Basketball, ProA: Wiha Panthers Schwenningen – MLP Academics Heidelberg (Samstag, 18 Uhr). Der Aufwärtstrend der Wiha Panthers wird am Samstag mit dem Heimspiel gegen die MLP Academics Heidelberg einem echten Belastungstest unterzogen. Dabei kommt es zum Wiedersehen mit einem noch gar nicht so alten Bekannten.

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Die große Geschichte rund um das Duell der Panthers gegen Heidelberg ist die Rückkehr von Shaun Willett an die alte Wirkungsstätte. In seinen elf Partien zu Saisonbeginn für die Schwenninger legte der US-Amerikaner starke 18 Punkte und 9,5 Rebounds bei überragender Effizienz auf. Die Beziehung zwischen Spieler und Verein schien auf den ersten Blick zu funktionieren. Sie hat Spaß gemacht, solange sie hielt, ging dann aber vorzeitig und für beide Seiten unschön zu Ende. Am Neujahrstag wurde Willett von den Panthers nach mehreren disziplinarischen Verfehlungen freigestellt und im Nachhinein von Trainer Alen Velcic als „Egozentriker und Selbstdarsteller“ bezeichnet.

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Die Schwenninger mussten sich wenige Wochen später harsche Kritik der Heidelberger gefallen lassen, weil sie angeblich keine Freigabe für den Spieler erteilt und so den ersten Einsatz Willetts für seinen neuen Arbeitgeber verzögert hätten. Die Panthers wollten sich diesbezüglich nicht äußern.

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Nun also kehrt der Verflossene in die Deutenberghalle zurück. Eine Ladung Extra-Motivation zieht Alen Velcic daraus jedoch nicht. „Für mich spielt das überhaupt keine Rolle. Bei uns ist er offensichtlich nicht glücklich geworden. Ich hoffe, das wird er nun dort, wo er jetzt ist“, so der Panthers-Coach. Bei den Academics ist der 24-jährige Flügelspieler nicht mehr der herausragende Topscorer mit den spektakulären Statistiken, sondern bislang lediglich einer unter vielen. In drei Partien kommt Willett auf durchschnittlich 18 Minuten von der Bank aus und steht in der Hackordnung der Flügelspieler hinter Topscorer Shyron Ely und Evan McGaughey.

Einen Favoriten in diesem Duell auszumachen, fällt nicht leicht. Die Heidelberger zählen zweifelsfrei zu den besten Mannschaften der Liga, was nicht zuletzt ihre Bilanz von neun Siegen aus zwölf Spielen belegt. 91 Punkte erzielen die Academics im Schnitt, damit haben sie hinter Spitzenreiter Rostock die zweiteffizienteste Offensive der Liga. Die drei Niederlagen kassierten sie gegen Playoff-Teams. Rostock hatten sie am Rande einer Niederlage. Allerdings verlor das Team von ProA-Trainerikone Frenkie Ignjatovic nach einer mäßigen Leistung am Mittwoch in Kirchheim, weshalb der neunmalige deutsche Meister wohl nicht in Topform nach Schwenningen kommen wird. Velcic: „Wir haben den Gegner präzise analysiert, und wissen genau, was Shaun Willett kann und was nicht. Wichtig wird es für uns sein, den Gameplan einzuhalten. Wenn wir das schaffen, haben wir gute Chancen, auch Heidelberg zu packen.“

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Der Spielplan wird sicherlich beinhalten, deutlich entschlossener zu den Rebounds zu gehen als noch zuletzt. Sowohl in Trier als auch gegen Nürnberg verloren die Panthers das Duell um die Abpraller deutlich. „Das nervt mich, und liegt nur an der Einstellung der Spieler“, nimmt Velcic seine Schützlinge in die Verantwortung. Zudem fordert der Trainer eine konstantere Leistung über 40 Minuten hinweg als gegen die Falcons am vergangenen Mittwoch: Velcic: „Wir hatten zu viele Schwankungen in unserem Spiel. Wenn wir angezogen haben, war der Gegner überfordert. Das dritte Viertel war jedoch eine Katastrophe.“ Auch die Verteidigung der Dreier wird ein Schlüsselelement sein, schließlich sind die Heidelberger mit 40 Prozent Trefferquote das ligaweit beste Team aus der Distanz.

Ivan Mikulic wird am Samstag wieder mit von der Partie sein. Der kroatische Ersatz-Point Guard fehlte gegen Nürnberg noch wegen einer Blockade im Rücken, die zu Übelkeit führte, steht nun aber zur Verfügung. Dadurch wird Spielmacher Nate Britt wieder mehr Entlastung erfahren, nachdem der US-Amerikaner am Mittwoch zum wiederholten Mal weit mehr als 30 Minuten auf dem Feld stand.