Eishockey: Die Schwenninger Wild Wings sind bestens in die Verzahnungsrunde der Deutschen Eishockey Liga gestartet. Sie bezwangen am späten Sonntagabend im ersten Spiel gegen einen Gegner aus der Nord-Gruppe die Kölner Haie nach einer tollen Aufholjagd mit 4:2 Toren. Bereits am Dienstag geht es weiter. Um 18.30 Uhr gastieren die Grizzlys Wolfsburg in der Helios Arena.

Im 25. Saisonspiel war es endlich soweit: Auch die Wild Wings durften gegen einen „neuen“ Gegner ran. Die Schwarzwälder reisten mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen in die Domstadt, hatten sie doch mit Ausnahme der knappen Niederlage in München zuvor viermal in Folge gesiegt. Verzichten mussten die Gäste auf den Langzeitverletzten Darin Olver und auf Travis Turnbull, der sich nach wie vor in Quarantäne befindet. Will Weber meldete sich dagegen gesund, und so standen sieben Verteidiger und zwölf Stürmer zur Verfügung. David Cerny musste als überzähliger Spieler zuschauen.

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Die Partie im Rheinland begann zwar mit forscheren Gastgebern, aber auch etwas zerfahren. Es ging körperbetont zur Sache, vor allem an der Bande wurde heftig um jeden Zentimeter gefightet. Chancen gab es hüben wie drüben, doch es brauchte eine Strafzeit, um ein Tor zu notieren. SERC-Stürmer Tylor Spink handelte sich zwei Minuten ein und James Sheppard stellte bei Kölner Überzahl aus dem Gewühl auf 1:0. Eine verdiente Führung, denn die Haie waren zu diesem Zeitpunkt das etwas bessere Team. „Wir sind nicht gut aus der Kabine gekommen und haben die ersten 20 Minuten etwas verschlafen. Ab dem zweiten Drittel haben wir das Spiel aber dominiert“, sagte Schwenningens Stürmer Alexander Weiß.

Die Gastgeber machten weiter Druck und nutzten den Freiraum, den die Wild Wings den Haien in dieser Phase allzu großzügig gewährten. Marcel Müller konnte mutterseelenallein vor Schwenningens Schlussmann Joacim Eriksson zum 2:0 einschießen. Doch die Schwaben reagierten. Verteidiger Colby Robak besorgte nach einer sehr feinen Vorarbeit des starken Dylan Yeo den Anschlusstreffer. Es kam sogar noch besser. Der ebenfalls sehr auffällige Andreas Thuresson traf in der Schlussminute des Mitteldrittels mit einem schönen Distanzschlenzer zum 2:2.

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Im Schlussabschnitt waren die Wild Wings weiter am Drücker. Und ihr viertes Überzahlspiel führte endlich zum Erfolg. Tylor Spink vollendete eine tolle Hochgeschwindigkeitskombination zum 2:3. Nach knapp 53 Minuten hatte Schwenningen das Spiel komplett gedreht. Jamie MacQueen machte mit einem Empty-Net-Tor schließlich den Deckel drauf.

Es war am Ende ein verdienter Erfolg, auch wenn der Beginn ein wenig mühsam gewesen war. „Wir haben auch zu viele Strafen genommen. Zudem haben wir in der eigenen Zone einige Fehler gemacht“, analysierte Wild Wings-Trainer Niklas Sundbald. Doch die Ansage des Schweden in der ersten und zweiten Pause hatte offenbar Wirkung gezeigt. Plötzlich schossen die Wild Wings aus allen Lagen und zeigten einmal mehr ihre Comeback-Qualitäten. „Wir haben erneut eine gute Moral bewiesen und am Ende auch verdient gewonnen“, meinte Alex Weiß.

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Dieses erste von weiteren 13 Spielen gegen die Nord-Teams zeigte aber auch: Die Mannschaften aus der anderen Gruppe sind beileibe kein Fallobst. Somit dürften die Schwenninger auch vor den Grizzlys gewarnt sein. Die Wolfsburger hatten vergangene Woche die Kölner noch mit 3:1 bezwungen. Allerdings haben die Wolfsburger, deren Team gleich mit fünf Ex-Schwenningern bestückt ist, den Nachteil, am Montagabend noch in Mannheim spielen zu müssen. Sundblad: „Wir hoffen schon, dass sie ein bisschen müde sein werden. Sie sind generell sehr defensiv eingestellt. Wir wollen auf unserem Weg weitergehen und Gas geben.“

Das Schwenninger Tor wird erneut Joacim Eriksson hüten. Ob Travis Turnbull mit dabei sein wird, ist derweil noch offen. Der noch unter Quarantäne stehende Kapitän der Wild Wings war bei allen Covid-Tests negativ. „Er wird am Dienstagmorgen erneut getestet und dann hoffen wir auf die Freigabe vom Gesundheitsamt“, teilte Schwenningens Pressesprecher Krischan Läubin mit.