Eishockey: Spät kam er, aber er kam: Die Wild Wings gehen mit einem Neuzugang ins Neue Jahr. Brett Pollock wird als neuer Stürmer mit den Schwenningern das erste Spiel in 2022 bestreiten. Am Sonntag geht es dazu nach Nürnberg zu den Icetigers (Beginn 19 Uhr).
Auf einmal ging es dann doch ganz schnell. Nach wochenlanger Suche, präsentierte Sportdirektor Christof Kreutzer kurz vor Silvester einen neuen Spieler für die Wild Wings. Brett Pollock stößt vom schwedischen Zweitligisten Södertälje SK zu den Schwenningern. Der 25-Jährige kann als Mittel- oder Flügelstürmer eingesetzt werden. Vergangene Saison spielte der Linksschütze bei den Nürnberg Ice Tigers, wo kurioserweise nun auch sein DEL-Comeback stattfinden wird. „Das ist natürlich reiner Zufall. Aber wir hoffen, dass er dadurch extra motiviert sein wird“, erklärte Kreutzer schmunzelnd. Der Kanadier kommt als Topscorer des abgebenden Klubs, brachte es in der Allsvenskan in 25 Spielen auf 25 Punkte (acht Tore, 17 Vorlagen). In der vergangenen Saison erzielte Pollock für die Nürnberger 25 Punkten in 38 Spielen. „Um ehrlich zu sein musste ich nicht lange überlegen, als die Anfrage der Wild Wings kam. Als Spieler willst du immer auf dem höchsten Level spielen und die DEL hat ein richtig gutes Niveau. Ich freue mich auf meine Rückkehr nach Deutschland und hoffe, mit guten Leistungen meinen Teil zum Teamerfolg beisteuern zu können“, meinte der Kanadier zu seiner Rückkehr nach Deutschland.
Auch sein künftiger Trainer freut sich auf den Powerforward, erhofft sich vor allem mehr Durchschlagskraft für die schwächste Offensive der Liga. „Wir hoffen, dass er sich gut und schnell einlebt. Er hat eine große körperliche Präsenz und war sofort Feuer und Flamme für einen Wechsel zu uns. Er hat den Ehrgeiz, sich in Deutschland durchzusetzen und seine Karriere so richtig zu starten“, berichtete Kreutzer über den 1,91 Meter großen Neuzugang. Besonders im Powerplay soll der Mann mit der Rückennummer 29 für mehr Effektivität und eine Steigerung sorgen. „Ansonsten wollen wir mit den wenigen Trainingseinheiten nicht zu viel umbauen. Wir schauen, in welche Sturmreihe er passt. Eventuell übernimmt er zunächst den Platz von Patrik Lundh“, erläuterte der Chefcoach. Pollock, der die elfte und letzte Import-Lizenz der Schwäne erhält, kam am gestrigen Nachmittag in Schwenningen an, wird an Neujahr das erste Mal mit seinem neuen Team trainieren. Dann trifft der „Neue“ vielleicht schon nicht mehr auf seinen „Vorgänger“. Denn Patrik Lundh wird die Wild Wings in Kürze verlassen. Der Schwede hatte ja vor einigen Wochen um Vertragsauflösung gebeten, war im Schwarzwald nie wirklich angekommen. „Ich schließe nicht aus, dass es sehr schnell geht. Es sind noch Kleinigkeiten zu regeln, aber es ist sicher, dass er gehen darf. Das Menschliche muss hier im Vordergrund stehen und Peppe hat sich die letzten Wochen trotz allem sehr vorbildlich verhalten“, so Kreutzer zum potenziellen Abgang.
Damit dürfte Lundh am kommenden Sonntag im ersten Spiel im Neuen Jahr wohl nicht mehr mit dabei sein. Bei den Nürnberg Ice Tigers erwartet die Neckarstädter ein Gegner, der zuletzt gut in Schuss war. Unter anderem schlugen die Franken die Kölner Haie, Red Bull München und zweimal Bremerhaven. „Wir müssen defensiv absolut parat sein und brauchen ein gutes Backchecking“, lautet die Vorgabe des Schwenninger Trainers. Ein guter Auftakt in den Januar wäre Gold wert. Zehn Spiele warten im ersten Monat 2022 auf die Wild Wings. „Das sind für uns vorgezogene Playoffs und genau so müssen wir diesen Monat angehen“, hofft Kreutzer auf ein gutes Neues Jahr.