Volleyball, Dritte Liga Damen: TV Villingen – SV Sinsheim 3:0 (25:12, 25:19, 25:19). Mit einer starken Leistung schickten die Villinger Volleyballerinnen den Tabellenzweiten ohne Satzgewinn nach Hause. Villingen zeigte das wohl beste Heimspiel der Saison und knüpfte an die Auftritte in der vergangenen Meistersaison an. In der Verfassung wäre Villingen wohl wieder reif für den Drittliga-Titel, doch der ist unerreichbar fern. Die 450 Zuschauer indes waren begeistert von dem tollen Auftritt ihrer Mannschaft. Villingen reichten 59 Minuten, um den klaren Sieg herauszuspielen.
„Wohl jeder in der Halle hat gesehen, wie gut wir sind, wenn keine Spielerin verletzt oder krank fehlt. Nach zwei sehr guten Trainingswochen haben wir unser Potenzial gezeigt. Ich möchte keine Spielerin besonders herausheben. Es zahlt sich aus, wenn ich Wechseloptionen habe und die Belastungen verteilen kann. Das war ein sehr konzentrierter Auftritt“, freute sich Villingens Trainer Sven Johannson. Auch Gästetrainer Jürgen Vorsatz, der auf zwei gute Spielerinnen verzichten musste, sprach von einem verdienten Sieg der Gastgeber. „Das Ergebnis spricht eine klare Sprache. Wir waren chancenlos. Unsere Block- und Feldabwehr bekam keinen Zugriff.“
Martina Bradacova, Nadine Hones, Michelle Feuerstein, Libero Sonja Kühne, Nikola Strack, Jule Gaisser und Rückkehrerin Nina Gass rannten zunächst immer einem kleinen Rückstand hinterher. Dann kam die Wende. Beim 6:8-Rückstand ging Hones zu den Angaben und verließ diese Position erst bei der 20:8-Führung wieder. Neben 14 tollen Angaben glänzte Villingen nun mit variablen Angriffen, guter Blockarbeit und starken Abwehrleistungen. Beide Auszeiten der Gäste in dieser Phase verpufften. Sinsheim fand keine Gegenmittel und staunte nur noch. Hones ließ sich nicht aufhalten und schlug die Bälle perfekt über das Netz. Es war die Schlüsselszene in der Partie. Jule Gaisser schlug nach nur 17 Minuten den entscheidenden Ball zum 25:12-Satzgewinn.
Julia Reich begann nach dem Seitenwechsel für Hones auf der Außenposition und hatte offenbar im ersten Satz genau hingeschaut. Reich ging beim 3:3 zu den Angaben und erst beim 11:3 von da wieder weg. Auch die zwischenzeitlich eingesetzten Maria Kühne, Lisa Spomer und Lena Kälberer fügten sich in das starke Villinger Spiel ein. Nach dem 15:6 folgte die einzige Schwächephase, in der Sinsheim zum 18:14 verkürzte. Dann folgten wieder starke Angaben. Strack und Feuerstein schlugen jeweils ein Ass. Villingen kombinierte durch die Mitte und über die Außen. Libero Kühne wehrte mehrfach glänzend ab. Nach 21 Minuten beendete ein Sinsheimer Angriff ins Aus den zweiten Satz.
Die Villinger Körpersprache stimmte an diesem Samstag, ebenso die Vorfreude auf Satz drei. Villingen startete wieder mit Hones für Reich. Vom 5:4 setzten sich die Gastgeberinnen über 12:7 und 14:8 wieder deutlich ab. Die Aktionen waren wie aus einem Guss, perfekt und variabel. Sinsheim kam zwar nochmals heran (21:19), doch dann schlug Villingen zurück. Die einmal mehr sehr starke Bradacova beendete mit dem Matchball die Partie.
Team 2018/19
Für die kommende Saison scheint der TV Villingen keinen großen personellen Umbruch befürchten zu müssen. Die neun Spielerinnen Felicitas Piossek, Lisa Spomer, Ramona Wolbert, Michelle Feuerstein, Nikola Strack, Sonja und Maria Kühne, Jule Gaisser sowie Amelie Nunnenmachen haben dem Trainer signalisiert, dass er weiter mit ihnen planen kann. Julia Reich kehrt nach einem Auslandssemester im Februar 2019 wieder zur Mannschaft zurück. Fragezeichen stehen noch hinter der sportlichen Zukunft von Nadine Hones, Martina Bradacova und Lena Kälberer. Alle drei haben sich aus unterschiedlichen Gründen noch nicht entschieden.
Stimmen zum Spiel
Nina Gass: „Nach meiner langen, gesundheitlich bedingten Pause, bin ich froh, wieder auf dem Spielfeld zu stehen. Ich habe die vergangenen Tage gut trainiert. Als mich der Trainer fragte, ob ich beginnen möchte, habe ich gleich zugesagt. Ich bin schmerzfrei. Das Spiel war einfach cool. Ein 3:0 gegen das Spitzenteam aus Sinsheim hatte keiner erwartet.“
Nikola Strack: „Wir hatten uns viel vorgenommen und nahezu alles davon auch umgesetzt. Unsere Mannschaft ist einfach cool. Wir haben als Team sehr gut funktioniert. Sonst haben wir manchmal Schwächen am Block, aber davon war diesmal nichts zu sehen. Ein ganz starker Auftritt. Alle Mädels waren echt klasse.“
Nadine Hones: „Ich habe bei meinen Angaben im ersten Satz nicht mitgezählt. 14 am Stück sind natürlich stark. Du musst die Konzentration wahren. Früher habe ich je nach Situation manchmal umgestellt, doch das war ein Fehler. Du musst auch die 14. Angabe schlagen wie die erste. Es lief für uns wirklich rund.“
Sonja Kühne: „Ich hatte in der Abwehr viel Arbeit, aber das war auch gut so. Das Spiel hat Spaß gemacht, vor allem, wenn du merkst, dass fast alles klappt. Wir haben im ersten Satz Schwung geholt und uns davon bis zum Spielende tragen lassen. Grundsätzlich möchte ich immer Volleyball spielen, aber das nahe Saisonende ist auch okay. Eine Wettkampfpause ist auch mal schön.“