Volleyball, Dritte Liga Damen: Vier Spieltage vor Abschluss der Saison stehen die Villinger Volleyballerinnen wieder auf einem Abstiegsplatz. In den verbleibenden Heimspielen gegen Bad Vilbel und Sinsheim sowie in den zwei Auswärtspartien in Stuttgart und Mainz-Gonsenheim gilt es nun kräftig zu punkten, um den zweiten Drittliga-Abstieg nach 2013 zu vermeiden. Dabei sollten drei Siege her.

Heimmisere: Acht Mal spielten die Villingerinnen bisher in der Saison in eigener Halle. Nur zwei Partien davon – gegen Freisen und Mainz – wurden gewonnen. Die einstige Heimstärke scheint der Mannschaft abhanden gekommen zu sein. Trainer Sven Johansson glaubt dennoch nicht an einen Heimkomplex. „Es waren einige Spiele darunter, die wir sehr knapp verloren haben. Nach wie vor freuen wir uns auf die Heimspiele und die Unterstützung der Zuschauer, die auch am Samstag wieder großartig war. Wir spielen in der Hoptbühlhalle auch nicht anders als auswärts“, sagt der Coach. Klar ist aber auch: Schon am kommenden Samstag muss gegen Bad Vilbel ein Heimsieg sehr, sonst sieht es düster aus.

Debütanten: Mit Marie Uhing und Julia Seeger gaben am Samstag gleich zwei Eigengewächse ihr Drittliga-Debüt. Zuspielerin Uhing, die sonst in der dritten Mannschaft spielt, trainierte zuletzt oft mit der ersten Mannschaft. Seeger, normalerweise in der „Zweiten“ eingesetzt, absolvierte eine Übungseinheit mit dem Drittliga-Team. „Ich habe beide bei Angaben gebracht und die haben sie auch ordentlich geschlagen. Man darf von den jungen Spielerinnen keine Wunderdinge erwarten. Sie versuchen alles, doch es ist normal, dass ihnen auch Fehler unterlaufen, zumal diese Fehler auch gestandenen Spielerinnen passieren“, ergänzt Johansson.

Verletzungen: Mit Ramona Dietrich, Lisa Spomer und Nikola Strack fallen schon jetzt drei Spielerinnen für den Rest der Saison aus. Die Sorgenfalten könnten noch größer werden. So musste Mittelblockerin Nina Gass wegen starken Rückenschmerzen Mitte des zweiten Satzes vom Feld und kam nicht mehr zurück. Angreiferin Julia Reich musste während der Partie mit Knieschmerzen passen. Für sie spielte Rückkehrerin Martina Bradacova länger als zunächst geplant.

Personalplanungen: Bis Ende März will Johansson von allen Spielerinnen wissen, ob sie sich eine weitere Saison beim TV Villingen vorstellen können oder andere Ziele verfolgen. Nach den großen personellen Aderlässen in den vergangenen Jahren hofft Johansson diesmal auf viele Zusagen. Angreiferin Klara Single, die erst im vergangenen Sommer aus Tübingen kam, wird wohl nicht dazu gehören. Sie sagte nach der Partie gegen Bad Soden: „Wahrscheinlich bin ich in der kommenden Saison nicht mehr dabei.“

Luft geht aus: Wie schon in einigen vorherigen Heimspielen ging Villingen auch gegen Bad Soden gegen Ende der Sätze die Luft aus. In allen drei Sätzen hielt das Johansson-Team bis über 20 Spielpunkte gut mit und lag sogar in Führung. Im ersten Satz wurde aus einer 21:20-Führung eine 21:25-Niederlage, im zweiten Satz aus einem 22:21 ein 22:25. Konditionelle Gründe hat das nicht. Johansson: „Das erinnert mich an unsere Abstiegssaison. Auch da waren wir nie schlechter als die Gegner und haben es oft versäumt, die entscheidenden Punkte zu machen.“

Training: Wenige Einheiten bleiben Trainer und Spielerinnen in der Woche, sich für das nächste Endspiel am kommenden Samstag gegen den SSC Bad Vilbel einzustimmen. Der Trainer hofft, dass die angeschlagenen Spielerinnen sich bis dahin wieder fit melden. Andererseits gelte es nun, Martina Bradacova noch näher an die Anfangsformation heranzuführen. „Es wäre schön, so weit zu kommen, dass Martina durchspielen kann“, betont der Trainer. Verstärkt gearbeitet werden soll weiterhin am Zuspiel. Zu oft gab es gegen Bad Soden nur schwer verwertbare Zuspiele. Mit Klara Single und Michelle Feuerstein werden auf der Zuspieler-Position weiterhin zwei „Aushilfen“ zum Einsatz kommen. Der Nachteil daran ist, dass beide durch das veränderte Training etwas von ihren Qualitäten im Angriff eingebüßt haben.