Besser hätte man sich das Hauptrunden-Finale in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wohl nicht ausdenken können. Die reguläre Saison geht am Freitagabend prickelnd zu Ende. Spannung allenthalben, weder steht der sportliche Absteiger fest, noch die Playoff-Teilnehmer.
Der neutrale Eishockey-Fan reibt sich die Hände, die Anhänger der Wild Wings hingegen hätten sich diesen 52. und letzten Spieltag wohl etwas anders gewünscht.
Die Chance bisher nicht genutzt
Sicherlich dürfte am Neckarursprung erst einmal Freude herrschen, dass man beim Kampf um die Playoffs noch mittendrin ist. Allerdings hatten die Schwäne zuletzt mehrfach die Chance, den „Sack“ früher zuzumachen. Nun kommt es zum Endspiel beim ERC Ingolstadt (Spielbeginn 19.30 Uhr). In der Fremde taten sich die Wild Wings schon die gesamte Saison über schwer, was die Aufgabe beim souveränen Hauptrundensieger nicht leichter macht.
Immerhin haben die Schwenninger die beste Ausgangsposition (Platz 9/68 Punkte/Torverhältnis +1). Ihnen genügt ein Punkt, um fix in der Endrunde zu stehen. „Wir haben einen Job zu erledigen und müssen dafür noch einmal alles investieren. Es gilt vor allem von Beginn emotional bereit zu sein und die anstrengenden letzten Wochen mit vielen Aufs und Abs zu vergessen“, erwartet SERC-Stürmer Kyle Platzer nichts anderes, als vollen Einsatz.
Links oder rechts zu schauen, macht schließlich auch wenig Sinn. Die Konkurrenten Grizzlys Wolfsburg (10./68/-20) und Löwen Frankfurt (11./66/-25) stehen ebenfalls vor schweren Auswärtspartien bei der Düsseldorfer EG beziehungsweise den Nürnberg Ice Tigers.
„Wir werden uns in den Drittelpausen die Zwischenstände anschauen, aber sie nur kommunizieren, wenn es notwendig werden sollte. Wir wollen es sauber und klar aus eigener Kraft in die Playoffs schaffen“, erklärt Schwenningens Cheftrainer Steve Walker.
Einen Punkt aus drei Spielen
Gegen die Ingolstädter hat das Team des Kanadiers in den drei bisherigen Aufeinandertreffen einen Punkt geholt, spielt aber durchaus gerne gegen derartig spielstarke Mannschaften. „Sie agieren ähnlich wie die Eisbären Berlin. Wir müssen Raum und Zeit wegnehmen, strukturiert spielen und unsere Chancen nutzen“, lautet Walkers Plan.
Dabei muss der Headcoach der Schwaben weiter auf zwei seiner gestandensten Abwehrspieler verzichten. Kapitän Thomas Larkin und auch Verteidiger-Kollege Will Weber sind weiter verletzt. Dennoch brechen die Wild Wings mit viel Zuversicht am frühen Freitagmorgen gen Donaustadt auf, wo sie sich in einem Tageshotel vorbereiten werden.
Am Sonntag wäre man erneut auswärts
Bei der Reiseplanung wurde bereits in Betracht gezogen, dass man bei einem Weiterkommen am Sonntag erneut auswärts wird antreten müssen. Mögliche Gegner in der ersten Playoff-Runde sind die Straubing Tigers (Beginn wäre am Sonntag um 16.30 Uhr) oder die Nürnberg Ice Tigers (19 Uhr). Ihr einziges Heimspiel in der „Best-of-Three“-Serie würden die Schwenninger am nächsten Dienstag um 19.30 Uhr in der Helios Arena austragen. Der Ticketverkauf würde am Samstag um 10 Uhr starten.