Reitsport: Schwer gebeutelt waren im vergangenen Jahr durch die Corona-Pandemie auch die Reitvereine und Turnierveranstalter in der Region. Lediglich das Fest der Pferde auf den Immenhöfen sowie das Dressurturnier vom RV Villingen konnten auf Sparflamme und ohne Zuschauer ausgetragen werden. Auch für die anstehende Saison ist die Durchführung der einzelnen Reitturniere längst nicht in trockenen Tüchern.

Hinzu kommt aktuell auch noch eine besonders aggressive Art des Pferdeherpes-Virus, welches die FEI und die FN veranlasste, zunächst bis 28. März alle nationalen und bis Mitte April alle internationalen Veranstaltungen abzusagen. Auch ein bereits für Ende April geplantes Late Entry Turnier auf den Immenhöfen wird abgesagt.

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So richtig los mit den regionalen Turnieren geht es meistens ab Juni. Hier haben das Pferdesportzentrum Königsfeld (12./13. Juni) und eine Woche später der RuF Donaueschingen ihre Turniertermine zunächst mal angemeldet. „Ob wir unser Turnier am dritten Juniwochenende austragen können, ist allerdings fraglich“, sagt Jana Fuchs, die 1. Vorsitzende vom RuF Donaueschingen. „Unsere Planungen liegen derzeit auf Eis. Da sich die Pandemie-Verordnungen wöchentlich ändern, macht es wenig Sinn, zu planen“. Zumal die Donaueschinger mit ihrem Turnier ein großes Rad drehen, denn sie veranstalten nicht nur Springprüfungen, sondern parallel auch Dressurprüfungen. „Ganz davon abgesehen, dass wir aufgrund der Corona-Verordnungen auch keine Möglichkeit haben, richtig zu trainieren“, so Fuchs weiter.

Der RFV Schwenningen mit seinem Weilersbacher Derby blickt ebenfalls nicht sehr zuversichtlich auf den Veranstaltungstermin am 3. und 4. Juli. „Da unser Turnier immer parallel mit dem Männergesangsverein stattfindet, haben wir in Weilersbach jedes Jahr praktisch ein riesengroßes Volksfest. Ich kann mir zum heutigen Zeitpunkt dicht gedrängte Besucher auf dem Festgelände wahrlich nicht vorstellen“, so die 1. Vorsitzende, Gaby Grieshaber. Am Dressurturnier (17./18. Juli) auf der eigenen Anlage will man aktuell noch festhalten. „Wir könnten uns auf unserem eigenen Platz auch noch ein Late Entry Turnier vorstellen“, gibt Grieshaber Einblick in die Planungen der Schwenninger Reiter.

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Positive Nachrichten kommen vom RV Villingen. Der Verein hat 2020 allen Widrigkeiten zum Trotz sein Dressurturnier ausgetragen, und auch für dieses Jahr laufen die Planungen bereits auf Hochtouren. „Wir haben kräftig an der Anlage in Villingen umgebaut und in die Infrastruktur, was die Pferdehaltung angeht, investiert. Im letzten Jahr haben wir erst zehn Tage vor Turnierbeginn grünes Licht bekommen, konnten aber dennoch die Veranstaltung trotz strenger Hygienevorschriften durchführen“, sagt Pächter Heinrich Haas.

Auch das Reitzentrum Frese sondiert momentan noch die Lage. Auf den Immenhöfen steht ebenfalls ein Dressurturnier (24./ 25. Juli) und eine Woche später das Fest der Pferde auf dem Plan. „Wie wir schlussendlich unsere Veranstaltungen durchziehen können, ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht absehbar“, sagt Uschi Frese. Die Familie Frese ist zuversichtlich, dass auf dem idyllisch gelegenen Gelände Reitsport stattfinden wird. Ob national, wie im vergangenen Jahr, oder doch wieder international, werden die Vorschriften und Hygienemaßnahmen zeigen. „Eines jedoch ist sicher: Wenn wir wieder international austragen wollen, dann geht es nicht ohne Zuschauer“, stellt Uschi Frese klar.

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Alles in allem sind die Veranstalter derzeit mit ihren Prognosen zurückhaltend. Gerade bei den kleineren Turnieren können die Investitionen in Hygienemaßnahmen schnell das Budget sprengen. Zumal die Sponsoren nach einem Jahr Pandemie teils mit finanziellen Einbußen und Kurzarbeit zu kämpfen haben. Deswegen wird bei vielen Veranstaltern die Akquise aktuell auf kleiner Flamme gekocht.