Volleyball-Regionalliga, Damen: TV Villingen – DJK Schwäbisch Gmünd 3:2 (15:25, 26:28, 25:20. 25:13, 25:10). Die Villinger Volleyballerinnen haben am Samstag dank einer großen Energieleistung einen 0:2-Satzrückstand in einen 3:2-Sieg umgewandelt. Nach zwei Sätzen schien die Partie bereits verloren, doch dann zeigte das Team von Trainer Sven Johansson großartige Comeback-Qualitäten, reduzierte die Fehlerzahl und spielte seine athletischen Vorteile aus. Die 360 Zuschauer sahen über 114 Minuten eine packende und vor allem spannende Partie. Sie feuerten die Spielerinnen nach der Partie mit stehenden Ovationen. Villingen wahrte mit dem Sieg seine Chancen auf Rang zwei.
„Schwäbisch Gmünd hat uns lange nicht ins Spiel kommen lassen. Sie haben uns mit viel Druck vor große Schwierigkeiten gestellt. Gegen diese aggressive Spielweise hatten wir zunächst kein Mittel gefunden. Wir haben uns zusammengerauft und den Tie Break erreicht. Erst in den Sätzen vier und fünf haben wir so gespielt, wie ich es mir vorstelle“, bilanzierte Johansson. Gästetrainer Hannes Bosch trauerte der verpassten Siegchance nach: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben über zwei Sätze großartig und am Maximum gespielt. Letztendlich waren irgendwann Kopf und Akku leer. Villingen hat dank eines fast fehlerlosen Spiels die Wende erzwungen.“
Amelie Nunnenmacher, Michelle Feuerstein, Nikola Strack, Maria Kühne, Nina Schuhmacher, Pauline Kemper und Libera Sonja Kühne starteten zunächst nach Wunsch. Doch aus der 5:1-Führung wurde ein 5:8-Rückstand, der im weiteren Verlauf des ersten Satzes nicht mehr aufgeholt wurde. Villingen spielte schwache Angaben und die Ballannahme war so schlecht, dass es kaum geordnete Angriffsaktionen gab. Johansson brachte Lisa Grünwald, doch der Rückstand wuchs und nach nur 20 Minuten war der Satzgewinn der Gäste perfekt.
Villingen fand auch nach dem ersten Seitenwechsel nicht zu seinem Spiel. Ab dem 0:1 lag das Johansson-Team zurück. Die Gäste spielten wie ein Spitzenteam und fingen in der Abwehr nahezu alle Villinger Angriffe ab. Villingen punktete eher durch schlechte Angaben der Gäste. Erst mit dem 20:19 gelang die erste Führung der Gastgeber, doch in der Verlängerung holte sich Schwäbisch Gmünd auch diesen Punkt.
Alles deutete zu diesem Zeitpunkt auf ein schnelles Ende hin. Doch die Gastgeber steigerten sich. Strack begann Satz drei mit einer Aufschlagserie zur 5:0-Führung. Johansson brachte nun auch Jule Gaiser und Marie Uhing. Die Führung gab Rückenwind und fortan fanden die Gäste nicht mehr zum Spiel der ersten zwei Sätze. Doch Villinger Fehler offerierten dem Gast die nächste Chance. Villingen ließ Gmünd vom 17:9 zum 17:16 herankommen, bevor das Spiel eine erneute Wende erfuhr und die Gastgeber sich in 29 Minuten den dritten Satz sicherten.
Satz vier dominierte das Johansson-Team ganz souverän. Mit dem 17:7 war erstmals ein Vorsprung von zehn Punkten geschafft, der weiter ausgebaut wurde und zum 2:2-Satzausgleich führte. Villingen hatte somit im Tie Break die psychologische Komponente auf seiner Seite. Beim 2:2 ging Maria Kühne zum Aufschlag und erst beim 10:2 wieder weg. Jetzt war der Gast besiegt und Villingen glänzte. Jule Gaisser war es schließlich, die den entscheidenden Ball zum 3:2-Sieg verwandelte.
Stimmen der Spielerinnen
Jule Gaisser: „Wir haben über bessere Angaben und eine bessere Abwehr in das Spiel gefunden. Bis dahin hatte es uns Schwäbisch Gmünd schwer gemacht. Dass wir einen Punkt verloren haben, ist nicht so tragisch. Ich freue mich über unseren Sieg und die tolle Leistung der Mannschaft nach dem 0:2-Rückstand.“Sonja Kühne: „Puh, haben wir uns lange schwergetan. Es ist nicht so einfach, den Hebel nach dem 0:2-Rückstand umzulegen. Aber wir haben Moral gezeigt und uns gegenseitig motiviert. Ich sehe uns im Kampf um Rang zwei jetzt in einer guten Ausgangsposition.“
Michelle Feuerstein: „Als Teamkapitän lobe ich ausdrücklich Lisa Grünwald und Jule Gaisser. Unsere beiden jungen Spielerinnen haben eine großartige Leistung gezeigt. Natürlich war es auch eine gute Teamleistung und ohne die Unterstützung der Fans wären wir vielleicht nicht zurückgekommen. Wir haben alles gegeben und sind kämpferisch super aufgetreten.“
Maria Kühne: „Ich wusste um die Verantwortung im Tie Break, als ich die erste Angabe schlug. Du musst druckvoll aber auch nicht zu riskant aufschlagen. Die Mischung macht‘s. Mit jeder gelungenen Angabe wurde ich sicherer und habe das Risiko erhöht. Nach dem 0:2-Rückstand schwirrte die 1:3-Niederlage in Gmünd bei uns wieder in einigen Köpfen herum.“