Thomas Larkin, wie weh hat es getan, in den vergangenen Tagen, wo es um so viel ging, zuschauen zu müssen?

Thomas Larkin: Es war sehr frustrierend, denn das sind ja genau die Spiele, in denen man unbedingt dabei sein will. Als Teammitglied war besonders die Niederlage am Dienstag gegen Berlin sehr enttäuschend. Ich denke, wir haben über 40 Minuten wirklich gut gespielt. Und selbst nach dem 3:4 hatten wir noch Möglichkeiten, haben Druck gemacht. Das 3:5 war dann zu viel.

Das könnte Sie auch interessieren

Das letzte Spiel in Ingolstadt wird also die Entscheidung bringen, ob Schwenningen in die Playoffs kommt oder nicht. Haben Sie das schon mal erlebt?

Thomas Larkin: Es gibt gegen Ende der Saison immer diese entscheidenden Spiele. Ob es das letzte ist oder schon vorher. Aber tatsächlich ist die DEL diese Saison noch ein bisschen dramatischer. Gegen den Abstieg gibt es ein Endspiel und um die Playoff-Teilnahme auch. Eigentlich ist es ein gutes Zeichen für die Liga und auch gut für die Fans.

Was macht das mit einer Mannschaft, dass sie nun die letzte Chance hat?

Thomas Larkin: Das ist schon auch die Schönheit dieses Spiels. Natürlich waren alle am Dienstag enttäuscht, aber wir können es immer noch selbst regeln. Wir hatten in den letzten Wochen schon unsere Möglichkeiten, alles klarzumachen. Aber wir spielen immer noch um alles. Vielleicht auch um ein bisschen mehr als Ingolstadt.

Was macht es generell diese Saison so schwer, in die Playoffs zu kommen?

Thomas Larkin: Das ist im Moment echt schwer zu sagen. Wir sind ja noch nicht am Ende. Im Moment kann ich nur sagen, dass sich alle Mannschaften im Sommer gut vorbereiten. Diese Saison gibt es auch kein Team, dass deutlich unter den Erwartungen bleibt. Alle Mannschaften rücken immer enger zusammen und es war sicherlich schwerer. Aber wir haben eine gute Mannschaft und können jeden schlagen.

Auffällig waren die Probleme der Wild Wings was die Konstanz angeht. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Thomas Larkin: Nicht wirklich, auch ich suche da nach einer Antwort. Aber es ist sehr frustrierend, denn wir wissen, wie gut wir spielen können. Viel zu oft konnten wir unsere Leistung nicht über die vollen 60 Minuten abrufen. Das müssen wir nach der Saison sehr genau analysieren.

Eine weitere Schwäche waren die Auswärtsspiele, was macht es in der Fremde so schwierig?

Thomas Larkin: Unser System fußt auf Aggressivität. Darauf, den Gegner früh zu stören und daraus schnell einen Vorteil zu ziehen. Das ist auf einer größeren Eisfläche schwieriger. Dort ist mehr Platz und mehr Zeit. Das ist sicher ein Aspekt. Auf der kleinen Fläche ist die Wirkung des Forecheckings zum Beispiel viel direkter, unmittelbarer.

Positiv ist, Schwenningen liegt auf Platz neun und kann die Playoffs aus eigener Kraft noch erreichen. Was hat die Mannschaft gut gemacht?

Thomas Larkin: Ich mag unsere Mannschaft. Ich schätze es sehr, dass wir in jedem Spiel mit vier Reihen agieren und damit eine gute Kräfteeinteilung haben. Wir sind ein Team. Natürlich haben wir Fehler drin und uns nicht konsequent an unser System gehalten. Oft genug geschah es aus dem Gefühl heraus, dass man es noch besser machen muss. Unser eigenen Erwartungen sind hoch. Dann versucht man es übers Knie zu brechen, statt Geduld zu haben.

Was erwarten Sie in Ingolstadt?

Thomas Larkin: Ich erwarte, dass die Jungs absolut bereit sind. Natürlich wird es schwer, die sind ja nicht von ungefähr Erster. Genau da gilt es, geduldig zu bleiben, im System zu bleiben und den Fokus auf die Defensivzone zu legen. Und wir müssen unsere Chancen gut nutzen.