Eishockey: Der Re-Start nach der leicht verkürzten Olympia-Pause ist den Wild Wings richtig gut gelungen. Dem 4:2-Erfolg am Sonntag bei den Straubing Tigers müssen die Schwenninger aber weitere Siege folgen lassen.

„Schnell abhaken und die positiven Aspekte mitnehmen“ heißt es im Sport üblicherweise nach Niederlagen. Derzeit gilt dies für die Wild Wings aber auch nach Siegen. Und so bleibt der Erfolg in Niederbayern eine Momentaufnahme, wenn auch eine sehr gute.

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Die Schwarzwälder hatten bei ihrem dritten Auswärtsspiel in Folge und der ersten Partie nach der gut zweiwöchigen Olympia-Pause eine wirklich feine Leistung gezeigt. Durch sehr aggressives Forechecking, willig zugelaufenen Passwegen, dem kalten Ausnutzen von Fehlern des Gegners und Toren zum richtigen Zeitpunkt verdienten sich die Schwenninger diesen so dringend nötigen Sieg. „Das waren ganz wichtige Punkte für uns. Die Jungs haben eine hohe Laufbereitschaft gezeigt und um jeden Millimeter Eis gekämpft. Speziell für das letzte Drittel muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Da hat sie offensiv sehr viel Druck gemacht und wollte diesen Sieg unbedingt“, lobte auch Trainer Christof Kreutzer seine Schwäne.

Tatsächlich dürften diese zehn Minuten am Anfang des Schlussabschnitts nicht nur den Straubingern in Erinnerung bleiben. Eigentlich hatte man die bedingungslose Attacke von den Tigers erwartet, die zu diesem Zeitpunkt 1:2 in Rückstand lagen. Stattdessen stürmten die Wild Wings, setzten sich minutenlang in der Offensivzone fest und erzielten das vorentscheidende 3:1.

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Es wurde zwar in der Schlussphase nochmals eng, der Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr. „Wir hatten viele Chancen, die wir natürlich besser nutzen sollten. Wir hätten den Deckel sicher früher drauf machen können“, sprach der Coach das altbekannte Problem seines Teams an. Zudem „gönnten“ sich die Wild Wings auch wieder einmal eine kleine „Auszeit“ im zweiten Drittel. „Da haben wir irgendwie aufgehört zu spielen und zu wenig gemacht. Aber am Ende haben wir nochmal richtig gepusht und verdient gewonnen“, meinte Verteidiger Johannes Huß.

Nun gilt es aber den Blick bereits wieder nach vorne zu richten. Am kommenden Freitag steht das Derby gegen die Bietigheim Steelers an. In den folgenden zwei Wochen geht es für die Wild Wings ausschließlich gegen direkte Konkurrenten. Hier heißt es ultimativ zu punkten, um sich aus der unmittelbaren Abstiegszone herauszuarbeiten. Allerdings laufen weiterhin die Gespräche zwischen der DEL und der DEL2 über eine erneute Aussetzung des Abstiegs. Offenbar zeichnet sich nun endlich ein Kompromiss ab. Die Löwen Frankfurt dürften bei Gewinn der Meisterschaft aufsteigen, aus dem Oberhaus müsste aber keine Mannschaft absteigen. Das würde nicht nur die Lage der Schwarzwälder deutlich verändern, man dürfte sich tatsächlich guten Gewissens auf das Erreichen der Playoffs konzentrieren.

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Damit wären auch die wieder etwas größer werdenden Personalsorgen zwar nicht weg, aber eventuell nicht mehr so gewichtig. Am Sonntag fehlten Will Weber und Tyson Spink aus weiterhin offiziell ungeklärten Gründen. Zudem verletzte sich Maximilian Adam. Beim Verteidiger steht am Dienstag eine MRT-Untersuchung an, die Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben soll. Schlimmstenfalls ist für den 23-Jährigen die Saison beendet.

Dagegen könnte Kreutzer bei den Kontingentspielern ein Luxusproblem bekommen. Kehrt Tyson Spink zurück, wären alle zehn Ausländer im Wild Wings-Team fit. Lediglich neun dürfen pro Spiel eingesetzt werden. Man darf gespannt sein, wer in diesem Fall auf die Tribüne muss.