Tina Fröhlich

Eishockey: In einem zähen und nur durch den ein oder anderen Fight interessanten Spiel unterlagen die Schwenninger Wild Wings auch in der Höhe verdient bei den Eisbären Berlin klar mit 1:5 und bleiben damit endgültig Tabellenletzter.

Die Ausgangslage war klar: Die Gastgeber brauchten einen Punkt, um Platz vier nach der Hauptrunde endgültig zu sichern. Den Schwenningern half nur ein Sieg, um die Hoffnung zu nähren, den letzten Platz doch noch verlassen zu können. Nicht mithelfen konnte Wild Wings-Stürmer Pat Cannone, der aus privaten Gründen fehlte und kurz vor der Partie aus Berlin abreiste. Für ihn trug Troy Bourke den roten Helm des Topscorers, zudem rückte Kai Herpich ins Team. Auch Boaz Bassen war wieder mit dabei und spielte neben Daniel Pfaffengut und Cedric Schiemenz in der Angriffsreihe.

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Beide Mannschaften begannen nicht gerade mit Top-Tempo, es wirkte eher wie ein Abtasten. Zudem agierten die Wild Wings aus der eigenen Zone sehr ungenau, waren dafür aber ansonsten aufmerksam und zupackend. Chancen waren dementsprechend absolute Mangelware. Mit zunehmender Dauer wurden die Hauptstädter aktiver, suchten häufiger den Abschluss. Und mitten hinein in diese gute Phase trafen sie dann auch. Mit einem einfachen Querpass hebelte Marcel Noebels die gesamte Wild Wings-Defensive aus, der völlig freistehende Leo Pföderl sorgte mit einem satten Schuss für das 1:0 in der neunten Minute. Die Schwäne versuchten direkt eine Antwort, aber David Cerny und Bourke scheiterten. Anschließend verflachte das Spiel wieder, war zäh und zerfahren. Die Eisbären blieben aber gefährlicher, weshalb die Führung absolut in Ordnung ging.

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Was dann allerdings folgte, hatte selbst der Tabellenletzte aus dem Schwarzwald in dieser Saison selten erlebt. Zunächst zogen die Schwenninger Mike Blunden und Dylan Yeo zwei ziemlich unnötige Strafen. Als Blunden gerade zurückkam, schlug es zum 2:0 ein. SERC-Torwart Dustin Strahlmeier rettete drei Mal, dann aber traf Austin Ortega doch. 45 Sekunden später stand es 3:0, als Landon Ferraro einen Konter abschloss und weitere 98 Sekunden danach war die Partie mit dem 4:0 durch Pföderl entschieden. Das ging viel zu schnell und auch etwas zu einfach.

Die Wild Wings bemühten sich anschließend, nicht völlig unter die Räder zu kommen, waren aber nach vorne zu harmlos. Und dann hatten die Berliner eben auch noch Glück. Einen Rückhandschuss von Lukas Reichel legte sich Strahlmeier unglücklich mit Schoner und Stockhand zum 5:0 selbst ins Netz (35.). Binnen zweieinhalb Minuten verloren die Schwenninger das Spiel, die Eisbären machten aus 14 Schüssen vier Tore.

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Strahlmeier hatte dann offenbar mehr als genug. Im Schlussdrittel kam Michael Boehm, zu Saisonbeginn nominell dritter Torwart, zu seinem ersten DEL-Einsatz. Spielerisch ging zunächst nicht viel, dafür flogen die Fäuste. Wild Wing-Youngster Bassen wehrte sich nach einem Crosscheck heftig gegen John Ramage, musste sich aber dann dem erfahrenen Ferraro im wahrsten Sinne geschlagen geben. Für beide Spieler war die Partie mit 2+2+10 Strafminuten vorbei.

Wenig später durften auch Schwenningens Kapitän Mark Fraser und Berlins P.C. Labrie frühzeitig zum Duschen. Die einzigen sportlichen Höhepunkte waren der Ehrentreffer durch Dylan Yeo und die Tatsache, dass Boehm keinen Gegentreffer mehr hinnehmen musste. Der Berliner Sieg ging am Ende auch in dieser Höhe gegen diesmal zu schwache Gäste in Ordnung, womit dann auch die „Rote Laterne“ endgültig in Schwenningen bleibt.

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