Volleyball, Dritte Liga, Damen: TV Villingen – BSP MTV Stuttgart 3:1 (20:25, 25:8, 25:17, 25:23). Wie beim 3:0-Hinspielsieg tat sich der TV Villingen auch am Samstag gegen den Tabellenletzten trotz des Sieges sehr schwer. In keiner Phase der Partie spielte das junge Team aus Stuttgart wie ein Schlusslicht. Die Auswahlmannschaft vom Bundesstützpunkt (BSP) mit Spielerinnen im Alter von 15 und 16 Jahren schnupperte sogar an einer dicken Überraschung und verpasste einen Punktgewinn denkbar knapp. Es war eine Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe.
„Das Spiel war sehr intensiv, aber auch abwechslungsreich. Wir haben uns über weite Strecken sehr schwer getan. Bitter ist, dass sich unsere Verletzungssorgen nun nochmals erweitert haben“, sagte Villingens Trainer Sven Johansson, nachdem Angreiferin Nadine Hones wegen massiver Rückenschmerzen im dritten Satz nach einem Abwehrversuch angeschlagen in die Kabine musste. Gästetrainer Sebastian Schmitz meinte nach dem Spiel: „Wir haben mit Leidenschaft und Herz gespielt. Der erste Satz war richtig gut. Es zeigt sich immer mehr, dass wir uns gut entwickeln und zusammenwachsen.“
Michelle Feuerstein (diagonal), Martina Bradacova sowie Nadine Hones auf den Außenpositionen, Jule Gaisser und Lena Kälberer im Mittelblock, Libera Sonja Kühne und die am Daumen bandagierte Ramona Wolbert im Zuspiel fanden schlecht in die Partie. Stuttgart führte schnell mit 5:1 und später mit 10:5, wobei drei der fünf Villinger Punkte aus Angabefehlern der Gäste resultierten. Wenig bis nichts ging in der Phase beim Gastgeber und die rund 400 Besucher staunten, wie die Teenager aus der Landeshauptstadt die Partie bestimmten. Villingen lag zwischenzeitlich mit sieben Punkten zurück und musste den ersten Satz deutlich abgeben.
Ein ganz anderes Bild bot sich den Zuschauern nach dem Seitenwechsel. Der Stotterstart der Villinger war vergessen. Nun dominierte Villingen die Gäste. Mit dem 15:5 war ein Zehn-Punkte-Vorsprung da. Auch die eingewechselten Maria Kühne und Nikola Strack sowie später Lisa Spomer fügten sich gut ein. Der Satz (25:8) war schon fast ein Klassenunterschied.
Ähnlich begann Satz drei (5:1/11:3/18:9). Villingen schlug nun deutlich besser auf und stand in der Abwehr stabil. Stuttgart hatte nie eine echte Chance. Nach der 24:14-Führung gestatteten die Gastgeber der jungen Auswahl noch ein paar Punkte, bevor Stuttgart mit einer Angabe ins Aus selbst den Satz entschied.
Im vierten Satz zeigten die Gäste nochmals, dass zumindest einige Spielerinnen die Qualität für höhere Aufgaben haben. Villingen lag sogar mit 16:19 zurück. Vieles deutete auf einen Tie Break hin. Doch das Johansson-Team drehte die Partie. Maria Kühne vollendete den entscheidenden Angriff zum 25:23-Satz- und 3:1-Spielgewinn.
Stimmen zum Spiel:
Ramona Wolbert: „Wir hatten im ersten Satz Abstimmungsprobleme, was aber normal ist, wenn drei Positionen neu besetzt sind. Stuttgart hat es im ersten Satz sehr gut gemacht. Wir haben danach viel konstanter gespielt. Ich möchte in den restlichen Spielen gern noch einige Mannschaften ärgern, die in der Tabelle vor uns stehen. Mein Daumen bereitet mir immer noch Schmerzen. Mit der Bandage konnte ich jedoch spielen.“
Jule Gaisser: „Ich denke, es lief bei mir ganz gut. Ich bin zufrieden und habe mich schnell in der Mannschaft akklimatisiert. Nervös war ich diesmal nicht. Langsam kommt die Erfahrung in der Dritten Liga bei mir hinzu. Mit dem ersten Satz können wir natürlich nicht zufrieden sein. Danach haben wir uns gegenseitig angetrieben, motiviert und gezeigt, wie es besser geht.“
Maria Kühne: „Stuttgart hat im ersten Satz sehr gut aufgeschlagen und wir kein richtiges Gegenmittel gefunden. Ab dem zweiten Satz lief es deutlich besser. Den vierten Satz haben wir mit viel Kampfgeist für uns entschieden. Wir wollten keinen fünften Satz spielen und drei Punkte.“
Michelle Feuerstein: „Mich ärgert, dass ich meine Angabe zum Matchgewinn nicht durchgebracht habe. Ich habe bewusst auf eine Sicherheitsangabe verzichtet und auf die Sprungangabe gesetzt. Da kann auch mal eine weggehen.“