Volleyball, Dritte Liga Damen: TV Villingen – VC Wiesbaden II 3:2 (25:14, 23:25,. 14:25, 25:21, 15:9). Mit großem Kampfgeist und viel Willen haben die Villinger Volleyballerinnen am Samstagabend ein schon verloren geglaubtes Spiel gegen den Tabellenzweiten gewonnen. Vor rund 650 begeisterten Zuschauern spielten sich die Villingerinnen gegen Ende der Partie in einen kleinen Rausch.
Die Uhr stand kurz vor 20.30 Uhr, als wohl kaum ein Zuschauer noch einen Cent auf die Villingerinnen setzte. Ein klar verlorener dritter Satz und ein 12:19-Rückstand im vierten Durchgang ließen kaum noch Hoffnung zu. Zumal bei Villingen zu diesem Zeitpunkt nahezu nichts ging. Doch mit guten Angaben holte Villingen auf, sicherte sich den Satz und nahm die Euphorie in den erfolgreichen Tiebreak mit.
„Wir haben ein Spiel auf hohem Niveau gesehen. Meine Mannschaft hat nie aufgegeben. Mich freut, dass wir uns für den Trainingsfleiß mit einem Erfolg belohnt haben. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass wir einen großen Kader brauchen, aus dem ich schöpfen konnte. Unsere Zuspielerin Ramona Wolbert hatte unheimlich viel Stress“, sagte Villingens Trainer Sven Johansson. Für Gästetrainer Raimund Jeuck ist Villingen offenbar keine Reise wert. „Ich war zum dritten Mal da und habe zum dritten Mal verloren. Ihr habt das mit Abstand lauteste Publikum der Liga. Das Spiel war ein Wechselbad der Gefühle. Wir sind im vierten Satz regelrecht eingebrochen.“
Britta Steffens, Juliane Zeitvogel, Ramona Wolbert, Larissa Claaßen, Nina Gass, Martina Bradacova und Libera Viviane Hones begannen stark. Dann war es Claaßen, die mit erstklassigen Angaben eine Vorentscheidung im ersten Satz schaffte. Claaßen übernahm beim 3:3 und machte eine 12:3-Führung daraus. Wiesbaden fand kein Mittel gegen die druckvollen Aufschläge. So hatten es die Villinger einfach, die Bälle im Angriff zu verwerten. Nur 18 Minuten waren nötig, um die 1:0-Satzführung herzustellen. Ein Doppelblock von Bradacova und Gass sicherte den letzten Punkt.
Wiesbaden zeigte sich im zweiten Satz besser eingestellt. Schnell lag Villingen mit 3:8 zurück. Für die Angaben kam jetzt Nikola Strack und Nadine Hones im Angriff. Villingen glich aus und schaffte sogar eine 18:16-Führung, die bis zum 21:20 hielt, bevor Wiesbaden sich den Satz holte. Davon unbeeindruckt startete das Johansson-Team, nun mit Sonja Kühne als Libera, in den dritten Satz. Eine 8:5-Führung wurde wieder verspielt, auch weil sich in der Abwehr nun größere Löcher auftaten und die Gäste am Block alle Angriffe abfingen. Auch mit der eingewechselten Michelle Feuerstein kam zunächst kein neuer Schwung.
Es folgte der vierte Satz, nun mit Felicitas Piossek im Mittelblock. Beim 12:19 planten einige Fans schon ihre neue Abendgestaltung. Doch wieder stand Claaßen an der Angabe und schaffte es, aus dem 12:19 eine 21:19-Führung zu machen. Jetzt tobten die Zuschauer und die Halle kochte, als Nadine Hones mit einem kräftigen Angriff nach 26 Minuten den 2:2-Satzausgleich schaffte.
Nun ließen sich die Villingerinnen nicht mehr aufhalten, auch wenn im Tiebreak auf beiden Seiten die Nerven flatterten. Beide Teams verschlugen in der Phase einige Angaben. Villingen führte beim letzten Seitenwechsel 8:6. Mit einem Angriff, der vom Wiesbadener Block ins Aus ging, machte Steffens den 3:2-Erfolg perfekt.