiennamen im Fokus.“ Dieses Hobby hat er von seiner Mutter übernommen und führt es mit Begeisterung weiter.