Volleyball, Dritte Liga, Damen: TV Villingen – SSC Freisen 3:0 (25:23, 25:14, 25:16). Drei Niederlagen hatten die Villinger Volleyballerinnen zuletzt am Stück einstecken müssen, was aber offenbar nicht am Selbstvertrauen nagte. Am Samstag präsentierten sich die Villingerinnen vor 430 Zuschauern in einer starken Form und ließen dem Aufsteiger nur im ersten Satz eine kleine Chance. Ob nun der Umkehrschub eingeleitet ist, werden die zwei folgenden Auswärtsspiele zeigen. Villingen bleibt in der Tabelle zunächst Vorletzter.
Die Zuschauer verbreiteten am Samstag vom ersten Ballwechsel an eine prächtige Atmosphäre, wie sie in den vergangenen zwei Heimspielen nur ansatzweise gegeben war. Davon offenbar beflügelt, spielten die Schützlinge von Trainer Sven Johansson fast wie in besten Zeiten auf. "Man kann nur so gut spielen, wie es der Gegner zulässt", relativierte Johansson schnell, war aber dennoch beeindruckt: "Meine Mannschaft hat sich ein Kompliment verdient. Vom ersten Ballwechsel an war bei uns ein großer Siegeswille zu sehen. Wir freuen uns riesig über drei Punkte, wissen aber auch, woran wir noch zu arbeiten haben. Wir haben gezeigt, dass wir guten Volleyball spielen können. Wie Gästetrainerin Brigitte Schumacher das Spiel sah, behielt die Übungsleiterin für sich. Sie erschien nicht zur Pressekonferenz und war auch sonst nicht zu sprechen.
Johansson startete diesmal mit Ramona Dietrich, Michelle Feuerstein, Lisa Spomer, Nina Gass, Jule Geisser, Maria Kühne und Libera Sonja Kühne. Der 1:3-Rückstand wurde schnell in eine 10:6-Führung umgewandelt. Danach schienen die Villingerinnen mit den Gästen zu spielen. Villingen setzte sich immer wieder mit drei, vier Punkten ab und ließ Freisen höchstens bis auf einen Zähler herankommen. Dann startete Villingen den nächsten Ausreißversuch. Erst gegen Ende des Satzes wendete sich das Blatt und bei der 22:19-Führung für Freisen sah es für Villingen nicht gut aus. Mit guten Angaben gelangen jedoch die wichtigen Punkte, wobei Maria Kühne mit einem Angriff gegen den Block den Satz zumachte. Zuvor war der nach langer Verletzungspause erstmals wieder im Team stehenden Nina Gass eine Aufschlagserie vom 21:23 zum 25:23 gelungen.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel spielte Villingen seine Überlegenheit aus. Hatte der erste Satz noch über 27 Minuten gedauert, so war der zweite nach 20 Minuten vorbei. Villingen lag ständig in Führung, sodass auch Michelle Spomer, Klara Single und Nikola Strack zu Einsätzen kamen. Mit dem 17:10 war eine Vorentscheidung gefallen und mit dem 20:11 war klar, dass Villingen auch den zweiten Satz gewinnt. Eine letzte Angabe von Maria Kühne brachten die Gäste nicht unter Kontrolle.
Schon allein durch die Körpersprache der Johansson-Schützlinge wurde deutlich, dass die Spielerinnen an diesem Abend keine Lust auf vier oder gar fünf Sätze hatten. Zwar lag Villingen in Satz drei mit 2:5 hinten, doch dann wurde der Turbo gezündet. Feuerstein gelang im zweiten Satz eine Aufschlagserie, die sechs Punkte einbrachte. Diese toppte sie noch vom 2:5 zum 9:5. Auch Michelle Spomer legte eine Serie nach, sodass der 25:16-Satzerfolg und der 3:0-Spielgewinn nie ernsthaft in Gefahr gerieten.
Stimmen zum Spiel
Ramona Dietrich: „Wir haben in den vergangenen zwei Trainingswochen hart gearbeitet. Das hat sich ausgezahlt, wobei noch immer Luft nach oben ist. Nach der jüngsten Niederlagenserie wollten wir unbedingt gewinnen. Mich hatte die kleine Serie ohne Sieg nicht belastet. Einerseits weiß ich, was wir können und andererseits denke ich nie negativ.“
Michelle Feuerstein: „Ich bin mit unserer Leistung zufrieden. Schön, dass mir zwei tolle Aufschlagserien gelangen, nachdem ich meine Angabe umgestellt hatte. Wir haben diesmal wenig eigene Fehler gemacht, waren sehr motiviert und wollten uns von unserer besten Seite zeigen.“
Nina Gass: „Mein Dank geht zuerst an die Zuschauer für die tolle Unterstützung. Das hat unheimlich Spaß gemacht, zumal ich einige Wochen verletzt pausieren musste. Endlich bin ich wieder dabei und hoffe, dass meine Rückenschmerzen überwunden sind. Meine Kniebeschwerden habe ich im Griff.“
Michelle Spomer: „Ich habe mich riesig gefreut, dass ich die zweite Hälfte des Spiels noch bestreiten durfte. Mir wurde es draußen nämlich etwas frisch (lacht). Ich habe schnell in die Partie reingefunden. Meine gelungene Aufschlagserie hat sich gut angefühlt. Der Sieg wird uns neues Selbstvertrauen für die zwei Auswärtsaufgaben geben.“ (daz)