Fußball-Bezirksliga: (daz) Während am Tabellenende das Trio SV Überauchen, FC Brigachtal und SG Riedböhringen/Fützen den Anschluss zu verlieren droht, gibt es an der Tabellenspitze das von nahezu allen 16 Trainern erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach den ersten elf Spieltagen trennen die ersten fünf Teams nur vier Punkte.
Von der Tabellenspitze grüßt weiterhin der FC Pfaffenweiler, der die Pflichtaufgabe beim Schlusslicht Riedböhringen/Fützen mit 2:0 gewann. „Das Ergebnis ist gut, aber auch nur das Ergebnis. Der Inhalt unseres Spiels stellt mich nicht zufrieden. Eigentlich hatten wir Glück, dass Torjäger Florian Herbst zweimal goldrichtig stand. Ansonsten hat ein neutraler Beobachter nicht gesehen, wer Tabellenführer und wer das Schlusslicht ist“, arbeitet Trainer Patrick Anders den Erfolg kritisch auf. Andererseits zeichne es seine Mannschaft aus, auch solche Spiele zu gewinnen. Anders bemüht sich, realistisch zu bleiben und weitere Verbesserungen im Mannschaftsgefüge anzustreben. Deshalb habe er noch einigen Gesprächsbedarf.
Einen ganz starken Auftritt zeigte der SV Geisingen beim 5:1-Erfolg in Brigachtal. Die Elf von Spielertrainer Marijan Tucakovic ist aktuell auf der Überholspur. In den vergangenen sieben Partien gab es sechs Siege und ein Unentschieden. „Es läuft nahezu nach Wunsch und richtig gut. In Brigachtal wären sogar noch zwei, drei Treffer mehr möglich gewesen, aber das wäre Jammern auf hohem Niveau. Ich bin sehr zufrieden“, sagt Tucakovic. Selbst das Gegentor zum 1:5 stört ihn nicht, denn: „Wir fangen uns immer wieder einen solchen Treffer ein. Solange wir im Angriff so durchschlagskräftig sind, will ich da nicht meckern.“ Für Tucakovic sind die ersten sieben Mannschaften der aktuellen Tabelle alle Titelanwärter. Seine Elf habe ebenfalls diesen Anspruch.
Verkehrte Welt beim FV Marbach. Während der Aufsteiger wie beim 3:3 in Tennenbronn am Wochenende regelmäßig punktet, gingen bisher alle sechs Heimspiele verloren. In Tennenbronn glich die Elf von Trainer Michael Henseleit zweimal einen Rückstand aus. „Mich macht stolz, dass wir nach dem 2:3 nicht eingebrochen sind. Wir haben zwar die Gegentreffer zu einfach bekommen, aber in Tennenbronn zu punkten schaffen wenige Gastmannschaften“, ergänzt Henseleit und fügt erfreut an: „Wir sind auswärts noch ungeschlagen.“ Die null Punkte auf eigenem Platz wurden intern auch schon thematisiert und Henseleit weiß, woran es liegen könnte. „Wir haben in den vergangenen eineinhalb Jahren durch unsere Dominanz in der Kreisliga defensiv weniger gemacht. Den Schuh ziehe ich auch mir an. Nur offensiv agieren geht auch nicht. Wir werden mehr Defensivarbeit betreiben“, kündigt Henseleit an.
Einen starken Auftritt zeigte der SV Überauchen in Gutmadingen, doch nach 90 Minuten stand eine 2:3-Niederlage. Sigurd Bickmann, der die Überauchener für Frank Albrecht betreute, sprach „vom bisher besten Saisonspiel“. Bickmann: „Taktisch, kämpferisch und läuferisch war es eine hervorragende Leistung. Allerdings fühlten wir uns bei dem Elfmeter auch etwas benachteiligt. Beim klaren Foul des Gutmadinger Torhüters muss es die Rote Karte geben.“ Überauchen musste neun Spieler aus dem Kader ersetzen. Das Verletzungspech der vergangenen Saison setzt sich nahtlos fort. „Wir sind uns bewusst, dass wir gegen den Abstieg kämpfen. Die jüngste Leistung macht Hoffnung.“
Punktgleich mit Überauchen ist der Ortsnachbar FC Brigachtal. Nach zuletzt zwei Siegen setzte es nun gegen Geisingen eine 1:5-Heimniederlage. „Geisingen war für mich der bisher stärkste Gegner. Eine überragende Mannschaft“, lobt FCB-Trainer Werner Bucher den Gegner. Seine Mannschaft habe keine Mittel gefunden, um Geisingen wirkungsvoll zu stören. „Wir haben uns tapfer im Rahmen unserer Möglichkeiten gewehrt. Bitter war das 0:2 mit dem Pausenpfiff. Gehen wir mit einem 0:1 in die Kabine, wäre vielleicht noch was möglich gewesen. So aber war Geisingen nicht beizukommen“, ergänzt Bucher. Er will am Mittwoch das Spiel im Bezirkspokal (gegen Schönenbach) nutzen, um Anschlussspieler und Systemvarianten zu testen. „Im Punktspiel ist das nicht machbar. Aber im Pokal werden wir es unter Wettkampfbedingungen probieren“, so Bucher.
Nach der 0:2-Heimniederlage gegen Pfaffenweiler steht die SG Riedböhringen/Fützen noch immer am Tabellenende. Viele ausgelassene Torchancen und individuelle Fehler kosten weiterhin mögliche Punkte. „Wir bekommen zu einfache Gegentreffer und treffen selbst nur Pfosten und Querlatte. Dafür macht der Gegner mit der ersten Chance das 1:0. So ist es, wenn du unten stehst“, sagt Trainer Frank Berrer und ergänzt: „Uns fehlt das Spielglück.“ Berrer geht dennoch zuversichtlich voran, auch wenn die bisherigen vier Punkte aus elf Spielen aktuell wenig Hoffnung machen. „Wir sind uns einig, dass wir es zusammen schaffen, da wieder herauszukommen. Sieben Punkte Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz sind zwar sehr viel, aber uns abzuschreiben wäre ein Fehler. Wir werden schon bald wieder Spiele gewinnen.“