Fußball-Oberliga: Eitel Sonnenschein herrschte beim FC 08 Villingen nach dem deutlichen 7:1-Sieg gegen den FV Lörrach-Brombach. Aus vielerlei Gründen.
Premiere: Angesichts der Wetterlage hatte FC 08-Trainer Marcel Yahyaijan im Vorfeld der Partie nach eigener Aussage Kopf- und Bauchschmerzen gleichzeitig. Dieses Gefühl dürfte sich noch verstärkt haben, als neben der Kälte am Freitag erneut Schneefall einsetzte. Doch sowohl das Spiel der Villinger A-Jugend zuvor als auch eine Räumaktion sorgten dafür, dass der neue Kunstrasen im Friedengrund seine Premiere bei einer Oberliga-Begegnung feiern konnte.
Strahlemann: Irgendwie strahlten alle, einer aber ganz besonders: Ibrahima Diakité. Er hatte als Doppeltorschütze auch allen Grund dazu. Direkt nach dem Schlusspfiff, aber auch bei der anschließenden Pressekonferenz bekam er von seinem Coach ein Sonderlob. „Nicht nur aufgrund seiner zwei Treffer hat Ibrahima ein gutes Spiel gemacht. Er hat viele Wege zurückgelegt, seine Schnelligkeit immer wieder ausgespielt und dadurch unserem Spiel gutgetan“, lautete die Einschätzung von Yahyaijan.
Traumtor: Ein anderer Villinger Spieler hatte ebenfalls allen Grund zur Freude. Nicht nur, dass sich Erich Sautner auch als zweifacher Torschütze in die Liste eintragen durfte. Gerade sein zweiter Treffer, als er aus knapp 30 Metern abzog und der Ball genau im Winkel einschlug, bekam das Prädikat „Traumtor“. Kein Wunder, dass dies viel Schulterklopfen hervorrief.
Comeback: Das Spiel gegen Lörrach-Brombach war auch für Harry Föll ein besonderes Ereignis. Erstmals seit seinem Kreuzbandriss, den er sich im September 2020 zugezogen hatte, stand er wieder in der Startelf des FC 08. Ein schönes, vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Föll wird am Mittwoch 24 Jahre alt.
Déjà-vu: „Ich dachte schon, du bist wieder nicht dabei“, flachste Gäste-Trainer Erkan Aktas an seinen Kollegen gerichtet. Er erinnerte an das Hinspiel, als Yahyaijan das bislang erste und einzige Mal als Villinger Coach auf der Bank krankheitsbedingt gefehlt hatte.
Historie: Lange musste in der Historie der Oberliga Baden-Württemberg gewühlt werden, ehe ein Spiel mit so vielen Toren für den FC 08 gefunden wurde. Gegen den FC Bayern Alzenau gab es vor knapp vier Jahren mal ein 8:1 im Friedengrund. Doch war dies in der Relegation zur Regionalliga. Aber in der Oberliga? Es gab mal fünf oder sechs Treffer. Aber sieben und mehr? Und dann gab es da doch noch eine Begegnung. Am 6. Mai 1979 schlug Villingen den Heidenheimer SB, von dem sich der heutige Zweitligist des 1. FC abspaltete, sogar mit 8:0.
Apropos sieben: Diese Zahl hat seit jeher eine besondere Bedeutung, gerade bei Märchen kommt sie immer wieder vor: die sieben Zwerge bei Schneewittchen, der Wolf und die sieben Geißlein, die sieben Schwaben, das tapfere Schneiderlein mit seinen sieben auf einen Streich, die Siebenmeilenstiefel des kleinen Däumlings oder die sieben Raben. Was aber haben diese Erzählungen mit dem FC 08 zu tun? Nichts, aber es passt einfach gut.
Fokus: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Diese alte Fußballer-Weisheit wurde einst von Bundestrainer Sepp Herberger geprägt. Sie findet immer noch Verwendung, egal wann und zu welchem Anlass. Deshalb ist sie auch treffend nach dem deutlichen Sieg des FC 08 gegen Lörrach-Brombach. „Gerne können die Spieler den Erfolg etwas genießen, müssen dann aber wieder den Fokus auf Mittwoch richten“, hatte Yahyaijan bereits das Pokalspiel am Mittwoch gegen Ligakonkurrent SV Oberachern im Hinterkopf.