Fußball, DFB-Pokal: FC 08 Villingen – 1. FC Heidenheim (Samstag, 15.30 Uhr). Es ist immer das gleiche Spiel. David gegen Goliath, Klein gegen Groß, Underdog gegen haushohen Favoriten. Diese Attribute sind es, die den DFB-Pokal so reizvoll und damit so attraktiv machen. In diesen Genuss kommt der FC 08 Villingen nun bereits zum zwölften Mal, erstmals jedoch heißt der Gegner 1. FC Heidenheim. Den Hamburger SV, Schalke 04, Fortuna Düsseldorf, den SC Freiburg oder St. Pauli – um nur einige zu nennen – hatten die Schwarz-Weißen schon vor der Flinte, noch nie aber das Team aus Ostwürttemberg im Pokal. Die Heidenheimer kletterten in den vergangenen Jahren bis in die Belle-Etage des deutschen Fußballs und sorgten dort in der zurückliegenden Saison mit Platz acht und dem Erreichen der Qualifikation zur Conference League mächtig für Furore.
Unvergessen etwa der Sieg gegen Bayern München, als sie im zweiten Durchgang einen 0:2-Rückstand noch drehten und die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt das Feld als gefeierter Triumphator verließ. Von daher kommt es nicht von Ungefähr, wenn Villingens Kapitän Nico Tadic sagt: „Für einen Sieg von uns müssten wir einen Sahnetag und die Heidenheimer einen nicht allzu guten erwischen.“ Das bedeutet aber nicht, dass die Nullachter von vornherein die Waffen strecken und sich verhalten werden wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange. Selbst wenn es ein Klassiker in Sachen Phrasendreschen ist, so steckt doch ein Fünkchen Wahrheit drin, wenn Offensivspieler Samet Yilmaz anführt: „Auch dieses Spiel beginnt zunächst einmal bei null zu null. Vielleicht bekommen wir unsere Chance und schaffen eine Überraschung.“
Im Lager des FC 08 jedenfalls herrscht eine große Vorfreude auf diese Begegnung. Trotzdem ist sich Chef-Trainer Mario Klotz der Rollenverteilung durchaus bewusst: „Wir sind bestimmt nicht vermessen und wissen um unsere Konstellation als Underdog. Wir werden viel arbeiten und laufen müssen, gegen den Ball sehr kompakt stehen“, gibt er als Prognose ab. Noch dazu sollte sich sein Team darauf einstellen, nicht so viel Ballbesitz wie beispielsweise in der vergangenen Saison zu haben. „Heidenheim ist ein physisch starker Bundesligist. Deshalb müssen wir zu jeder Zeit vom Kopf her voll da sein. Wenn wir dann einmal in die Balleroberung kommen und sich Chancen ergeben, müssen wir diese nutzen“, so Klotz, der zudem anfügt: „Wir sind auf jeden Fall bereit, Pokalgeschichte zu schreiben.“
Dass bei einem solchen Highlight, wenn neben der sportlichen Herausforderung unzählige Augen auf Villingen gerichtet sein werden, jeder unbedingt dabei sein möchte, versteht sich von selbst. Da der Kader des FC 08 jedoch 22, nach der Einigung mit Tevfik Ceylan unter der Woche sogar 23 Spieler eingerechnet zwei Torhüter umfasst, Klotz aber insgesamt nur 20 Akteure inklusive Auswechselspieler aufbieten kann, wird es Härtefälle geben.
„Da sind wir Trainer gefordert, müssen alle Aspekte berücksichtigen, um am Ende die stärkst mögliche Elf aufs Feld zu schicken. Wen es trifft, wer nicht dabei ist, dies müssen wir dann in Einzelgesprächen den Betroffenen erklären. Doch wir führen stets einen offenen und ehrlichen Dialog miteinander“, betont der Coach. Wobei es nicht allzu schwer ist, eine Spekulation anzustellen. Denn einer davon könnte Leon Albrecht sein, der zuletzt mit muskulären Problemen ausfiel und nun in den Einheiten wieder behutsam herangeführt wird. Ein anderer eben möglicherweise Ceylan. Zwar hatte der mit seinem Tor im Finale des südbadischen Pokals dieses Spiel gegen Heidenheim überhaupt möglich gemacht, doch stieg er erst nach der erwähnten Einigung wieder ins Mannschaftstraining ein. „Zunächst einmal sind wir froh, dass er wieder dabei ist. Ob er dann tatsächlich im Kader steht, wird sich kurzfristig entschieden“, sagt Klotz.
Dagegen sendet der Villinger Trainer bei einem anderen Spieler durchaus positive Signale. Mittelfeld-Stratege Ergi Alihoxha wurde im Regionalliga-Spiel bei den Stuttgarter Kickers noch schmerzlich vermisst, sollte aber einsatzfähig sein. „Er ist wieder voll im Training“, gibt Klotz preis.
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