Eishockey: Es gibt Niederlagen und Niederlagen im Sport. Jene der Wild Wings am vergangenen Sonntag gehörte eher in die „Kategorie“ schmerzhaft und frustrierend“. Doch bereits am Dienstagabend können sich die Schwenninger dieses Frustgefühls entledigen. Es kommen die Bietigheim Steelers zum Derby in die Helios-Arena.

Der Rückblick

„Sie haben ein Tor mehr geschossen als wir, das war der Knackpunkt“, lautete die ebenso lapidare wie korrekte Analyse von Schwenningens Stürmer Tylor Spink nach der 3:4-Niederlage der Schwaben auf eigenem Eis gegen die Löwen Frankfurt. Der Frust stand dem Kanadier dabei bereits kurz nach der Schlusssirene maximal ins Gesicht geschrieben. Schließlich mussten die Wild Wings die 14. Heimpleite im 21. Heimspiel verdauen. Die Schwäche der Schwäne in der heimischen Helios-Arena ist eklatant. Lediglich Tabellenschlusslicht Bietigheim weist eine noch schlechtere Bilanz auf.

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„Ich weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht wollen die Spieler den Fans etwas zu viel bieten. Fakt ist aber auch, dass wir gegen Frankfurt gut genug gespielt haben, um zu gewinnen“, hat auch Cheftrainer Harold Kreis keine Erklärung für diese Misere. Tatsächlich könnte dieser gefühlte Komplex für die verbleibenden 14 Partien in der DEL-Hauptrunde zum „Pferdefuß“ werden. Sieben Heimspiele sind noch auszutragen, mehr als die bisherigen sieben Siege sollten dabei schon herausspringen.

Auswärts hingegen sind die Wild Wings eine Macht. Auch am letzten Freitag in Augsburg gingen sie, wenn auch nach einiger Mühe, mit einem 3:2-Erfolg vom Eis. In der Auswärtstabelle belegt Schwenningen mit einem Punkteschnitt von 1,57 Zählern pro Spiel den vierten Rang. So versucht man es seitens der Verantwortlichen denn auch mit etwas Galgenhumor. „Christof Kreutzer hat vorgeschlagen, dass wir vor einem Heimspiel in Zukunft mit dem Bus kurz eine Runde fahren und dann spielen“, erzählte Kreis mit einem schiefen Grinsen. Sollte also jemand am späten Dienstagnachmittag den Schwenninger Mannschaftsbus irgendwo sichten...

Der Ausblick

Die Vorbereitung auf das Derby gegen die Steelers dürfte tatsächlich aber doch anders aussehen. Es geht angesichts der bisherigen Statistik gegen die Enztäler vor allem darum, sich Mut zu machen. Das Schlusslicht ist quasi ein Angstgegner der Schwenninger. In den sechs Partien seit dem Aufstieg der Bietigheimer in der Saison 2021/22 gingen die Wild Wings nur ein Mal (!) als Sieger vom Eis. „Warum es für uns gegen sie so schwer ist? Ich kann das nicht beantworten. Das letzte Spiel vor rund zwei Wochen war jedenfalls ein Derby ohne Derbycharakter. Das darf nicht sein“, erinnert sich Kreis an eine ganz schwache Vorstellung seiner Mannschaft.

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Und so lautet die Vorgabe des Headcoaches zum wiederholten Male, dass sich sein Team auf das eigene Spiel konzentrieren soll: „Wir müssen den Frust nach Frankfurt in etwas Positives umwandeln und dürfen das Vertrauen in uns nicht verlieren. Es geht um Geradlinigkeit, läuferische Stärke, ein sehr gutes Forechecking und Ruhe bewahren.“

Die Personalsituation

Angesichts des straffen Terminplanes wird es gegen die Steelers erneut einen Tausch im Tor geben. Marvin Cüpper übernimmt für Joacim Eriksson. Daniel Pfaffengut fällt noch erkrankt aus, soll voraussichtlich am Donnerstag wieder ins Training zurückkehren.

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Noch keinen Vollzug können die Schwenninger vermelden, was eine weitere Verstärkung angeht. Seit einigen Wochen sucht man einen zehnten Importspieler, doch ist der Markt weiterhin sehr schwierig, was sich auch an wenigen Nachverpflichtungen der anderen DEL-Klubs ablesen lässt. „Natürlich ist es gut, wenn wir jetzt für den Endspurt noch einen weiteren Spieler im Kader haben. Wir hoffen, dass jetzt etwas klappt“, erklärte Sportdirektor Christof Kreutzer. Die Transferfrist endet am 15. Februar.