Basketball, ProA: Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein ungleiches Kräftemessen, das die wiha Panthers Schwenningen am Samstag bei Phoenix Hagen etwas zu deutlich mit 84:54 für sich entschieden. Euphorie wird dieser Erfolg daher nicht auslösen.

Erschreckend: Das klare Endresultat täuscht über das im zweiten und dritten Viertel enge Spiel hinweg, in dem die Hagener sogar die bessere Mannschaft waren. Einem überragenden Anfangsviertel und einem konsequenten Schlussabschnitt war es zu verdanken, dass die Panthers am Ende das Parkett als Sieger verließen. „Dass zehn, zwölf sehr gute Minuten ausreichen, um am Ende mit 30 Punkten zu gewinnen, ist erschreckend für die Liga“, sagt Panthers-Trainer Alen Velcic. Damit meint er die ungleichen körperlichen Voraussetzungen, mit denen die Mannschaften teilweise gegeneinander antreten.

Kraftlos: Während die Schwenninger in dieser Saison bislang neun von zehn möglichen Partien bestritten, nie in Quarantäne mussten und voll im Saft stehen, waren die Hagener in dieser Saison bereits zweimal von Corona betroffen und zu Pausen gezwungen. Dadurch absolvierte Phoenix nur die Hälfte der Spiele, von einem Rhythmus und einem guten körperlichen Zustand kann also keine Rede sein. Somit lässt sich auch das letzte Viertel, das mit 31:10 an die Panthers ging, erklären. „Hagen war auf einem ganz anderen Stand. 30 Punkte Vorsprung waren definitiv zu viel. Daher dürfen wir dieses Spiel nicht überbewerten und euphorisch werden“, ordnet Velcic ein. Hagens Trainerkollege Chris Harris ergänzt: „Am Ende hat uns die Kraft gefehlt, um Schwenningen an einfachen Punkten zu hindern. Da haben wir viele Unkonzentriertheiten gezeigt, die zu einer viel zu hohen Niederlage geführt haben.“

Steckenpferd: Die wiha Panthers haben sich ihren zweiten Auswärtssieg in Serie allerdings nicht nur mit ihrer körperlichen Überlegenheit verdient. Gestattet man dem Gegner lediglich 54 Punkte, ist die Chance auf einen Erfolg sehr hoch. „Die Defensive ist unser Steckenpferd und war auch in Hagen sehr gut. Die Jungs verstehen immer besser, wie unsere Rotationen funktionieren und vertrauen ihren Mitspielern“, erklärt Velcic. Selbst als der Vorsprung im dritten Viertel auf vier Zähler schmolz, blieben die Schwenninger entspannt und brachten die Partie mit defensiver Dominanz wieder unter Kontrolle. „Wir haben in den vergangenen Wochen viel an unserer Defensive gearbeitet und riesige Fortschritte gemacht“, ergänzt Flügelspieler Jonas Niedermanner.

Beschenkt: Niedermanner beschenkte sich an seinem 24. Geburtstag mit einem seiner besten Auftritte der Saison selbst. 14 Punkte, dazu gute Defensivarbeit und die Berufung in die Starting Five zeugen von einem gelungenen Ehrentag, der in den vergangenen Jahren nicht immer so erfolgreich war. „An meinem Geburtstag habe ich bislang immer verloren. Ich war überrascht, dass ich beginnen durfte, nachdem ich in den Spielen davor eher weniger zum Einsatz kam. Dass gleich die ersten beiden Dreier reingeflogen sind, hat mir einen großen Schub gegeben“, erzählt Niedermanner.

Überraschungen: Durch den vierten Saisonsieg verbesserten sich die Panthers auf Rang neun und damit knapp hinter die Playoff-Plätze. Das Spitzenduo aus Bremerhaven und Rostock patzte am Wochenende. Während die Eisbären nach vierwöchiger Corona-Pause in Leverkusen die erste Niederlage kassierten, unterlagen die Seawolves im Spitzenspiel bei Science City Jena.

Erleichtert: Das für Samstag geplante Gastspiel der Panthers beim Team Ehingen Urspring fällt aufgrund der Quarantäne der Gastgeber aus. Stattdessen kommt es am Samstag im dritten Anlauf zum Neckarderby mit den Tigers Tübingen. Gespielt wird in der Deutenberghalle, da die Tübinger Paul-Horn-Arena zum Impfzentrum umfunktioniert wurde. Los geht es bereits um 16 Uhr. Ein Abendspiel ist nicht möglich, da für die ehrenamtlich arbeitenden Helfer im Kampfgericht und beim Aufbau der Halle abendliche Ausgangsbeschränkungen gelten.