Der Spätherbst ist keine gute Zeit für Wild Wings-Trainer. Die Schwenninger Verantwortlichen haben sich erneut in dieser Saisonphase von ihrem Chefcoach getrennt und damit auf die sportliche Misere reagiert. Niklas Sundblad wurde freigestellt. Seit der DEL-Rückkehr 2013 ist er bereits der vierte Trainer, der die Neckarstadt frühzeitig verlassen muss. Zuvor wurden Stefan Mair (2014), Pat Cortina (2018) und Paul Thompson (2019) in der ersten Saisonhälfte beurlaubt. Die Freistellung von Sundblad könnte die Wild Wings GmbH teuer zu stehen kommen. Nach aktuellem Stand steht der 48-Jährige noch bis Frühjahr 2023 auf der Gehaltsliste.

Trennung kommt nicht überraschend

Dass Niklas Sundblad nach knapp zwei Jahren in Schwenningen gehen musste, kommt natürlich nicht überraschend. Fünf Siege aus 19 Saisonspielen und der letzte Tabellenplatz hinter Aufsteiger Bietigheim sind erschreckend enttäuschend. Doch nicht nur die Ergebnisse wurden ihm zum Verhängnis. Der Schwede war mitverantwortlich für die Kaderzusammenstellung. Sundblad setzte verstärkt auf Spieler aus seinem Heimatland und von denen kam, mit wenigen Ausnahmen, wenig Überzeugendes.

Hauptverantwortlicher für den Wild Wings-Kader ist jedoch ein anderer – Sportmanager Christof Kreutzer, der nun in Doppelfunktion auch als Cheftrainer arbeiten darf bzw. muss. Eines ist klar: Kreutzer wird liefern müssen. Die Trainer, die bei den Schwenningern inmitten einer Saison übernahmen, hatten anfangs Schonfrist, da es nicht „ihr“ Kader war. Für Kreutzer gilt das nicht. Er kennt die Spieler, hat sie größtenteils in den Schwarzwald gelockt. Nun geht es für den 54-Jährigen einzig und allein darum, die Wild Wings vor dem Abstieg in die DEL 2 zu bewahren. Über andere Ziele sollte man in Schwenningen vorerst nicht sprechen.

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