Fußball: Positiv, aber auch nachdenklich fiel das Fazit von Schiedsrichterobmann Ramon Leisinger bei der Jahresversammlung der Schiedsrichter-Vereinigung Hochrhein über die vergangene Saison aus. „Es gab viele positive Entwicklungen, aber auch einige negative Punkte“, sagte der Chef des Bezirks-Schiedsrichter-Ausschusses nach einer kompakten und kurzweiligen Präsentation vor den versammelten Schiedsrichtern des Hochrheins.
Besonders erfreulich war, dass das im vergangenen Jahr gesetzte Ziel, die „Schallmauer“ von über 200 aktiven Schiedsrichtern am Hochrhein, deutlich übertroffen wurde. Seit dem Amtsantritt von Ramon Leisinger vor 30 Monaten ist die Zahl der Schiedsrichter am Hochrhein von 181 auf aktuell 221 gestiegen. „Das ist eine tolle Entwicklung, die mich auch ein wenig stolz macht“, freute sich Ramon Leisinger.
Neue Wege in der Ausbildung
Nach dem Erreichen der quantitativen Ziele sieht der 35-Jährige seine zukünftige Aufgabe vor allem darin, die Qualität der Schiedsrichterleistungen weiter zu verbessern. „Da gehen wir im Bezirk ganz neue Wege“, sagt Leisinger. Damit meint er vor allem die Einführung des E-Learnings, das seit Januar möglich ist und die Möglichkeiten und den Aufwand der Schulungen deutlich reduziert. Derzeit läuft das Ganze noch als Hybridmodell, bei dem drei Viertel der Lerninhalte online und ein Viertel in einem abschließenden Präsenzkurs vermittelt werden. „In Zukunft wollen wir sogar den Schritt zu 100 Prozent Fernausbildung gehen“, sieht er noch Potenzial.

Aber nicht nur die Ausbildung neuer Schiedsrichter soll qualitativ optimiert werden. Auch bei den aktiven Schiedsrichtern wird künftig noch mehr Wert auf Weiterbildung und Verbesserung der Schiedsrichterleistung gelegt. „Bisher wurden nur die Schiedsrichter beobachtet, die in eine höhere Spielklasse aufsteigen wollten. In Zukunft werden wir das auf alle aktiven Schiedsrichter ausdehnen. In der Saison 2024/2025 starten wir mit der Bezirksliga und werden dies, wenn möglich, auf die Kreisliga A ausweiten“, definierte Roman Leisinger das Ziel.

Problem soziale Medien
Dass Schiedsrichter bei fast jedem Einsatz in der Kritik stehen, ist kein neues Phänomen, das der Vorsitzende des Verbandsschiedsrichterausschusses, Ralf Brombacher, mit „Wir werden gebraucht, aber oft wenig geliebt“ auf den Punkt brachte. Neu sei allerdings, dass diese Kritik inzwischen sehr häufig über die sozialen Medien transportiert werde. „Es ist ein Riesenproblem, dass in den sozialen Medien oder im Internet Schiedsrichter aus der Anonymität heraus und oft ohne Fakten an den Pranger gestellt werden. Das ist für die Betroffenen dramatisch und absolut inakzeptabel“, betitelte Ramon Leisinger einen der negativen Aspekte der vergangenen Saison.

Fünf Aufsteiger
Dass sich die Leistungen auf einem sehr hohen Niveau bewegten, beweisen die fünf Aufsteiger. „So viele Aufstiege sind wirklich eine Ausnahme“, bestätigte Roman Leisinger. Herausragend war die Leistung von Ardian Bräutigam vom FV Haltingen, der in der Schiedsrichterwertung der Landesliga den ersten Platz belegte und nun in die Verbandsliga aufsteigt. Den Sprung von der Bezirksliga in die Landesliga schafften Christian Rapp (FC Zell), Marco Weber (FC Kandern), Stefan Schmidt (FC Grießen) und Martin Bernek (FV Haltingen).
Der Schiri-Ausschuss
Geleitet wird die Schiedsrichter-Vereinigung Hochrhein vom Bezirks-Schiedsrichter-Ausschuss. Obmann ist Ramon Leisinger (SV Albbruck). Ihm zur Seite stehen die Beisitzer Kasse Philipp Wendt (FC Hochrhein) und Beobachtung Timo Bugglin (TuS Binzen) sowie Schriftführer Uwe Seifert (SV Unteralpfen), Bezirkslehrwart Mathias Heilig (FC Erzingen), Bezirkslehrwart Lukas Gäng (FC Erzingen), Nachwuchsförderer Christian Eiletz (SV Eichsel) sowie die Spieleinteiler Aktive Dieter Grethler (FC Wehr) und Junioren Marco Brendle (Spvgg. Wutöschingen).