Basketball, ProA: Eine Niederlage gegen den Tabellenletzten ist an sich keine Schande. Die Art und Weise allerdings, wie die wiha Panthers Schwenningen am Samstagabend beim Team Ehingen Urspring deutlich mit 69:88 verloren, sorgt für Fragezeichen angesichts der bald startenden Playoffs.

Enttäuschend: Im Lager der Schwenninger war man sich nach der deutlichen 64:100-Niederlage vor einer Woche in Rostock sicher: Das war ein einmaliger Ausrutscher. Beim Schlusslicht Ehingen wollten die Panthers nicht nur zurück in die Erfolgsspur, sondern auch Wiedergutmachung betreiben und sich gleichzeitig wieder in Form bringen. Es zähle nur ein Sieg, hatte Trainer Alen Velcic vor der Partie angekündigt. All dies gelang nicht. Stattdessen kam das, wovor Velcic gewarnt hatte: Die Panthers spielten an beiden Enden des Spielfelds ganz schwach und erlaubten den Donaustädtern, ins Rollen zu kommen, und diese bestraften dies. Dazu kam, dass die Ehinger, die nicht gerade als ausgewiesene Scharfschützen zählen, einen Sahnetag erwischten und den Panthers 15 Dreier einschenkten. Kurzum: Es war nach der Klatsche in Rostock die nächste Schwache Leistung der Doppelstädter.

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Ohne Spannung: Entsprechend enttäuscht zeigte sich deren Trainer. „Die Leistung war unnötig und katastrophal. Wir haben ohne Biss und in der Offensive indisponiert gespielt“, sagte Velcic und hat dafür auch eine Erklärung: „Wir haben uns bereits für die Playoffs qualifiziert. Die Spannung ist weg.“ Die Situation erinnert ihn an die ProB-Saison von vor zwei Jahren. Damals waren die Panthers lange Zweiter, hatten dann aber zum Ende der Hauptrunde ihre schwächste Phase und rutschten auf den sechsten Platz ab. Was folgte, war ein Marsch bis ins Halbfinale, was den Aufstieg zur Folge hatte. Deshalb sagt Velcic auch zur aktuellen Schwächeperiode: „Es gibt immer schlechte Phasen in einer Saison. Wir müssen aber in den Playoffs abliefern.“

Trickkiste: Nun ist es seine Aufgabe, die nötige Spannung in seiner Mannschaft wieder aufzubauen. „Wir haben am Sonntagmorgen nach dem Spiel um halb 5 morgens trainiert. Die Spieler waren alle mit vollem Einsatz da, weil sie wissen, dass ihre Leistung nicht akzeptabel war“, erzählt Velcic. „Ich werde nun tief in die Trickkiste greifen und viele Gespräche führen.“

Flaute: Über weite Strecken der Saison konnten sich die Schwenninger auf ihre starke Defense verlassen, um Schwächen in der Offensive zu kaschieren. In den beiden vergangenen Spielen stimmte die Abwehrarbeit jedoch nicht. Dies konnten die Panthers aber nicht mit mehr offensivem Ertrag kompensieren. Sie schafften es in Ehingen nicht, gegen die schwächste Defensive der Liga auf 70 Punkte zu kommen. „Wir hatten keinen ordentlichen Ballvortrag und haben viele Verlegenheitswürfe genommen“, so Velcic.

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Ausfall: Eine weitere Chance, vor den Playoffs wieder in die Spur zu finden, werden die Panthers nicht erhalten. Das letzte Hauptrundenspiel am kommenden Samstag gegen Phoenix Hagen fällt aus, da sich der Gegner nach einem positiven Corona-Fall im Umfeld der Mannschaft bereits zum dritten Mal in dieser Saison in Quarantäne begeben muss. „Das bringt uns nun in eine blöde Situation, weil unsere Endplatzierung von anderen Mannschaften abhängig ist“, betont Velcic. Derzeit stehen die Schwenninger auf Rang sechs. Sollten sie am letzten Spieltag einen Platz verlieren, hätte dies keine Konsequenzen auf die Playoff-Gruppe. Sollten die Schwenninger allerdings bei Siegen von Kirchheim und Artland auf den achten Platz zurückfallen, müssen sie im Endrundenturnier wieder die unliebsame lange Fahrt zum Spitzenreiter Rostock antreten.