Maurice Sauter

TV Jahn Kassel – TV Villingen 2:3 (26:28, 24:26, 25:11, 26:24, 11:15).

Dank eines Kraftaktes gewannen die ersatzgeschwächten Volleyballerinnen des TV Villingen am Samstag zwei Punkte bei Jahn Kassel. In einem umkämpften Fünfsatz-Spiel zeichneten sich die Gäste durch großen Kampfgeist aus und waren am Ende die abgezocktere Mannschaft.

Die Villingerinnen sind mit großen Personalsorgen zu ihrem Wochenendtrip nach Hessen aufgebrochen. Insgesamt hatte Trainer Sven Johansson nur acht Spielerinnen im Kader, von denen Nina Gass (Rücken) und Ramona Wolbert (Daumen) angeschlagen waren. Villingen spielte über die gesamte Spielzeit mit einem Libero.

Im ersten Satz lagen die Gastgeber bereits mit 16:8 in Führung, ehe die Schwarzwälderinnen mit einem Lauf den fast schon verloren geglaubten Durchgang knapp mit 28:26 für sich entschieden. Ähnlich sah es auch im darauffolgenden Satz aus. Kassel lag mit 10:6 vorne, wieder kämpfte sich der TVV zurück ins Spiel und holte sich auch diesen Durchgang mit 26:24. „Wir sind ständig einem Rückstand hinterhergelaufen. Die Aufholjagden haben sehr viele Körner gekostet. Deshalb sind wir danach auch eingebrochen“, analysiert Trainer Johansson.

Im dritten Satz stellte der Übungsleiter früh fest, dass ein glatter 3:0-Erfolg nicht gelingen sollte. Schnell lagen die Villingerinnen klar in Rückstand, doch ein drittes Comeback sollte nicht gelingen. Johansson gönnte seinen Leistungsträgerinnen eine kurze Pause und nahm den deutlichen 11:25-Satzverlust in Kauf. „Ich habe früh gemerkt, dass im dritten Abschnitt nichts zu holen war. Deshalb haben ihn abgeschenkt und Lisa Spomer konnte sich in dieser Zeit etwas erholen“, erklärt Johansson. Im vierten Abschnitt war Villingen dann wieder voll auf der Höhe und lag lange in Führung, Kassel drehte den Spielstand allerdings nochmal und erzwang somit den Tiebreak. In diesem mobilisierten die Villingerinnen ihre letzten Kräfte und spielten ihre Erfahrung und Klasse aus. Der Entscheidungsdurchgang war dann eine klare Angelegenheit. Die Gäste lagen stets in Führung. Beim Stand von 8:5 wechselte Johansson Lisa Spomer für Michelle Feuerstein ein. Seine Mannschaft ließ Kassel im Tiebreak keine Chance und gewann am Ende souverän mit 15:11.

Johansson meinte nach der Partie: „Ich bin in Anbetracht der personellen Umstände, mit denen wir zu kämpfen haben, mit dem Ergebnis total zufrieden. Kassel hat eine ausgeglichene und breite Mannschaft, die es uns sehr schwer gemacht hat. Wir waren vor der Partie der Favorit und sind mit der Situation sehr gut umgegangen. Den abschließenden Besuch auf dem Weihnachtsmarkt haben sich die Mädels redlich verdient.“

Durch die zwei gewonnenen Punkte hat der TV Villingen nun 17 Punkte, bleibt aber auf Tabellenplatz sechs. Für Kassel ist es bereits die dritte Niederlage im Tiebreak. Dieses Team steht mit acht Punkten und Rang acht knapp vor der Abstiegszone.