Fußball-Landesliga: – Die Tribüne rappelvoll, das Spielfeld rundum gut gesäumt, Schlangen vor zwei Kassen für den Eintritt ins Langensteinstadion – so macht Fußball Spaß. „Diese Kulisse war grandios“, schwärmte Trainer Danijel Kovacevic vom VfB Waldshut und wurde dabei auch von seinem Gegenüber Erkan Kanli unterstützt: „Das waren 1150 Zahlende. Dazu kommen aber noch Hunderte Kinder und Jugendliche.“
Die zweite positive Nachricht: Das brisante Derby war fair. Schiedsrichter Felix Ehing zückte nur neun Mal Gelb – alles im Rahmen. Am Ende trennten sich die Stadtrivalen mit einem leistungsgerechten Remis.
Das Stadtderby im SÜDKURIER
Taktik bestimmt Spiel vor Pause
Was der Partie fehlte, war ein frühes Tor. So bestimmte die Taktik lange das Geschehen. „Wir wollten den VfB Waldshut mit schnellem Umschaltspiel unter Druck setzen. Das ist uns in der ersten Hälfte gelungen“, so der Tiengener Trainer Erkan Kanli.

So hatten die Gastgeber vor der Pause ein leichtes Übergewicht. „Wir hatten keinen einzigen Torschuss“, ärgerte sich VfB-Coach Danijel Kovacevic.
Der Gegner habe stattdessen viel Druck ausgeübt. Die beiden Tiengener Spitzen Nori Dylan Bächle und Bruno Golic seien hier genannt. „Die sind pfeilschnell“, so Kovacevic. Auch Kanli zog seine Kappe: „Defensiv und offensiv waren beide stark.“ Bächle ging so weite Wege, dass er nach gut einer Stunde mit Krampf ausgewechselt werden musste.
Fußball-Landesliga in Zahlen

Die einzige Chance vor dem Wechsel hatte der Tiengener Kapitän Tammo Heinzler, der seinen Ball nach Pass von Bächle aber etwas zu hoch ansetzte (15.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte machte er es aber besser. Einen Pass von Emir Muratovic verwertete er zur Führung.
VfB Waldshut macht Druck nach der Pause
Die Gäste kamen nach der Pause besser ins Spiel. „Sie haben uns hinten rein gedrückt“, gab Kanli zu. Vor allem bei Standards wurde es gefährlich. So entschärfte Louis Gnädinger im Tor der Gastgeber einen Freistoß von Erdal Kizilay noch mit den Fingerspitzen.
Als Joker des VfB Waldshut entpuppte sich der nach einer Stunde eingewechselte Marko Mijatovic. Zehn Minuten war dieser im Spiel, als er den Ball zum 1:1 ins Tor beförderte. Kurz darauf hätte er sogar nachlegen können, doch strich sein Ball am linken Pfosten vorbei. „Den muss ich reinmachen“, ärgerte sich Mijatovic noch nach dem Spiel.
Aber auch die Gastgeber suchten noch die Entscheidung. Daniel Guznenko, Golic und der eingewechselte Maximilian Häring ließen aber gute Gelegenheiten aus.
Gusturanaj vergibt letzte Chance
Fast wäre dem VfB Waldshut noch der Siegtreffer geglückt. In der 90. Minute brachte Andrej Kapetanovic geschickt Nexhdet Gusturanaj ins Spiel. Dessen Schuss aus zwölf Metern verfehlte Gnädingers Tor nur knapp. Es war die einzige gefährliche Aktion des Waldshuter Torjägers. So endete das Derby ohne einen Sieger.

„Meine Mannschaft hat das heute ganz gut gemacht. Es war eine Steigerung gegenüber zuletzt. Wir sind auf Kurs“, lautete Kanlis Fazit. Auch Kovacevic war zufrieden: „Das Ergebnis geht absolut in Ordnung.“