Volleyball, 3. Liga, Damen: Villinger Volleyballerinnen mit tollen Comeback-Qualitäten

Volleyball, 3. Liga, Damen: Einem Spektakel gleich kam am Samstag der 3:2-Sieg des TV Villingen gegen die Bundesliga-Reserve des VC Wiesbaden. Die Mannschaft der Trainer Sven Johansson und Robert Senk zeigte ungeahnte Comeback-Qualitäten, wie es wohl kaum einer der über 600 Zuschauer erwartet hatte. Eine schon verloren geglaubte Partie wurde noch gedreht. Die Besucher dankten es mit stehenden Ovationen und großer Begeisterung.

Auszeiten: Zwei Auszeiten hat jeder Trainer in einem Satz. Sie richtig zu platzieren, ist die Kunst. Johansson nahm eine Auszeit, als sein Team mit 1:2 Sätzen zurücklag und auch der vierte Durchgang beim Stand von 12:19 kaum noch zu gewinnen war. „Da habe ich die Mädchen nochmals darauf eingeschworen, dass das Spiel noch nicht zu Ende ist. Ich habe gelernt, die Mannschaft bis zum Spielende zu coachen.“ Seine Worte fanden trotz der schier aussichtslosen Lage Gehör. Plötzlich lief das Spiel wieder wie am Schnürchen. Gästetrainer Jeurck verzichtete darauf und nahm diese Auszeit im fünften Satz nicht mehr.
Tabelle: Nach sieben Spielen bei 15 Punkten zu stehen, übertrifft alle Villinger Erwartungen. Viel wichtiger als Tabellenplatz fünf sind jedoch die bereits zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. „Wir haben gezeigt, dass wir in der Liga gegen jeden Gegner mithalten können. Das ist eine ganz wichtige Erkenntnis“, so Johansson. Immerhin haben die Villingerinnen schon gegen drei der vier vor ihnen platzierten Mannschaften gespielt.
Zugang: Immer mehr erweist sich Neuzugang Larissa Claaßen als Volltreffer. Die dank der Vermittlung von Nadine Hones nach Villingen gekommene gebürtige Osnabrückerin war am Samstag mit ihren Aufschlagserien die Matchwinnerin. „Larissa hat sich lange mit Krankheiten herumgeschlagen. Langsam kehrt die Spielpraxis zurück und sie wird immer stärker“, freut sich Johansson.
Rekord: Auf die lautstarke und zahlenmäßig große Fan-Schar dürfen die Villingerinnen schon seit Jahren bauen. Am Samstag gab es mit 650 Besuchern einen Saisonrekord. Und nach dem Spektakel werden sicherlich fast alle auch bald wieder kommen. Regelmäßig beeindruckt sind die Gastmannschaften. „Wir kommen gern wieder“, sagte am Samstag Wiesbadens Trainer Raimund Jeurck. Gleich äußerten sich in den vergangenen Wochen die anderen Gästetrainer.
Bank: Wer am Samstag zu Spielbeginn auf die Villinger Wechselbank schaute, rieb sich die Augen. Mit Sonja Kühne, Felicitas Piossek, Michelle Feuerstein und Nikola Strack saßen da Spielerinnen, die in anderen Drittligateams den Stammspielerbonus hätten. Johansson und Senk sind in der glücklichen Lage, in dieser Saison zwölf Spielerinnen zu haben, die sie alle und jederzeit bringen können. Die vollzogenen Wechsel im Spiel zeigten das eindrucksvoll.
Reisen: An den kommenden drei Wochenenden müssen die Villinger Volleyballerinnen einige Stunden auf der Autobahn verbringen. Die Reisen führen das Johansson-Team nach Mainz-Bretzenheim, Bad Vilbel und Stuttgart. Erst am 10. Dezember, wartet wieder ein Heimspiel gegen den TV Holz. „Ganz glücklich fällt der Spielplan nicht aus. Ein Heimspiel alle zwei Wochen wäre auch für unsere Fans schöner“, sagt Johansson. Heimspiele wie gegen Wiesbaden sind sogar besonders schön.

Zur Startseite