Volleyball, 3. Liga, Damen: Exakt 65 Minuten benötigte der TV Villingen am Samstag, um die TSG Bretzenheim in drei Sätzen zu bezwingen. Für Villingen war es der zweite Sieg in Folge und der vierte in den ersten sechs Saisonspielen. Von den Mannschaften auf den ersten sechs Plätzen haben die Villingerinnen bisher die wenigsten Partien ausgetragen.

Lage der Liga: Mit acht Siegen aus acht Spielen marschiert der TV Waldgirmes vorneweg. Auch Villingen konnte am 14. Oktober in eigener Halle Waldgirmes nicht bezwingen „Das ist derzeit die kompletteste Mannschaft“, sagt TV-Trainer Sven Johansson. Hinter Waldgirmes lauert mit SVK Beiertheim ein Aufsteiger, dem Johansson die gleiche Rolle wie seinem Team in der vergangenen Saison zutraut, als Villingen Meister wurde. Im Tabellenkeller sind schon jetzt Bad Vilbel, Bretzenheim und Kassel etwas abgefallen. Es wird zwei Absteiger geben.

Debüt: Am Samstag feierte die erst 14-jährige Amelie Nunnenmacher ihr Drittliga-Debüt. „Ich war mächtig aufgeregt. In dieser Mannschaft und vor diesem Publikum zu spielen, ist einfach toll. Ich habe auch gesehen, dass der Sprung aus der zweiten in die erste Mannschaft riesengroß ist“, meinte der glückliche Teenager nach der Partie. „Ich habe Amelie vor dem Spiel gesagt, dass sie jederzeit zum Einsatz kommen kann. Sie hat einen sicheren Aufschlag und es war auch kein Risiko“, sagt Johansson, der die Spielerin nun gerne öfters als nur einmal im Training der Drittliga-Mannschaft hätte.

Einstand: Auch die 16-jährige Lisa Spomer kam am Samstag zu einem Kurzeinsatz und markierte gleich zwei Punkte. Sie ist permanent im Training bei Johansson und soll perspektivisch aufgebaut werden. „Sie hat gezeigt, was sie kann. Ich habe mich riesig gefreut“, ergänzt Johansson.

Sorgen: Die Zuspielposition ist aktuell das größte Sorgenkind des Trainers. Mit der reaktivierten Miriam Senk wurde die Baustelle weitgehend geschlossen. Für weite Auswärtsreisen ist Miriam Senk allerdings nicht vorgesehen. Ramona Wolbert gab am Samstag ein kurzes Comeback und Nikola Strack fällt für dieses Jahr aus. Johansson: „Der Einsatz von Ramona war ein Test. Ich hätte sie am Samstag gern in Beiertheim dabei, aber das lässt sich erst am Freitag sagen. Daher werde ich mit Miriam reden, ob sie mitfährt.“ Am Freitag und Samstagmorgen trainierte mit Merete Rudolf die Zuspielerin der zweiten Mannschaft mit. Möglicherweise eine Alternative. „Merete ist sehr ehrgeizig“, so Johansson.

Schlagstärke: Beeindruckend ist, mit welcher Kraft Villingens Angreiferin Martina Bradacova die Bälle über das Netz hämmert. „Sie schlägt härter als ich“, ist auch der Trainer von der Spielerin begeistert. Interessant wäre in dem Zusammenhang sicher eine Geschwindigkeitsmessung, mit wie viel Stundenkilometern den Gegnerinnen die Bälle um die Ohren fliegen. Nicht nur deshalb ist Bradacova nicht aus der Mannschaft wegzudenken. Johansson: „Martina hat schon im vergangenen Jahr eine überragende Saison gespielt und ist auf dem besten Weg, daran anzuknüpfen.

“ Zudem ist die Tschechin auch ein Vorbild für junge Angreiferinnen. Bradacova versteht es perfekt, mit einem gestreckten und nicht geknickten Arm zu schlagen. Auch ihr Kampfgeist wird in der Mannschaft geschätzt.

Ausfall: Neben den verletzten und erkrankten Spielerinnen steht schon jetzt fest, dass die Villingerinnen die nächste Auswärtshürde in Beiertheim ohne Felicitas Piossek nehmen müssen. Die Mittelblockerin muss studiumbedingt auf die Reise verzichten. Piossek spielte am Samstag durch und könnte in Beiertheim von Lena Kälberer ersetzt werden. Kälberer wurde gegen Bretzenheim aufgrund einer Blessur geschont.

Bildergalerie vom Villinger Spiel gegen Bretzenheim: www.suedkurier.de/sportfotos