Volleyball, Dritte Liga, Damen: TV Villingen – TSG Heidelberg-Rohrbach 3:0 (25:19, 25:20, 25:21). Die Villinger Volleyballerinnen haben ihren kleinen Negativlauf mit zuletzt zwei Niederlagen schnell vergessen lassen und die Gäste aus Nordbaden klar bezwungen. Auch wenn die Gastgeber in allen drei Sätzen Mühe hatten ins Spiel zu kommen, setzte sich Villingen letztendlich souverän durch und feierte den vierten Saisonsieg.
Die Partie endete mit einem Novum. Ohne den entscheidenden Matchball zu spielen, siegte Villingen dank einer Entscheidung des Hauptschiedsrichters. Villingen führte im dritten Satz mit 24:21, als sich Gästetrainer Maik Wippel die gelbe Karte einhandelte. Wippel monierte den 24. Punkt der Villingerinnen. Er hatte den Ball im Aus gesehen, die Schiedsrichter aber gaben ihn. Als sich Wippel auch nach der gelben Karte nicht beruhigte, zeigte der Schiedsrichter den roten Karton. Dieser war mit einem Punkt für Villingen verbunden. Es war der 25. Zähler und damit der Satz- und Spielgewinn.
„Es war schon eine etwas harte Entscheidung des Schiedsrichters“, sagte Villingens Trainer Sven Johansson, der zudem die guten Aufschläge des Gegners lobte. „Mit unserer Aufschlagquote war ich nicht zufrieden. Das können wir besser. Wir mussten erst den Gegner analysieren, was die Rückstände in den Sätzen erklärt. Als wir reingefunden haben, lief es deutlich besser“, ergänzte Johansson. Wippel indes war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. „Ich bin stolz, dass wir in allen drei Sätzen so lange geführt und das Spiel offen gehalten haben.“
Britta Steffens, Larissa Claaßen, Nadine Hones, Nikola Strack, Nina Gass, Felicitas Piossek und Libera Sonja Kühne lagen im ersten Satz schnell mit 3:8 zurück. Rohrbach bestimmte das Spiel. Mit dem 14:13 schaffte Villingen erstmals die Führung. Vorausgegangen war eine Aufschlagserie von Strack, die beim 8:13 übernahm. Villingen setzte sich danach immer weiter ab, bevor Hones mit einem schönen Angriff den Satz beendete.
Auch nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild wie zu Beginn des ersten Satzes. Rohrbach bestimmte das Spiel und führte bereits 6:10, als wieder Strack gute Angaben zeigte, darunter ein Ass. Johansson wechselte nun zweimal und brachte Martina Bradacova und Ramona Wolbert. Dennoch rannte Villingen bis zum 14:15 einem Rückstand nach. Als auch Piossek ein Ass gelang, zog Villingen wieder davon. Der Vorsprung wuchs ständig an und wieder war es Hones, die den Satz mit einem krachenden Angriffsschlag beendete.
Etwas besser fand Villingen in den dritten Satz, war jedoch bis zum 6:6 wieder in der Aufholjagd. Rohrbach zeigte nun, dass die Mannschaft besser als der Tabellenplatz ist und ging mehrfach mit zwei Punkten in Führung. Beim 17:20 musste Johansson wieder zur Auszeit greifen, bevor mit dem 21:20 sein Team in die Erfolgsspur fand. Schließlich beendete der Gästetrainer den Satz und das Spiel mit seinen Äußerungen und deren Konsequenzen.
Stimmen zum Spiel
Felicitas Piossek: „Wir wollten Vollgas-Volleyball spielen, doch der Gegner hat zunächst viel Druck gemacht. Wir haben später das umgesetzt, was wir die ganze Woche hart trainiert haben. Nach zwei Niederlagen war der Sieg wichtig für unser Selbstvertrauen. Mitte des zweiten Satzes habe ich fest an unseren Sieg geglaubt.“
Nina Gass: „Wir haben eine gute Mannschaft, die sich auch von Rückständen nicht aus dem Konzept bringen lässt. Wir müssen noch etwas an der Abstimmung feilen. Für mich war es ein gutes Spiel und auch für die Zuschauer sehr unterhaltsam.“
Nadine Hones: „Vorige Woche beim Tabellenführer Sinsheim war es sehr schwer, in die Partie zu finden. Der Gegner war sehr stark. Gegen Rohrbach lief es für uns deutlich besser. Wir müssen jetzt noch versuchen, unsere Anlaufschwierigkeiten abzustellen, denn es ist immer schwieriger, einem Rückstand nachzulaufen. Mir war es wichtig, dass wir zu Null gewonnen haben. Mit 13 Punkten nach sechs Spielen sind wir voll auf Kurs, vielleicht sogar ein Stück über dem Soll. Es macht riesigen Spaß, zumal die Ergebnisse stimmen.“
Britta Steffens: „Ich bin stolz auf unsere Mannschaft. Rohrbach hat sehr druckvoll gespielt, aber wir haben uns gefunden und darauf eingestellt. Erste Sahne war einmal mehr, wie uns das Publikum angefeuert hat. Der Funke von der Tribüne fliegt schnell auf das Feld über. Die Villinger Zuschauer sind einfach klasse.“