Volleyball, Dritte Liga Damen: 1. VC Wiesbaden – TV Villingen 1:3 (18:25, 25:20, 19:25, 15:25). Das Dutzend ist voll. Mit dem zwölften Sieg in Folge stürzten die Villingerinnen den bisherigen Tabellenführer Wiesbaden vom Thron und haben nun selbst Platz eins übernommen. Fünf Spieltage vor Abschluss der Saison melden die Villingerinnen damit klare Titelansprüche an. "Was unsere Mannschaft gezeigt und geleistet hat, war der Hammer. Die mit Abstand beste Saisonleistung. Ich bin total beeindruckt", resümiert Villingens Co-Trainer Robert Senk den Auftritt bei der Wiesbadener Bundesliga-Reserve.

Ramona Wolbert, Britta Steffens, Nina Gass, Felicitas Piossek, Martina Bradacova, Nadine Hones und Libera Viviane Hones fanden ausgezeichnet in die Partie und gingen gleich in Führung. Schon da wirkte sich aus, dass die Trainer Sven Johansson und Senk beim Gegner in der Aufwärmphase Schwächen in der Ballannahme ausgemacht hatten. "Wir haben es hervorragend verstanden, diese eine Spielerin mit unseren Angaben zu bedienen. Sie leistete sich direkte Fehler oder schwache Annahmen", so Senk. Villingen konnte somit sein Spiel perfekt aufbauen und schaffte es immer wieder, mit variablen Angriffen die körperlich sehr großen Wiesbadenerinnen am Block zu überwinden. Villingen spielte nahezu unverändert diesen Satz. Nur bei Angaben kamen Nikola Strack oder Larissa Claaßen aus taktischen Gründen zum Einsatz. So war schon der erste Satz eine Demonstration der Villinger Stärke. "Dem Spitzenreiter in eigener Halle nur 18 Punkte zu überlassen ist großartig", ergänzt Senk.

Wiesbaden reagierte mit dem Seitenwechsel personell und verstärkte seine Annahme, was sofort Wirkung zeigte. Villingen fiel es nun deutlich schwerer zu punkten, zumal auch am Netz nicht mehr alles klappte. Wiesbaden setzte sich frühzeitig mit vier Punkten ab und brachte diesen Vorsprung auch zum 1:1-Satzausgleich ins Ziel.

Die Gastgeber witterten nun ihre Chance, hatten die Rechnung aber ohne Villingen gemacht. Johansson und Senk schärften ihren Spielerinnen ein, wieder bessere Angaben zu spielen. Gesagt, getan. Die Bälle kamen nun wieder messerscharf und präzise über das Netz. Wiesbaden suchte Antworten, fand diese aber nicht. Da auch der Villinger Block nun wieder ausgezeichnet stand, wurde den Gastgeberinnen viel von ihrer Gefährlichkeit genommen. Villingen nahm gut an, baute das Spiel exzellent auf und im Angriff wurde fleißig gepunktet, wobei einmal mehr Bradacova überragend agierte. "Martina spielt die Saison ihres Lebens. Sie hatte fast eine hundertprozentige Punktquote im Angriff", lobte Senk die Angreiferin.

Trotz der 2:1-Satzführung war die Partie noch nicht gewonnen. Die Wiesbadener Talente zeigten im vierten Satz, dass sie nicht zufällig auf Platz eins standen. "Wir mussten unsere gute Aufschlagquote nochmals steigern und haben es auch geschafft. Dennoch war ich mir selbst bei unserer 20:14-Führung im vierten Satz noch nicht sicher, dass wir den Satz gewinnen", ergänzt Senk. Wiesbaden spielte am Netz wieder aggressiver und steigerte sich in der Abwehr. Zudem punkteten die Gastgeber immer mehrfach. Was nun für Villingen sprach, war die Athletik.

Mit der glichen die Schwarzwälderinnen die Größennachteile aus. Und dennoch traute Senk dem Braten noch nicht: "Immer wenn wir zwei, drei Prozent nachgelassen haben, war Wiesbaden da." Doch der neue Spitzenreiter ließ sich nicht mehr aufhalten und feierte sogar einen klareren Sieg als im Hinspiel (3:2).

"Ich hätte diese super Partie gern vor unserer großen Kulisse in Villingen gespielt. Die Zuschauer wären begeistert gewesen. Ich habe bei uns schon viele Mannschaften gesehen, doch die aktuelle bringt auch mich ins Staunen und Schwärmen", betont Senk. Auch Johansson ist begeistert: "Das Spiel war der Wahnsinn. Nun wollen wir Platz eins auch ins Ziel bringen."