Eishockey: Was sich seit Tagen bei den Wild Wings andeutete, wurde nun offiziell. Stefan Wagner übernimmt in Schwenningen für den Rest der laufenden Saison die Aufgaben als Geschäftsführer und Sportlicher Leiter. Der bisherige kaufmännische Geschäftsführer Christoph Sandner wird mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Manager Christof Kreutzer hingegen wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag erfüllen, trägt aber nicht mehr die Verantwortung im sportlichen Bereich. Die Mannschaft und der Trainerstab wurden am Mittwochnachmittag darüber informiert. Wagner unterschrieb einen Vertrag bis 2024.

„Es ist schön, wieder hier zu sein. Ich habe den Weg sofort gefunden“, freute sich Stefan Wagner nicht nur über seine Rückkehr, sondern auch über die Veränderungen rund um die Helios-Arena. Der 49-Jährige hatte den sportlichen Bereich bei den Wild Wings bereits in den Jahren 2009 bis 2013 zu DEL2-Zeiten verantwortet. „Der Kontakt ist nie abgerissen. Ich habe die Wild Wings in den vergangenen Jahren immer verfolgt. Ich hatte in den letzten Jahren auch andere Angebote, aber da hatte ich nie das Gefühl, dass ich da hin will. Hier war es schnell klar, dass wir zueinander finden werden“, berichtet der Münchner über sein „Comeback“.

Das könnte Sie auch interessieren

Nach etwas mehr als drei Jahren muss dagegen Christoph Sandner die Schwäne verlassen. Der 51-Jährige tat sich von Beginn an schwer, war bei den Fans bis zum Schluss nicht sehr beliebt. Was letztendlich zur doch recht abrupten Trennung führte, wollten die Gesellschafter nicht detailliert kommentieren. „Das ist ein laufender Prozess; es wäre unprofessionell von uns, etwas dazu zu sagen. Es waren mehrere Punkte, die da eine Rolle gespielt haben“, erklärte Thomas Burger.

Der Schonacher Unternehmer wurde aber zumindest bei einem dieser Punkte doch noch etwas deutlicher: „Ich möchte aber betonen, dass mich persönlich der Umgang mit der Frage der sportlichen Leitung zuletzt sehr befremdet hat. Da wurde Christof Kreutzer ins falsche Licht gerückt. Wir als Gesellschafter stellen uns die Außendarstellung der Wild Wings anders vor. Am Ende des Tages haben wir die Konsequenzen gezogen.“ Zudem nahm Burger Stellung zu den häufig auftauchenden Gerüchten, die Gesellschafter würden in die sportlichen Entscheidungen eingreifen. „Das war nicht so und wird auch in Zukunft nicht so sein“, so der Geschäftsführer der Burger Group.

Der bisherige Manager wird also bis zum Ende der Spielzeit an der Seite von Wagner arbeiten. Kreutzer hat schließlich in den letzten Wochen bereits erste Vorverhandlungen mit potenziellen Spielern geführt. „Ich finde es dumm, auf etwas zu verzichten, was da ist. Christof hat ja da Vorarbeit geleistet. Mein Fokus bei meinen beiden Jobs liegt aber sicher mehr auf dem sportlichen Bereich und auf der Mannschaft für die nächste Saison“, beschreibt Stefan Wagner seine vornehmlichen Aufgaben.

In Zukunft wird Wagner „nur“ noch als Sportdirektor beziehungsweise Geschäftsführer „Sport“ fungieren. Die Organisationsstrukturen der Wild Wings Spielbetriebs GmbH werden dahingehend verändert, dass der zukünftige kaufmännische Geschäftsführer gegenüber Wagner nicht mehr weisungsbefugt sein wird. Vielmehr sollen Beide gleichberechtigt sein. Einen Kandidaten für den neuen Mann gibt es noch nicht. „Wir sind uns aber einig, dass es kein ehemaliger Eishockeyspieler sein muss“, betont GmbH-Gesellschafter Michael Werner.